Afrikanischer Koch-Abend in Lüftelberg Eine kulinarische Reise nach Ghana

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Ein Kochkursus in Lüftelberg bildete den Auftakt der Bildungsreihe „Afrika erleben“, die in Kooperation mit dem Katholischen Familienbildungswerk durchgeführt wird. Damit wird dem 30-jährigen Bestehen der Meckenheimer Ghana-Partnerschaft gedacht.

 Ernst Schmied (2vr) lädt ein ins Haus Sylvester in Lüftelberg zu Kochen und Essen wie in Ghana. Erstmals im Gedenkjahr des 30-jährigen Bestehens der Ghana-Partnerschaft Meckenheim wird am 22. 09. wieder der beliebte Koch-Abend angeboten.

Ernst Schmied (2vr) lädt ein ins Haus Sylvester in Lüftelberg zu Kochen und Essen wie in Ghana. Erstmals im Gedenkjahr des 30-jährigen Bestehens der Ghana-Partnerschaft Meckenheim wird am 22. 09. wieder der beliebte Koch-Abend angeboten.

Foto: Axel Vogel

Maniok, Yam, Süßkartoffeln, Kochbananen, Mangos, Ingwer und Chilischoten: In hiesigen Küchen sind die Zutaten eher selten zu finden, die im Hause von Mechthild und Martin Sylvester auf ihre Verarbeitung warten. Das Palmöl habe er in einem afrikanischen Laden in Bonn gekauft, berichtet der Hausherr von den aufwendigen Vorbereitungen. Doch mittlerweile kennt das Ehepaar die in der Region verfügbaren Quellen. Denn die Lüftelberger laden öfter zum „Kochen und Essen wie in Ghana“ ein.

Zehn Teilnehmer kann Mechthild Sylvester diesmal begrüßen. Einige davon sind alte Bekannte, die ebenso wie sie selbst dem Partnerschaftsausschuss der katholischen Pfarreiengemeinschaft mit der Katholischen Kirchengemeinde in Kumasi/Ghana angehören. Für die Neulinge ghanaischer Küche geben Mechthild und Martin Sylvester eine Einführung in die Esskultur des westafrikanischen Landes, wo alle Speisen gleichzeitig auf dem Tisch stehen und beim Essen auch mal getanzt werde.

Das ghanaische Nationalgericht Fufu, ein Brei aus Maniok und Kochbananen, werde in einer langwierigen Prozedur hergestellt und in Suppen und Soßen getunkt, berichten Sylvesters. Besonders Rindfleisch werde oft lange gekocht, denn die Rinder hatten meist als Arbeitstiere gedient, seien alt und das Fleisch oft zäh. Heute sollen zehn Rezepte umgesetzt werden, darunter pikantes Rindergulasch, Süßkartoffel-Pommes, Jollofreis, Cassavafisch, Bohnenküchlein, frittierter Yam und und knallrote Kochbananen, die ihre Farbe beim Frittieren in Palmöl erhalten.

Unterstützt werden die Teilnehmer zudem von einer Kennerin der Materie. Chantal Nsumbu stammt aus dem Kongo und bereichert das Abendessen mit ihren Beignets, in Fett ausgebackenen Hefeteigbällchen.

Den härtesten Job des Abends übernimmt bereitwillig Ulla Butter, die bereits sechs Mal in Ghana war und nun die scharfen Chilischoten und den Ingwer kleinhackt. Latexhandschuhe sind bei dieser Aufgabe unverzichtbar, um die Hände vor der Schärfe zu schützen. Doch die dringt dennoch bis zu Nase und Augen vor und treibt Ulla Butter die Tränen ins Gesicht.

Helga Marx hat von zu Hause schon fertige scharfe Soße mitgebracht, die ihr letzter Ghana-Besuch frisch zubereitet hatte und die in der Tiefkühltruhe auf ihre Verwendung gewartet hat. „Vorsicht“ mahnt sie die Probierfreudigen, die zuerst den Geschmack von Zwiebeln verspüren, bevor sich die Schärfe auf der Zunge breit macht und die Lippen brennen lässt.

Ja, scharfe Gerichte seien typisch für Afrika, weiß auch Maria Kabira. Die Rheinbacherin ist zwar zum ersten Mal beim Kochen wie in Ghana dabei, kennt aber Afrika gut. Sie ist Vorsitzende des Rheinbacher Partnerschaftskomitees mit Ruanda.

Dass insbesondere die süßen, fruchtigen Speisen, wie frisch aufgeschnittene Mangofrüchte, die süßen Hefeteigbällchen und die roten Kochbananen, wunderbar dazu geeignet sind, die Schärfe zu mildern, so dass schließlich alle Geschmacksknospen angeregt werden, können die Teilnehmer dann später beim köstlich-bunten Allerlei auf der langen Tafel im Hause Sylvester erleben, wo sie beim Essen auch Afrika-Erfahrungen austauschen können.

Durch Begegnung voneinander lernen sei das Ziel der Ghana-Partnerschaft, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, erläutert deren Sprecher Ernst Schmied.

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