Debatte in Heimerzheim Die Jugend argumentiert professionell

Swisttal-Heimerzheim · Gute Debatten sind eine Voraussetzung lebendiger Demokratie und eines gelingenden Zusammenlebens. Im Fokus von "Jugend debattiert" steht deshalb ein Training für Schüler.

Jill Oepen (17), Panagiotis Delifotis, Chiara Guzzo und Steffen Mandt (alle 16) geben ganz souverän ihre Statements ab. Die vier Zehntklässler der Heimerzheimer Sekundarschule am Blütenweg sind die Finalisten der schulinternen Debattierrunden, die am Donnerstag in den insgesamt acht neunten und zehnten Klassen der Haupt- und Realschule über die Bühne gingen. 32 Schüler wurden von ihren Mitschülern als Klassenbeste gewählt und konnten so in der ersten Vorrunde ihr Können unter Beweis stellen. 16 Mädchen und Jungen stellten sich der Beurteilung der 15 Juroren in der zweiten Vorrunde.

Und so warten am Donnerstag die Schüler der neunten und zehnten Klassen in der Aula der Georg-von-Boeselager-Schule gespannt darauf, dass die vier besten Debattierer der Schule auf der Bühne miteinander ins Gespräch kommen. Diskutiert werden soll über die Einführung einer Videoüberwachung auf dem Schulhof. Welcher der Kandidaten die Pro- oder Contra-Position einnehmen wird, weiß keiner. Es wird gelost. Dann steht fest: Steffen und Jill argumentieren für die Einführung einer Videoüberwachung, Chiara und Panagiotis halten dagegen.

Die Mitschüler und die Juroren Lena Alan, Philine Siller-Obst, Jan Briel und Jonas Weichel achten kritisch auf Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsführung und Überzeugungskraft. Sehr überzeugend haben Jill, Panagiotis, Chiara und Steffen in den Vorrunden gewirkt, als es um das Mindestalter für Tattoos und Piercings und um die gesetzliche Einführung von Klarnamen in sozialen Medien ging.

Auch jetzt gehen die vier aufeinander ein, fallen niemandem ins Wort und tragen ihre Argumente sachlich vor. Sie sprechen über den Sinn von Videoüberwachungen, über mögliche Verhinderungen von Straftaten, über die Verletzung des eigenen Rechts am Bild, über Vandalismus und über die Verletzung des Individualrechts der Schüler.

Während der Debatte notieren die Juroren kräftig, wie argumentiert wird. Dann steht das Ergebnis fest: Jill belegt den ersten Platz, Panagiotis den zweiten und Steffen, der im vergangenen Jahr Schulsieger von „Jugend debattiert“ wurde, den dritten Platz.

Jill und Panagiotis vertreten ihre Schule nun am 21. Februar beim Regionalwettbewerb in Niederkassel, Steffen springt im Notfall ein. Mit Vertretern von zwölf Schulen aus dem Köln-Bonner-Raum wird die Konkurrenz hart sein. „Im Wettbewerb sehen wir eine große Ernsthaftigkeit der Schüler. Durch eine gute Debattenkultur wollen wir unsere Schüler demokratiefähig machen“, erklärte Barbara Ulbrich, stellvertretende Schulleiterin und Koordinatorin der Aktion „Jugend debattiert“.

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