Als Bufdi an der Grundschule „Wir sind nicht nur Spielkameraden“

Meckenheim · An der OGS der katholischen Grundschule Meckenheim leisten fünf junge Leute ihren Bundesfreiwilligendienst. Sie haben damit die Möglichkeit, erste Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern zu sammeln.

 Sven Schäfer (links) und Torben Gärtner (hinten rechts) lesen mit den Kindern der Klasse 4A

Sven Schäfer (links) und Torben Gärtner (hinten rechts) lesen mit den Kindern der Klasse 4A

Foto: Luise Welter

Verantwortung übernehmen, als Vorbild fungieren und die pädagogische Betreuung von Schülern – das sind nur einige der Aufgaben der fünf jungen Leute, die in der Offenen Ganztagsschule (OGS) der katholischen Grundschule Meckenheim ihren Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) leisten. Merle Milchert, Ann-Katrin Rolf, Annika Wieland, Torben Gärtner und Sven Schäfer haben ein Jahr lang als Bufdis die Möglichkeit, erste Erfahrungen bei der Arbeit mit Kindern zu sammeln.

„Die Aufgaben sind unterschiedlich. Manchmal sagen die Lehrer, dass wir schon mal die Hausaufgaben kontrollieren sollen, während sie noch andere Dinge erledigen, und in anderen Situationen helfen wir den Schülern bei Problemen mit Arbeitsaufträgen“, erklärt Sven Schäfer. Die jungen Leute lernen, Verantwortung zu übernehmen und mit den Grundschulkindern umzugehen. „Man muss auf jeden Fall standhaft in seiner eigenen Person sein“, sagt Merle Milchert. „Die Kinder dürfen uns nicht nur als Spielkameraden sehen, sondern müssen uns respektieren, sonst klappt das nicht“, stimmt Schäfer zu.

Außerdem hat jeder der fünf die Aufgabe, eigenhändig ein Projekt zu entwerfen und zu leiten. Die fünf Bufdis haben sich für die Themen Mittelalter, Kontinente, Knigge für Kinder, Nordpol und Steinzeit entschieden. In Gruppenstunden haben sie die Möglichkeit, mit den Schülern ihr Projekt zu bearbeiten, und leiten die Klassen währenddessen. Sie besprechen mit den Kindern die Themen, malen dazu und basteln. „Ich mache das Steinzeitprojekt und wir haben schon Schalen aus Ton geformt, mit Farben aus Beeren gemalt und einen Keulenkampf mit Schwimmnudeln veranstaltet“, erzählt Torben Gärtner. Den Bufdis wird also auch Kreativität abverlangt.

Zusätzlich zu der Arbeit in der Schule haben sie theoretische Fortbildungen, in denen sie lernen, wie sie sich im Schulalltag verhalten müssen. Am Ende des Jahres bekommen die Freiwilligen ein aussagekräftiges Arbeitszeugnis, das eine gute Grundlage für den weiteren beruflichen Weg schafft.

Der Bundesfreiwilligendienst ermöglicht ihnen zudem einen tiefen Einblick in den Berufsalltag. „Sie kommen aus der Schule, da weiß man noch nicht, was ein Acht-Stunden-Tag ist“, so Lehrerin Manuela Kretschmer. „Die Bufdis lernen universelle Dinge fürs spätere Berufsleben: Wie man sich einem Vorgesetzten gegenüber verhält beispielsweise, und auch das Spiel zwischen Nähe und Distanz ist hier auf Grund der Kinder besonders gut zu erkennen.“

Die fünf jungen „Schnupperlehrer“ wissen noch nicht, ob sie später den Beruf als Grundschullehrer ergreifen wollen. „Ich bin mit der Einstellung gekommen, den Bundesfreiwilligendienst zu machen, um meinen Abschluss zu komplettieren, also mein Fachabitur zu bekommen, aber jetzt könnte ich mir schon vorstellen, später in dem Bereich zu arbeiten“, sagt Sven Schäfer. „Ich weiß es noch nicht wirklich, was ich später mache. Ich kann mir zwar gut vorstellen, Grundschullehrerin zu werden, aber ich sehe mich auch gut in anderen Berufen“, erklärt Ann-Katrin Rolf. „Klar, es gibt Tage, da ist der Umgang mit den Kindern sehr anstrengend. Aber an anderen Tagen dafür wiederum gar nicht.“

Lehrerin Kretschmer erzählt, dass die Bufdis durch die Schüler auch viel Bestätigung und Zuneigung erfahren. Torben Gärtner stimmt zu: „Ich leite auch eine Fußball-AG, und wenn die Schüler dann auf mich zurennen und sich auf das Fußballspielen freuen, macht mich das schon ein bisschen stolz.“

Alle sind sich einig, dass der letzte Schultag vor den Sommerferien und somit der letzte Tag ihres Bundesfreiwilligendienstes und der Abschied von den Kindern, schwer werden wird.

Die OGS der katholischen Grundschule Meckenheim bietet auch für das Schuljahr 2016/17 fünf Bewerbern die Möglichkeit, einen Bundesfreiwilligendienst abzuleisten.Bewerber können sich telefonisch bei der Leitung der OGS unter 0 22 25/8 36 13 21 oder per E-Mail an ogs-meckenheim@web.de melden.

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