Schützenfest Meckenheim Der alte Schützenkönig in Meckenheim ist auch der neue

Meckenheim · Der amtierende Schützenkönig Reiner Arenz schoss beim Königsschießen der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Meckenheim mit Schuss Nummer 362 den Vogel ab und wurde anschließend zum neuen Schützenkönig ernannt.

 Meckenheim, Schützenfest. Reiner Arenz wird auf den Schultern seiner Kameraden getragen.

Meckenheim, Schützenfest. Reiner Arenz wird auf den Schultern seiner Kameraden getragen.

Foto: Matthias Kehrein

Nach dem Schützenfest ist vor dem Schützenfest: Für Zuschauer und Teilnehmer endete das Königsschießen der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Meckenheim mit einer großen Überraschung: Der amtierende Schützenkönig Reiner Arenz schoss mit Schuss Nummer 362 den Vogel ab und wurde anschließend zum neuen Schützenkönig ernannt.

Vorausgegangen war das Bürgerkönigsschießen, das Frank Strüder mit 324 Schuss für sich entschieden hatte, und das Prinzenschießen, bei dem Carolin Honecker mit 127 Schuss siegte. Das Schützenfesteröffnungsschießen gewann Bürgermeister Bert Spilles vor dem Präsidenten der Bruderschaft, Matthias Klemmer, und Pfarrer Reinhold Malcherek.

Es lag nicht nur an den hochsommerlichen Temperaturen, dass die Luft an der Swistbachaue immer schneidender wurde. Kaum ein Geräusch war zu hören, abgesehen von dem stetigen Knall, wenn sich wieder ein Schuss gelöst hatte.

Außerordentliche Regel erlaubte die zweite Regentschaft

Das diesjährige Königsschießen mit insgesamt 14 Schützen entwickelte sich zu einem wahren Krimi: Nach erfolgreichem Abschuss des Bestecks (Kopf mit 45 Schuss, Matthias Dreesen; linker Flügel mit 110 Schuss, Matthias Eich; rechter Flügel mit 188 Schuss, Pfarrer Malcharek; Stoß mit 235 Schuss, Rainer Keßler) fanden sich nicht genügend Grünröcke, um sich im Königsschießen zu messen. So wurde kurzerhand eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, in der einstimmig die Sperrfrist von vier Jahren aufgehoben wurde.

Lars Willms und der amtierende König Reiner Arenz waren bereit, an dem finalen Schießen mit dem gebürtigen Kölner Michael Hilbig teilzunehmen. Damit war der Schuss auf den Rumpf des Vogels für drei Schützen freigegeben und Königin Petra Arenz freute sich, dass bald ein Nachfolger für ihren Mann feststehen sollte. „Es war ein schönes Jahr, aber nun freue ich mich auch, wenn eine neue Zeit beginnt“, so glaubte die überzeugte Meckenheimerin an das baldige Ende ihrer Regentschaft.

Doch es sollte anders kommen: Der nächste Schuss ihres Mannes brachte den Vogel zum Sturz und kürte Arenz kurzerhand zum neuen Schützenkönig. Als bereits zweimaliger König krönte er sich damit sogar zum Kaiser. Die Sprachlosigkeit unter Zuschauern und Teilnehmern hätte nicht größer sein können und doch nahm man es rheinisch: „Et kütt wie et kütt!“, so spontan ein Zuschauer. „Weil es so schön ist, möge es niemals enden!“ Mit diesen Worten verabschiedete Präsident Matthias Klemmer anschließend schmunzelnd das wieder lachende Königspaar, um ihnen gleichzeitig zu versichern, dass sie ihre Königskette und die Krone ja bereits am nächsten Morgen wiederbekämen.

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