Nach dem Bürgerentscheid in Bornheim Wasserversorgung: Erstes Kompromiss-Gespräch am Montag

Bornheim · Bürgermeister Wolfgang Henseler und die Fraktionsvorsitzenden wollen nach dem gescheiterten Bürgerentscheid zur Zukunft der Wasserversorgung in Bornheim eine gemeinsame Zielrichtung ausloten.

 Die Debatte ums Bornheimer Wasser geht weiter.

Die Debatte ums Bornheimer Wasser geht weiter.

Foto: dpa

Am kommenden Montag soll es zwischen den Fraktionsvorsitzenden und dem Bornheimer Bürgermeister ein erstes Gespräch in Sachen Wasserversorgung geben. Das sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler am Mittwochabend in der Sitzung des Betriebsausschusses.

Wie berichtet, hatte Henseler ein solches Gespräch angekündigt, nachdem der Bürgerentscheid zur Zukunft der Wasserversorgung gescheitert war.

7247 Bürger hatten am vergangenen Sonntag für den Wechsel der Wasserversorgung hin zum weicheren Wasser des Wahnbachtalsperrenverbands (WTV) gestimmt. 7046 Bürger votierten wiederum für die Beibehaltung der jetzigen Wasserversorgung: 75 Prozent vom Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) sowie 25 Prozent vom WTV. Allerdings hätte eine von beiden Seiten für eine rechtlich bindende Entscheidung 7885 Stimmen erhalten müssen. Nun müssen Politik und Stadtverwaltung nach einem Kompromiss suchen. Bekanntlich sind CDU, Grüne und ABB für den Wechsel zum weicheren, aber teureren WTV-Wasser, SPD, Linke, UWG, FDP und der Bürgermeister sind dagegen.

„Die Wahlbeteiligung war ordentlich, reichte aber nicht aus“, sagte Arnd Kuhn (Grüne) in der Ausschusssitzung. Seine Fraktion sei gesprächsbereit und gehe ohne Festlegung auf ein bestimmtes Mischungsverhältnis der beiden Wässer ins Gespräch. Nach Ansicht von Wilfried Hanft (SPD) hat der Bürgerentscheid weder für die eine noch für die andere Seite ein befriedigendes Ergebnis gebracht. „Die Bürger haben die Entscheidung an die Politik zurückgegeben“, so Hanft.

Kompromissbereit

Die SPD-Fraktion habe den Willen zum Kompromiss. Ähnlich äußerte sich auch Bernd Marx (CDU). Es werde um eine Lösung gehen, bei der jeder ohne Gesichtsverlust herauskomme. Manfred Umbach (Linke) meinte indes, dass mit Blick auf die klamme Haushaltssituation eigentlich kein Mischungsverhältnis mit einem höheren Anteil des teureren WTV-Wassers möglich sei. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir am Montag direkt eine Lösung finden“, meinte Henseler. Allerdings lasse die Haushaltslage in der Tat wenige Spielräume zu.

Aufgrund verschiedener, teils komplizierter Fragen an den Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel, die am Mittwoch im Raum standen, regte Kuhn einen Ortstermin im Wasserwerk in Wesseling-Urfeld mit Vertretern des WBV an. „Es ist in letzter Zeit so viel Richtiges, Halbrichtiges und Falsches über unser Wasser erzählt worden, dass die Bürger verunsichert sind“, sagte Henseler. Weiter griff er die Idee Kuhns eines Ortstermins auf. Er schlug vor, dann auch direkt eine Sitzung des Betriebsausschusses im Wasserwerk abzuhalten.

Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass die Stadtverwaltung diese Bitte an den Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel herantragen soll.

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