Rekordverdächtige Beteiligung Besucheransturm beim Meckenheimer Blütenfest

MECKENHEIM · Bürgermeister Bert Spilles und Blütenkönigin Anna Mahnig gaben den Startschuss für das zehnte Meckenheimer Blütenfest. Das absolute Highlight waren die Hubschrauberrundflüge.

 Blütenfest in Meckenheim.

Blütenfest in Meckenheim.

Foto: Matthias Kehrein

In Weiß und Zartrosa haben sich beim Meckenheimer Blütenfest am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen Kirsch-, Birn- und Apfelbäume präsentiert – ganz so, als habe sich die Kulturlandschaft rund um die Apfelstadt anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Festes und zu Ehren der erwarteten Gäste ihr schönstes Frühlingskleid angezogen.

Und die Besucher kamen in Scharen. Rekordverdächtig war schon die Beteiligung bei der Eröffnung des Blütenfestes am Vormittag am Bahnhof durch Bürgermeister Bert Spilles und Blütenkönigin Anna Mahnig. Gemeinsam gaben die Stadtrepräsentanten den Startschuss für die diesmal 21 Kilometer lange Blütentour mit wieder vier Stationen. Den Teilnehmern, ob mit dem Rad oder mit dem Planwagen unterwegs, wünschten sie eine gute Fahrt.

Spezielle Angebote für Gehörlose, Blinde und Rollstuhlfahrer

Blütenfest in Meckenheim
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Für Gehörlose übersetzt wurden die Eröffnungsworte von Gebärdendolmetscherin Gabriele Behrenberg. Ihre Unterstützung für Sehbehinderte auf der Blütentour bot Regina Luge an. Ein Shuttle-Bus stand für Rollstuhlfahrer bereit. „In Kooperation mit dem Inklusionsforum Meckenheim, Rheinbach, Wachtberg wollen wir Menschen mit Beeinträchtigungen in das Fest integrieren – das zeichnet Meckenheim aus“, sagte Spilles, der insbesondere Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer und den Landtagsabgeordneten Jörn Freynick begrüßte und den Sponsoren dankte.

Schon nach knapp zweieinhalb Kilometern durch blühende Plantagen bot sich für die Blütenreisenden in der Baumschule Fischer die erste Gelegenheit zur Einkehr. Das 1934 von Josef Fischer gegründete Unternehmen produziert im eigenen Zuchtbetrieb Bäume und Sträucher. Danach stand den Radfahrern und Wanderern die mit etwa 12,5 Kilometern längste Etappe der Blütentour bevor.

Fürs Essen und Trinken sorgen die Landfrauen

Ziel war der Obsthof von Josef Büttgen in Altendorf, der in zweiter Generation Äpfel, Birnen und Erdbeeren produziert und den Innenhof seines Betriebs festlich geschmückt hatte. Fürs Essen und Trinken sorgten hier die Landfrauen, für musikalische Unterhaltung das Stadtsoldaten-Corps 1868 Meckenheim, für den Wissenstransfer in Sachen Kulturlandschaft und Obstbau die Obstbauern, die Landwirtschaftskammer NRW, der Bienenzuchtverein Rheinbach und der Naturpark Rheinland. „Heute ist alles perfekt“, erklärten begeistert Blütenfestbesucher Hans und Marie Anne Herrmann, die mit Rauhaardackel Louis mit dem Planwagen unterwegs waren. Schon in den Vorjahren hatte das Meckenheimer Ehepaar das Blütenfest besucht und noch nie eine solche Blütenpracht erlebt.

„Kirschen, Birnen, Äpfel – fast alles blüht gleichzeitig“, bestätigte Ralf Nörthemann von der Landwirtschaftskammer. Nach den sommerlich warmen Tagen wünschten sich die Obstbauern allerdings jetzt ein wenig kühlere Temperaturen, damit die Blüte länger anhält und auch die Bienen genügend Zeit hätten, ihre Arbeit zu tun, erklärte Nörthemann.

Ein bisschen wie Achterbahnfahren

Dass Obstplantagen auch zur Biodiversität beitragen und der Artenvielfalt dienen können, konnten die Blütenfestbesucher an der letzten Station der Blütentour, dem Obsthof Felten in Meckenheim, erfahren. Der Hof nimmt an einem Projekt der Universität Bonn teil, das aufzeigen will, wie Obstanbau im Einklang mit der Natur funktioniert. Vom Obsthof Felten aus starteten auch die Hubschrauberrundflüge, die ein Highlight des Jubiläums-Blütenfestes darstellten. „Meckenheim von oben – einfach super“, fasste die Meckenheimerin Brigitta Meyer ihre Eindrücke zusammen.

„Ein bisschen wie Achterbahnfahren und recht laut, aber sehr schön“, beschrieb ihre Tochter Daniela Tegethoff den etwa siebenminütigen Rundflug mit Pilot Jan-Hendrik Feuss, der den Helikopter übers Industriegebiet Kottenforst bis nach Witterschlick, über die Flerzheimer Kiesgruben und die Lüftelberger Wasserburg hinweg zurück zur Apfelstadt lenkte. Er habe sogar die Krautfabrik erkannt, berichtete Enkel Maximilian. Zum Ausklang des Blütenfestes stand am Nachmittag Live-Musik mit dem Meckenheimer Duo M&M und der Gruppe „handmade“ auf dem Programm.

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