Vorbildliches Engagement Walberberger bauen Spielplatz in Eigenregie

Bornheim-Walberberg · In nur vier Monaten haben Dorfgemeinschaft, Vereine, Geschäftsleute und zahlreiche freiwillige Helfer gemeinsam mit der Stadt Bornheim den Walberberger Spielplatz saniert und das Angebot erweitert.

Viele Helfer haben mitgeholfen den Walberberger Spielplatz in Bornheim fertigzustellen: In nur vier Monaten wurde der Spielplatz saniert. Die wacklige Hängebrücke hat es der achtjährigen Katharina angetan. „Der neue Spielplatz ist viel schöner als der alte“, ist sich die kleine Walberbergerin sicher. Und auch ihre Eltern Jennifer und Michael Stern sind begeistert von der sanierten Anlage an der Kritzberger Straße/Ecke Frongasse in Walberberg. In nur vier Monaten haben Dorfgemeinschaft, Vereine, Geschäftsleute und zahlreiche freiwillige Helfer gemeinsam mit der Stadt Bornheim die Restaurierung vorhandener Spielgeräte und die Anschaffung neuer auf dem Spielplatz in der Nähe von Sankt Walburga auf den Weg gebracht. Ganz groß wurde denn auch am Dienstag die Eröffnung gefeiert.

Projektinitiator Michael Landsberg war Ende vergangenen Jahres bei einem Spaziergang der marode Zustand des Spielplatzes aufgefallen – und er sah dringenden Handlungsbedarf. In einem Post auf Facebook suchte er Mitstreiter, die sich ebenfalls für eine Verbesserung der Spielmöglichkeiten einsetzen wollten. Und hatte Erfolg: 30 Engagierte haben in zahllosen Stunden Projekte organisiert, um Geld für die Sanierung zu sammeln. So konnte gemeinsam mit der Stadt der Spielplatz in ungewöhnlich kurzer Zeit saniert werden. 78 000 Euro haben Stadt und Initiative, diese alleine 40 000 Euro, bisher aufgebracht. So wurden ein Kinderflohmarkt sowie ein Kartrennen in Rodenkirchen organisiert. Auch der Erlös des Spendenlaufs der Grundschule sowie Spenden von Firmen und Privatleuten flossen in das Projekt.

Haussammlungen, Flohmarkt und Kartrennen

Haussammlungen unternahm Jennifer Richert gemeinsam mit ihrer 80-jährigen Oma Klara Kling und Mutter Elisabeth Schmitz. „Für Walberberg mache ich alles, was möglich ist“, sagte die Mutter von Justin (9), Levi (5) und Milow (2), die sich alle drei schon auf die abwechslungsreichen Spielgeräte freuen. Dazu gehören das frisch sanierte Holzhäuschen, die Tampenbrücke, die Kletterwand und das Damespiel mit großen Figuren. Und auch an die Großen wurde gedacht, so gibt es beispielsweise eine neue Boulebahn. Noch nicht fertig ist der neben den Spielgeräten eingerichtete „Kidsberg“. „Da hat der Tüv Mängel festgestellt, die wir noch beheben müssen. Da wird es dann ein Tunnelsystem mit verschiedenen Spielmöglichkeiten geben“, erklärte Landsberg. Eine Verbindung zwischen „Kidsberg“ und Tampenbrücke soll den Kindern eine einheitliche Spiellandschaft bieten.

Auch die Kinder unter drei Jahren sollen auf dem Areal ihren Spaß haben – wenn die Ehrenamtlichen fertig sind, soll es in einem abgetrennten Bereich Sandkasten, Vogelnestwippe und Wipptiere geben. Auch die Elternbereiche am Rande mit Tischen und Bänken fehlen noch. Rund 25 000 Euro sind für Anschaffungen und die Beseitigung von Mängeln noch aufzubringen.

Viele packten mit an

Für Somina spielte das keine Rolle. Sie konnte sich angesichts des breiten Angebots gar nicht entscheiden, was sie zuerst ausprobieren sollte. „Es ist einfach toll“, so die Achtjährige. Stolz auf den neuen Spielplatz war auch Melanie Biermann, die von Anfang an dabei gewesen ist. „Ich habe einen einjährigen Sohn, der irgendwann auch auf den Spielplatz möchte. Da habe ich mir gedacht, dass ich mit anpacken muss.“

Der Spielplatz ist der dritte auf Bornheimer Stadtgebiet, der auf die Initiative engagierter Bürger zurückgeht. „Aber er ist der größte“, machte Gregor Tollens, beim Umwelt- und Grünflächenamt zuständig für solche Projekte, deutlich. Dafür, dass das Engagement der Bürger nicht in Vergessenheit gerät, ist übrigens auch gesorgt. Direkt am Eingang steht der Mo-Stein des Mertener Steinmetzes Moritz Maschke, und auf ihm die Namen der maßgeblich Beteiligten.

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