Deutscher Mühlentag in Meckenheim „Mehl und Brot bedeuten Leben“

MECKENHEIM · Meckenheimer Mühlen haben Anlässlich des Deutschen Mühlentages am Montag ihre Pforten geöffnet. Der Verein Pro Obere Mühle kann sich zudem über einen Geldsegen freuen.

 Förderzusage Obere Mühle: Hunold Freiherr von Nordeck erklärt dem Präsidenten der NRW-Stiftung Harry K. Voigtsberger die Mühlentechnik.

Förderzusage Obere Mühle: Hunold Freiherr von Nordeck erklärt dem Präsidenten der NRW-Stiftung Harry K. Voigtsberger die Mühlentechnik.

Foto: Roland Kohls

„Mühlen sprechen die Seelen der Menschen an. Mehl und Brot bedeuten Leben und Überleben.“ Das sagte der Präsident der NRW-Stiftung Harry K. Voigtsberger am Montag bei seinem Besuch in der Oberen Mühle Meckenheim. Anlässlich des Deutschen Mühlentages hatte er die Förderzusage der Stiftung über 100.000 Euro und optional nochmals 40.000 Euro an den Verein Pro Obere Mühle Meckenheim für die Renovierung des historischen Kleinods übergeben – falls die gleiche Summe an Spendengeldern zusammenkommt.

Die Obere Mühle sei für zahlreiche Generationen Meckenheimer wichtig gewesen, führte Voigtsberger aus. Insbesondere wegen des Bürgerengagements habe sich die NRW-Stiftung zur Unterstützung des Projekts entschieden. „Wir haben vor Freude einen inneren Luftsprung vollzogen, als wir von der Höhe der Förderung erfahren haben“, sagte die Vorsitzende des Vereins Pro Obere Mühle, Sibylle Freifrau von Nordeck. Den Mühlengruß „Glück zu“ rief der Erste Beigeordnete der Stadt Meckenheim Holger Jung den Anwesenden zu. Seit 1987 sei die Obere Mühle in der Denkmalliste der Stadt verzeichnet, erläuterte er.

Zum Mühlenfest fanden Führungen durch das historische Gebäude statt, deren eigentlicher Schatz die noch erhaltene technische Einrichtung darstellt, die demnächst mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mit Eigenmitteln des Vereins restauriert werden soll. Die Gelder der NRW-Stiftung sollen vor allem ins historische Gebäude fließen, das unter anderem neue Türen und Fenster erhalten soll.

Musikalisch umrahmt wurde das Mühlenfest vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim, der Volksweisen und Mühlenlieder anstimmte. Gemeinsam sangen alle „Das Wandern ist des Müllers Lust“ und „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“.

In Lüftelberg öffnete die Dorfgemeinschaft die Pforte der historischen Wassermühle. Auch hier ist es dem Verein zu verdanken, dass die Mühle seit 2009 erneut ein Mühlrad besitzt und seither die ursprüngliche Funktion des Hauses als Mühle wieder ersichtlich ist. Erst kürzlich wurde das Mühlradbecken durch ehrenamtliche Helfer vervollständigt. Eine Abdeckung als Anschluss ans Haus wurde aus alten Lüftelberger Ziegeln erstellt.

Zum Mühlentag öffneten die Lüftelberger auch den alten Mühlenraum, der dem Theaterverein Lüfthildis Mysterienspiele als Vereinsraum dient. Das Wohnhaus nebenan ist seit seiner aufwendigen Renovierung in den 90er Jahren das Zuhause seiner Besitzer Birgit und Lothar Kleipaß. Nur an Wasser für die Mühle mangelt es in Lüftelberg noch. Wie Birgit Kleipaß berichtete, dreht sich das Mühlrad zwar, wenn viel Oberflächenwasser in den Mühlgraben fließt. Allerdings sei das nur bei Starkregen der Fall.

Auch dem Burggraben der Lüftelberger Wasserburg fehle Wasser, worunter die Bausubstanz des Gebäudes leide. Der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Klaus Weiler suche nach Lösungen, um den Wunsch des Vereins nach Wasser für Burg und Mühle zu erfüllen.

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