Leben in Meckenheim Aus dem Alten Rathaus sollen neue Wohnungen werden

MECKENHEIM · Die kürzlich vorgelegte Wohnraumanalyse hat Meckenheim einen großen Bedarf an kleineren Wohneinheiten bescheinigt. Die Verwaltung soll nun ein Konzept für bezahlbaren Wohnraum auf dem Areal des alten Rathauses entwickeln.

Dort, wo bis vor wenigen Wochen noch Akten gewälzt und die Geschicke der Stadt Meckenheim gelenkt wurden, soll Wohnraum entstehen. Einstimmig hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Donnerstag einem entsprechenden Vorschlag der SPD-Fraktion zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zur Wohnnutzung für das Areal rund um das alte Rathaus in der Bahnhofstraße zu entwickeln.

Der SPD-Antrag ziele auf eine Mischform von seniorengerechtem und preisgünstigem Wohnen ab, erläuterte Rolf Engelhardt (SPD). Die kürzlich vorgelegte Wohnraumanalyse habe unter anderem einen großen Bedarf an kleineren Wohneinheiten für Auszubildende, Studierende, junge Familien und Senioren ergeben, so die Begründung. Zudem fehle ein Angebot an altersgerechten Wohnungen und betreutem Wohnen. Das Gelände des alten Rathauses sei ideal gelegen. Nahversorgung und Bahn seien bequem fußläufig erreichbar. Gemäß den Blockkonzepten, die gerade für die gesamte Altstadt entwickelt werden, soll auch das alte Rathaus nicht einzeln, sondern im Zusammenhang mit seinem Umfeld betrachtet werden.

Neuer Bebauungsplan muss erarbeitet werden

Zustimmung signalisierten alle Ratsfraktionen. „Viel Erfolg für die bevorstehenden Gespräche mit potenziellen Investoren“, wünschte Sabrina Gutsche (CDU) den Verwaltungsmitarbeitern. Dass vor der Umsetzung zunächst ein neuer Bebauungsplan erarbeitet werden muss, betonte die Leiterin des städtischen Fachbereichs Stadtplanung, Waltraud Leersch. Zurzeit sei das Grundstück als Fläche für den Allgemeinbedarf ausgewiesen. Eine Prognose über Termine der Umsetzung wagte Leersch wegen des hohen Arbeitsaufkommens in ihrem Bereich nicht. „Wir müssen eine Priorisierung vornehmen“, sagte sie.

Das alte Rathaus ist mit dem Umzug der Verwaltung an den neuen Standort am Siebengebirgsring im Mai frei geworden. Der Neubau war auch wegen des baulichen Zustands des alten Gebäudes notwendig geworden, das andernfalls hohe Investitionskosten verursacht hätte.

Raumkapazitäten reichten nicht aus

Erbaut worden war das erste Rathaus Meckenheims von 1890 bis 1892 mit Amtsräumen im Erdgeschoss und einer Wohnung für den Bürgermeister im Obergeschoss. Beim ersten Rathausbau Meckenheims war – anders als beim neuen Rathaus am Siebengebirgsring – der festgelegte Kostenrahmen deutlich überschritten worden. Statt der zunächst veranschlagten 18 000 Mark hatte das Rathaus schließlich 30 271 Mark gekostet. In den 60er Jahren wurde das Gründerzeitgebäude um einen Anbau erweitert, 1975 wurde es modernisiert und durch ein neues Treppenhaus ergänzt. Dennoch reichten die Raumkapazitäten bei Weitem nicht aus.

Vor dem Umzug ins neue Rathaus am Siebengebirgsring waren die Stadtmitarbeiter auf vier Standorte verteilt. Weiterhin vom städtischen Bauhof genutzt werden die Räume an der Buschstraße. Die Räume im Reginahof an der Bahnhofstraße waren angemietet. Für die Räume im Ruhrfeld, die bislang vom Jugendamt genutzt wurden, gibt es noch keine konkreten Pläne. Im letzten Jugendhilfe-Ausschuss hatten die Mitarbeiter des Mosaik-Kulturhauses und der Rheinflanke Interesse für die offene Jugendarbeit der Stadt signalisiert.

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