Polizeimobil in Meckenheim Besorgnis nach Einbruchserie

meckenheim · Meckenheimer haben am Polizeimobil auf dem Neuen Markt das Gespräch mit den Beamten gesucht. Schon von Weitem war die Menschentraube zu sehen, die sich um den blau-weißen Bus am neuen Markt gebildet hatte.

Die Polizei zeigte am Montag Präsenz in Meckenheim und war mit ihrem Polizeimobil vor Ort. Viele Bürger suchten dort das Gespräch mit den Beamten, verliehen ihren Ängsten Ausdruck und holten Informationen zu mehr Sicherheit ein. Und nicht nur am Neuen Markt trat die Polizei in Erscheinung. Einsatzkräfte kontrollierten am neuen Kreisel in Merl-Steinbüchel Fahrzeuge von außerhalb, um mutmaßliche Täter zu ermitteln und Polizei-Streifen waren zu Fuß unterwegs.

Aktionen wie diese finden laut Polizeisprecherin Daniela Lindemann im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei zweimal wöchentlich zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten statt. Grund seien die "stark angestiegenen Einbruchszahlen", so Lindemann.

107 Wohnungseinbrüche gab es vergangenes Jahr in Meckenheim. In diesem Jahr seien die Zahlen "stark angestiegen", so Lindemann. Erst zum Jahresbeginn könne die Polizei konkrete Zahlen nennen. Fest steht jedoch laut der Sprecherin: Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei sind die Einbruchsdelikte im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent gestiegen.

Wie groß die Angst insbesondere bei älteren Bürgern in Meckenheim ist, wurde bei den Gesprächen am Polizeimobil nur allzu deutlich. So berichtete ein Merler, der seinen Namen nicht nennen wollte, dass vergangenes Jahr in sein Haus eingebrochen wurde.

"Das Gefühl gönne ich keinem", erinnerte er sich an schlaflose Nächte. Für 20 000 Euro habe er sein Haus jetzt einbruchsicher gemacht, mit Fenstern und Türen aus Panzerglas, Beleuchtung im Garten und im Haus, Bewegungsmeldern sowie Sicherheitsschlössern an der Terrassentür.

Von merkwürdigen Beobachtungen an der Grenzstraße erzählte Fritz Fischer (78) dem Meckenheimer Bezirksbeamten Heinz Dahmen. Zigarettenkippen und Streichhölzer habe er vor seinem Haus gefunden und auch der Zaun sei an einer Stelle niedergetreten worden. Fischer ist sicher, er hatte mehrmals ungebetenen Besuch und Dahmen versprach, vorbeizuschauen.

Vier Beamte gingen unterdessen zu Fuß auf Streife, um nach dem Rechten zu sehen. Dabei achteten sie auf alles, was zum Einbruch einladen könnte, insbesondere auf offene Haus- oder Garagentüren. Dass die Täter keineswegs immer nachts kommen, sondern gerne auch in den Morgen- oder Vormittagsstunden, wenn die Menschen auf der Arbeit sind, wusste Rolf Münch beim Streifengang mit seinem Kollegen Hans Schumacher zu berichten.

"In Meckenheim ist man sensibilisiert", und das habe seinen Grund, meinte ein älteres Ehepaar vom Beckmannplatz. Auch sie haben ihr Haus mit Gittern abgesichert, nachdem in der Nachbarschaft eingebrochen wurde. Und auch sie wollen aus Angst ihre Namen nicht nennen und sind froh, dass in der Straße noch die Kontrolle durch die Nachbarn funktioniere. Genau diese Kontrolle ist laut Polizei besonders effektiv.

Tipps zur Vorbeugung:
Die Beamten betonen, dass Bürger bei verdächtigen Beobachtungen - etwa unbekannte Fahrzeuge in einer Anliegerstraße oder Personen, die an den Häusern klingeln - die 110 wählen sollen. Außerdem berät die Polizei zum fachgerechten Einbau geprüfter Sicherungstechnik. Auskunft zu kostenfreien Terminen im Bonner Polizeipräsidium unter der Rufnummer 0228/157676.

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