Schulanfang Aus Kindergartenkindern werden i-Dötzchen

RHEIN-SIEG-KREIS · Wenn aus Kindergartenkindern i-Dötzchen werden, müssen sie sich an vieles gewöhnen: Der sechsjährige Tim Bergmann aus Meckenheim hat den Schulweg schon geübt und meistert auch knifflige Situationen.

 Tim Bergmann probt seinen Gang zur nahe gelegenen Grundschule in Merl bereits fleissig.

Tim Bergmann probt seinen Gang zur nahe gelegenen Grundschule in Merl bereits fleissig.

Foto: Sebastian Laubert

Die Sommerferien sind zu Ende, die i-Dötzchen erwarten gespannt ihre Einschulung an diesem Donnerstag und machen sich Gedanken, was wohl alles in der Schultüte steckt. Die Gedanken vieler Eltern kreisen hingegen vor allem darum, wie der Nachwuchs selbstständig den Schulweg bewältigt.

So haben auch Petra und Markus Bergmann aus Meckenheim geplant, welcher Weg für ihren Sohn Tim am sichersten ist, und sind diesen bereits gemeinsam abgegangen. „In den ersten Monaten werde ich ihn aus zeitlichen Gründen an vier von fünf Tagen mit dem Auto in die Schule bringen. Freitags und jeden Mittag gehen wir dann gemeinsam zu Fuß zurück“, so Petra Bergmann. Außerdem wolle man sich mit Nachbarsfamilien zusammenfinden und die Erstklässler anfangs abwechselnd begleiten.

Langfristig sollen die Kinder gemeinsam ohne elterliche Unterstützung unterwegs sein. Hilfreich sei dabei auch, dass es an der Katholischen Grundschule Merl jahrgangsübergreifende Klassen gebe. So könnten die Großen auf die Kleinen auch schon mal auf dem Schulweg achtgeben.

Petra und Markus Bergmann haben sich aufgrund der Verkehrssituation für den etwas längeren, aber aus ihrer Sicht sichereren Schulweg entschieden. Tim zeigte den Weg zusammen mit seiner Familie. Selbstsicher gelangt der Sechsjährige vom Grundstück am Renettenweg auf den Weg, der hinter dem Haus an den Gärten der Nachbarhäuser entlang Richtung Merler Winkel führt. Bereits dort ist Vorsicht geboten, da es momentan keinen Bürgersteig gibt und der Bauverkehr zügig Richtung Baustellen im Neubaugebiet kreuzt.

Tim besucht in Zukunft die Drachenklasse

„Gerade morgens, wenn viele Familien den Kindergarten am Kopf des Merler Winkels ansteuern und die Baustellenfahrzeuge unterwegs sind, ist hier viel los. Eigentlich ist hier Zone 30, aber wenn man unter Zeitdruck steht, fährt natürlich jeder schneller“, beschreibt die Mutter von Tim die Verkehrssituation, die sich aber bald bessern wird, da das Ende der Bauphase am Neubaugebiet in Sicht ist.

Weiter führt die von den Eltern gewählte Strecke auf der Bellefleurstraße durch das Wohngebiet und links in die Gerichtsstraße. Tim benutzt den Bürgersteig und überquert die Straßen „Hinter den Gärten“ und „Auf dem Driesch“.

Parkende Autos machen die Situation knifflig, doch Tim meistert die Situation souverän, hält sich rechts, lässt die Kirche links liegen und steuert den Zebrastreifen auf der Godesberger Straße an. „Hier ist die einzige Möglichkeit für alle Kinder aus dem Neubaugebiet, die vielbefahrene Godesberger Straße sicher über den Zebrastreifen zu queren“, so der Vater. Für das letzte Stück des knapp ein Kilometer langen Schulwegs passiert Tim den Dorfplatz und den Durchgang an der Michaelis Apotheke.

Jetzt ist es nicht mehr weit, und dennoch wird es morgens unübersichtlich sein, weil hier viele Eltern kurzfristig parken, wenn sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. „Ich weiß das!“, beteuert Tim gelassen und biegt Richtung Schultor ein. Er freut sich sehr auf den ersten Schultag. „Meine Schultüte ist riesig – und mit Drachen. Ich liebe Drachen. Dass ich auch noch in die Drachenklasse komme, ist ein toller Zufall“, sagt der stolze Schulanfänger.

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