Kommunen sind vorbereitet Zusätzliche Bleibe für Flüchtlinge

Rhein-Sieg-Kreis · Die Ankündigung von Regierungspräsidentin Gisela Walsken, dass die Kommunen in der Region mit neuen Flüchtlingszuweisungen rechnen müssen, sorgt in den Städten und Gemeinden im Linksrheinischen für unterschiedliche Reaktionen.

 Zustzlich Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung entstehen am Siebengebirsgring: Container in modularer Holzbauweise, bestaunt von Flüchtlingskoordinator Joachim Neienhuis-Wibel.

Zustzlich Kapazitäten zur Flüchtlingsunterbringung entstehen am Siebengebirsgring: Container in modularer Holzbauweise, bestaunt von Flüchtlingskoordinator Joachim Neienhuis-Wibel.

Foto: Axel Vogel

Während die meisten Kommunen bereits provisorischen Wohnraum gefunden oder geschaffen haben, sucht die Stadt Bornheim nach einem zusätzlichen Standort für eine Flüchtlingsbleibe.

Bis zu 250 Menschen erwartet die Stadt Bornheim bis Ende September. Bisher war die Verwaltung davon ausgegangen, dass die Bezirksregierung bis zum Jahresende 100 bis 200 Personen nach Bornheim schicken und die Stadt mit den vorhandenen Unterkünften und Bauprojekten auskommen werde.

Der Grund dafür, dass die Zuweisung höher ausfalle, liege in der Erfüllungsquote, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler. Derzeit decke die Stadt mit rund 800 Personen die Aufnahmequote nur zu 71 Prozent. Über mehrere Monate seien ihr die Plätze in der Turnhalle der Johann-Wallraf-Grundschule angerechnet worden, die bis März Erstaufnahmestelle des Landes war. Das geschehe nun aber nicht mehr, so dass die Quote deutlich niedriger liege.

Die Bornheimer Verwaltung prüft, wo eine Containerunterkunft für 100 Personen möglich ist. Parallel laufe die Planung für Wohnheime in Festbauweise. „Zwei, drei Objekte pro Jahr“ seien angedacht, so Henseler.

„Wir liegen über dem Schnitt von 90 Prozent, daher rechnen wir nicht damit, dass wir kurzfristig Zuweisungen bekommen“, meint Markus Jüris, Leiter des Sozialamts in Alfter. 270 Flüchtlinge wohnen derzeit in 15 verschiedenen Objekten. Das Alfterer Schloss solle noch bis Ende des Jahres Erstaufnahmeeinrichtung des Landes bleiben, sagt Jüris. Spätestens im Herbst rechne er mit neuen Flüchtlingen. Positiv wertet er, dass die Bezirksregierung Zuweisungen nun mit 14 Tagen Vorlauf ankündigen will.

Container bezugsfertig

In Rheinbach ist eine Containerlösung bezugsfertig. Bis zu 250 Menschen können am Schornbuschweg unterkommen. Wie die Räume aussehen, zeigt die Stadt am Montag, 27. Juni, ab 17 Uhr. Für 19 Uhr lädt Bürgermeister Stefan Raetz zur Bürgerinfo zur Flüchtlingsunterbringung ins Stadttheater ein. Für die zweite Jahreshälfte rechnet die Kommune mit neuen Zuweisungen, wie Stadtsprecher Norbert Sauren sagt. Allerdings gebe es „keine Datenbasis, auf der eine seriöse Prognose“ möglich sei, wie viele Menschen kommen.

Eine Aufnahmequote von „etwas mehr als 100 Prozent“ erfüllt die Stadt Meckenheim momentan, wie Verwaltungssprecherin Marion Lübbehüsen sagte. „Somit sind zunächst andere Kommunen gefragt. Allerdings rechnen wir weiter mit Zuweisungen durch Familienzusammenführungen, Folgeanträge und so weiter.“

Dass Neuzuweisungen anstehen, erwartet auch Bernd Kreuer, Sprecher der Gemeinde Swisttal. Allerdings habe die Kommune bei ihren Planungen schon einen „zusätzlichen Puffer“ eingebaut. Durch Vorhaben wie den Wohncontainern in Dünstekoven stünden nach aktuellem Stand 144 freie Plätze zur Verfügung.

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