Steigende Gebühren Bestattungen in Meckenheim werden deutlich teurer

Meckenheim · In Meckenheim steigen die Friedhofsgebühren - zum Teil um 50 Prozent. Das sorgt im Stadtrat für Unmut, nicht zuletzt, weil einige Firmen ihr Angebot in anderen Kommunen preiswerter anbietet.

 Deutlich erhöht die Stadt Meckenheim die Gebühren für Bestattungen – hier der Friedhof an der Bonner Straße.

Deutlich erhöht die Stadt Meckenheim die Gebühren für Bestattungen – hier der Friedhof an der Bonner Straße.

Foto: Roland Kohls

Dass Beerdigungen teuer werden können, weiß jeder, der schon einmal die traurige Pflicht hatte, für den letzten Weg eines Angehörigen oder Nahestehenden zu sorgen. Natürlich ist auch jedem eine gewisse allgemeine Preissteigerung bewusst. Allerdings ist die Kostensteigerung in der neuen Friedhofsgebührenordnung der Stadt Meckenheim auffallend hoch. Die für fast alle Beerdigungsvarianten sprunghaft gestiegenen Kosten haben in der ersten Ratssitzung des Jahres Anlass zu erneuten kontroversen Diskussionen gegeben.

Bereits eine Woche zuvor hatte der erste Beigeordnete Holger Jung die Satzung vorgestellt und die Preissteigerungen im Ausschuss erläutert. Für die Anpassung der neuen Friedhofsgebührensatzung hatte die Stadt eine Ausschreibung veröffentlicht. Der allgemein bekannte Fachkräftemangel mache sich auch im Bestattungsgewerbe bemerkbar, sodass die Anzahl der Angebote überschaubar gewesen sei, teilte die Stadtverwaltung mit. Bei stark eingeschränkten Auswahlmöglichkeiten erteilte die Stadt für das Jahr 2019 für knapp 99 000 Euro einen Auftrag für die Erdarbeiten.

Trotzdem ist die Kostensteigerung von teilweise 50 Prozent nicht zu übersehen. Die Verwaltung habe dies beim Anbieter selbstverständlich hinterfragt, so Jung. Dieser erklärte die starken Erhöhungen mit den zunehmend gewählten neuen Bestattungsformen und damit notwendig gewordenen Änderungen der Kalkulation. Die Fallzahlen bei den Erdbestattungen sänken deutlich, hingegen sei ein starker Anstieg bei den Urnenbestattungen zu verzeichnen. Trotzdem müssten Personal, Gerätschaften und Fahrzeuge bereitgehalten werden. Zwangsläufig müssten die Unternehmen ihre Kostenberechnungen ändern, um wirtschaftlich arbeiten zu können.

Bei verschiedenen Ratsmitgliedern sorgte die Steigerung vor allem deshalb für Unmut, weil teilweise gleiche Firmen auch für andere Kommunen tätig seien und dort ihre Dienste preiswerter anböten. Welche Vertragsbindungen über welche Zeiträume dem zugrunde liegen, wusste man allerdings nicht. Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet habe man den Vertrag lediglich für ein Jahr geschlossen, so Jung. Man wolle die weitere Preisentwicklung abwarten, ehe man sich langfristig verträglich binde. Der Rat stimmte den neuen Gebühren mehrheitlich zu.

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