100. Geburtstag Klara Stüsser Bergwanderungen haben sie jung gehalten

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Klara Stüsser aus Heimerzheim feiert ihren 100. Geburtstag mit Familie und Freunden. Sehr lebendig erzählt die Mutter einer Tochter, mehrfache Oma und Uroma von ihrer Zeit auf Burg Eltz, wo die Speisen mit einem Aufzug von der Küche in den Speisesaal transportiert wurden.

 Klara Stüsser (M.) feiert ihren 100. Geburtstag. Mit dabei sind (v.l.) Rainer Genius und Frau Birgit (Enkelin), Rainer Euskirchen (Enkel), Inge Euskirchen (Tochter) und Andreas Genius (Urenkel).

Klara Stüsser (M.) feiert ihren 100. Geburtstag. Mit dabei sind (v.l.) Rainer Genius und Frau Birgit (Enkelin), Rainer Euskirchen (Enkel), Inge Euskirchen (Tochter) und Andreas Genius (Urenkel).

Foto: Axel Vogel

Wenn Klara Stüsser an ihrem 100. Geburtstag aus ihrem Leben erzählt, spiegeln sich darin alle Facetten des vergangenen Jahrhunderts: schöne sorglose Zeiten ebenso wie Zeiten von Krieg und Bomben. Beste Erinnerungen hat Klara Stüsser an ihr Leben auf der Burg Eltz, wo sie als junges Mädchen kochen gelernt hat. „Das war eine ganz fantastische Zeit“, schwärmt sie.

Sehr lebendig erzählt die Mutter einer Tochter, mehrfache Oma und Uroma von ihrer Zeit auf der Burg, wo die Speisen mit einem Aufzug von der Küche in den Speisesaal transportiert wurden und sie vom Burgherren einmal überschwänglich für ihre fantastischen Reibekuchen gelobt wurde. Aufgewachsen in Flerzheim und in Rheinbach als älteste von fünf Schwestern, hat sie als junge Frau als Buchhalterin bei der Bahn in Weilerswist gearbeitet. Sie erinnert sich noch gut, wie während des Krieges bei Fliegeralarm alle aus dem Zug steigen mussten oder wie sie sich in vorbereitete Gräben geworfen hat, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs war, um sich bei Bombenangriffen zu schützen. 1949 hat sie ihren Mann Andreas kennengelernt, einen der Söhne des Bahnmeisters Stüsser. 1954 heiratete das Paar und zog nach Hersel, wo sie 50 Jahre lang gelebt hat.

Von den Motorrad-Touren an die Ahr und zum Nürburgring – Andreas auf dem Motorrad, Klara im Beiwagen – erzählt sie noch heute gern. Ebenso von den Wanderungen in Mayrhofen im Zillertal. „Auf 2000 Metern Höhe sind wir 40 Kilometer von Hütte zu Hütte gewandert“, erinnert sie sich. Diese Wanderungen hätten sie jung gehalten, sagt sie. Zuletzt war sie mit 95 Jahren in Mayrhofen.

Zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes zog Klara Stüsser zu ihrer Tochter nach Heimerzheim. Seit einem Sturz lebt sie im Seniorenzentrum St. Clara. Dort feierte sie auch ihren Hundertsten mit Familie, Freunden und Bekannten. Ihre vier jüngeren Schwestern sind schon verstorben, wie sie erzählt. „Die sehen mich jetzt von oben und sagen:Warum kommt die denn nicht? Aber ich will noch was hier bleiben.“

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