150 Jahre Stadtsoldaten 1200 Zuhörer feiern Querbeat und Brings in Meckenheim

MECKENHEIM · Die Meckenheimer Stadtsoldaten hatten zur Feier ihrer Gründung vor 150 Jahren ein buntes, dreitägiges Festprogramm auf die Beine gestellt. 1200 Gäste im eigens aufgebauten Festzelt sind außer Rand und Band.

 Für besten Stimmung beim Rheinischen Abend der Meckenheimer Stadtsoldaten sorgte Querbeat vor 1200 Zuhörern im Festzelt.

Für besten Stimmung beim Rheinischen Abend der Meckenheimer Stadtsoldaten sorgte Querbeat vor 1200 Zuhörern im Festzelt.

Foto: Axel Vogel

Mit einem bunten Programm für Jung und Alt feierten die Meckenheimer Stadtsoldaten am Wochenende ihr 150-jähriges Jubiläum. Dieses Fest stand ganz unter dem Motto „Im Herzen ein Stadtsoldat“ und dieses sollte sich wie ein roter Faden durch das gesamte Programm ziehen.

Während der mehr als zweijährigen Planung für dieses Wochenende kristallisierte sich früh heraus, dass es in Meckenheim keine geeignete Veranstaltungshalle gab, so dass man sich dazu entschloss, gegenüber dem Zeughaus ein Zelt für 1200 Gäste aufzubauen. Seine Feuertaufe erlebte dieses dann am Freitagabend mit dem Auftritt von Sidewalk, die von Rock über Schlager bis zu aktuellen Chartsliedern ein breites Repertoire zeigte. Der Samstag begann mit einer Kranzniederlegung durch Kommandant Peter Klee in der Kapelle der Meckenheimer Pfarrkirche, bevor die befreundeten Musiker des MV Neumark vor dem Vereinslokal ein Platzkonzert zum Frühschoppen spielten.

„Ein Groschen für die Wohltätigkeit“, ist eines der Kernsätze der Stadtsoldaten und daraus resultiert auch die Einbeziehung der älteren Mitbürger der Stadt. Diese waren am Nachmittag ins Festzelt zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ferner gab es ein buntes Rahmenprogramm. So zeigten die einzelnen Kindergruppen ihre Gardetänze und besonders viel Applaus gab es für die erste Schautanzgruppe von vor 25 Jahren. Diese trat nochmals in Originalbesetzung von damals auf mit ihrem ersten Tanz – „Achterbahn“ von den Bläck Fööss. Da gab es so manches feuchte Auge zu sehen, konnte man doch die Enkel oder Urenkel auf der Bühne bewundern.

Emotional wurde es auch beim Auftritt von Thomas Cüpper, der Verzällche auf Kölsch bot. Unter dem Motto „Der Onkel, der was mitbringt, ist mir lieber, wie die Tante, die Klavier spielt“, eroberte er mit Liedern von Willi Ostermann und Co. die Herzen der Senioren. So wusste er etwa vom samstäglichen Badetag mit Fichtennadelaroma zu erzählen und so mancher Besucher fühlte sich an seine Jugend erinnert.

Anschließend hieß es das Zelt für den Rheinischen Abend vorzubereiten. Die Tänzer der Stadtsoldaten waren für Auftritte eingespannt, die Musiker mussten proben und aus dem restlichen Personal von mehr als 500 Mitgliedern fanden sich mehr als 60 freiwillige Helfer an Theke und Küche. Der Malteser Hilfsdienst war mit 15 Personen und eigenem Zelt vorhanden – lediglich Kellner und Security waren „fremd“ eingekauft. Der Abend war übrigens schon nach wenigen Stunden nach der Kartenausgabe ausverkauft: Die 1200 Besucher bekamen nicht nur den Jubiläumstanz der Stadtsoldaten geboten, sondern mit Querbeat einen musikalischen Leckerbissen vom Feinsten. Joachim Jung als Lieselotte Schwaderlappen holte anschließend das Publikum mit Stand-up-Comedy ab, und jeder einzelne Programmpunkt war richtig gut. Das Glanzlicht gleichwohl war anschließend das rund anderhalbstündige Konzert von Brings, bei dem es die Kölschrocker richtig krachen ließen und im Wortsinne mit dem Publikum in den nächsten Tag reinfeierten.

Spontanen Applaus erhielt Pfarrer Dr. Reinhard Malcherek am Sonntag nach seiner Predigt, in welcher er „die beiden Herzen der Stadtsoldaten“ beschrieb. Das Herz jedes einzelnen, wo er sich in den Verein einbringt, sowie das Herz des Vereins und damit der Gemeinschaft. Musikalisch wurde der Gottesdienst von den österreichischen Gästen des Musikverein Neumark sowie der Blaskapelle der Stadtsoldaten begleitet.

Im Wortsinne ins Wasser fiel am Sonntag – wegen des ergiebigen Dauerregens – aber der große Festumzug durch Meckenheim, bei dem allein rund 1000 Uniformierte mitwirken wollten. Somit war der Große Zapfenstreich am Sonntagabend der Schlusspunkt der Feierlichkeiten, zu dem das Tambourcorps Oberkassel und der Musikzug Blau-Weiß Fischenich aufspielten. Bürgermeister Bert Spilles war vom Festprogramm sehr angetan und freute sich besonders auf einen Wunschtitel – den „Marsch der Medici“.

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