Tag der Deutschen Einheit in Meckenheim Bert Spilles fordert Mut gegen Fremdenfeindlichkeit

MECKENHEIM · Bei einer Feierstunde zur Deutschen Einheit erinnert Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles an den Mut der DDR-Bürger vor 26 Jahren. Er fordert ebensolche Zivilcourage gegen Fremdenfeindlichkeit.

 Tag der Deutschen Einheit: Bürgermeister Bert Spilles (links), der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (3.v.links) und die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager singen die Deutsche Hymne und die Europa-Hymne.

Tag der Deutschen Einheit: Bürgermeister Bert Spilles (links), der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (3.v.links) und die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager singen die Deutsche Hymne und die Europa-Hymne.

Foto: Roland Kohls

Mit einer Feierstunde hat die Stadt Meckenheim den „Tag der Deutschen Einheit“ begangen. Vor mehr als 100 Gästen in der evangelischen Grundschule – darunter Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen, Bürgermeisterin Renate Offergeld aus Wachtberg, Vize-Bürgermeister Claus Wehage aus Rheinbach und Meckenheims Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer – würdigte Bürgermeister Bert Spilles die Verdienste der Bürgerinnen und Bürger der DDR, die mutig für die Einheit Deutschlands gekämpft hatten, forderte auf, genauso mutig gegen Fremdenfeindlichkeit einzustehen, und plädierte für ein geeintes Europa.

Der stolze Demonstrationsruf „Wir sind das Volk“ habe durch seinen Wandel zu „Wir sind ein Volk“ politische Tragweite erlangt und den Willen zur Wiedervereinigung gezeigt. Ziel der Bemühungen in den 26 Jahren seit der Wiedervereinigung sei es, Ungleichgewichte zu überwinden und vergleichbare Lebens- und Entwicklungschancen zu schaffen.

Der Jahresbericht der Bundesregierung dokumentiere große Fortschritte, aber auch die Fremdenfeindlichkeit, insbesondere in Ostdeutschland. Menschenfeindliche und demokratiefeindliche Äußerungen zurückzuweisen, erfordere Zivilcourage. Es gelte, an den Mut und die Entschlossenheit anzuknüpfen, die die Menschen in Ostdeutschland bereits 1989 unter Beweis gestellt haben. An Nationalfeiertagen sei es wichtig, auch auf größere Zusammenhänge zu blicken, um nationalistischen Bestrebungen vorzubeugen.

Die Haltung Ungarns zur Aufnahme von Flüchtlingen bezeichnete Spilles als „beschämend“. Es gehe um 1300 Menschen, so viele, wie Meckenheim und seine linksrheinischen Nachbarkommunen bereits aufgenommen haben. „Wir deutschen Europäer sind der Zusammenführung Europas nicht weniger verpflichtet als der Einheit unseres Landes“, sagte Spilles. Zum Abschluss der Feierstunde erklangen die deutsche National- und die Europahymne.

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