Meckenheimer Industriegleis wird abgeschafft Dieses Gleis braucht niemand mehr

MECKENHEIM · Die Ära der Bahnstrecke in den Industriepark Kottenforst ist zu Ende. Meckenheimer Politiker haben die Stilllegung des seit Jahren nicht mehr genutzten Industriegleises beschlossen.

 Gras wächst auf dem dritten Gleis am Industriepark Kottenforst. Es soll nun endgültig stillgelegt werden.

Gras wächst auf dem dritten Gleis am Industriepark Kottenforst. Es soll nun endgültig stillgelegt werden.

Foto: Axel Vogel

Einstimmig hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Meckenheim am Donnerstag dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, das Industriestammgleis im Industriepark Kottenforst stillzulegen. Andernfalls müsse eine Anschlussweiche ausgetauscht werden, was mit Kosten in Höhe von 238 000 Euro verbunden sei, teilte der Leiter des Fachbereichs Verkehr und Grünflächen Marcus Witsch dem Ausschuss mit. Auch würden bei Aufrechterhaltung der Gleisanlage jährliche Unterhaltungskosten in Höhe von etwa 36 500 Euro anfallen.

Die Kosten der Stilllegung bezifferte die Verwaltung auf etwa 131 000 Euro Abgeltungssumme an die Deutsche Bahn und weitere 30 000 Euro für den Rückbau. Die Gleise würden seit Jahren nicht mehr genutzt, erklärte Witsch. Auch sei eine neuerliche Nutzung durch die im Industriepark Kottenforst ansässigen Unternehmen nicht absehbar. Barbara Heymann (SPD) bedauert die Entwicklung. Das Industriegleis sei unter Nachhaltigkeitserwägungen errichtet worden, um Güterbewegungen von der Straße auf die Schiene zu bringen.

„Es kommt nur eine wirtschaftliche Lösung infrage, die einmalige Investition zu tätigen und das Kapitel Industriegleis zu schließen“, erklärte Hans Erich Jonen von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Meckenheim. Die Kämmerei habe bei der Beschlussvorlage mitgewirkt und die Verwaltung erwarte keinen negativen Bescheid von der Kommunalaufsicht, erklärte der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt auf Jonens Frage nach Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, da das Gleis noch einen Restbuchwert von etwa 900 000 Euro und eine Restlaufzeit von zwölf Jahren aufweise. Auch bestätigte Witt, dass die frei werdende Fläche später eventuell der Stadt als Ausgleichsfläche zur Verfügung stehe. Lothar Zschaubitz (CDU) regte an, für ähnlich gelagerte Fälle künftig Rückstellungen zu bilden.

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