Freizeit Tipp-Kick-Experten trafen sich in Merten

Bornheim-Merten · 70 Spieler waren bei der Westdeutschen Einzelmeisterschaft am Start. Der Sieger kam allerdings nicht aus Bornheim.

 Tipp-Kick-Meisterschaft in Merten: Andreas Gentz (links) hat sich eine gute Schussposition gegen Henning Horn erarbeitet.

Tipp-Kick-Meisterschaft in Merten: Andreas Gentz (links) hat sich eine gute Schussposition gegen Henning Horn erarbeitet.

Foto: Axel Vogel

Totenstille. Nur das Knarren des Holzbodens war beim Betreten der Halle zu hören. Die Spieler waren hoch konzentriert. In der Mertener Heinrich-Böll-Schule fand am vergangenen Samstag die 38. Westdeutsche Einzelmeisterschaft (WDEM) im Tipp-Kick statt. Henning Horn, Sektionsleiter Süd des Deutschen Tipp-Kick-Verbandes (DTKV) und letzter Vorsitzender des aufgelösten SSV Rösberg (der GA berichtete), hatte die Meisterschaft noch im Namen des SSV Rösberg nach Bornheim geholt. „Gut 70 Tipp-Kicker, darunter auch der Deutschland-Meister, sind aus Kiel, Karlsruhe, Kaiserslautern, Berlin, Gevelsberg, Stuttgart, Nürnberg, Bochum und von der Schwäbischen Alb angereist“, erläuterte Horn.

Die stickige Sommerluft trieb den Spielern selbst in den Pausen den Schweiß auf die Stirn. Tipp-Kick: Das sind zwei keine Tore auf einer grünen Filzunterlage, ein zwölfeckiger, schwarz-weißer Ball und kleine Figuren aus Metall, die durch einen Knopf auf dem Kopf gespielt werden. Der Jüngste, der bei den Entscheidungsspielen am Nachmittag noch dabei ist, ist Valentin Tenner (14) aus Gießen. Andere, wie Georg Lortz vom TK Rheinland United, spielen seit 36 Jahren Tipp-Kick, der älteste Teilnehmer der Meisterschaft ist 60 Jahre alt.

Die Finger zitterten, auf den Gesichtern der Spieler bildeten sich Konzentrationsfalten. Die zehn Minuten Spielzeit pro Partie wurden ab dem Viertelfinale quälend lang. 20 bis 30 Zuschauer fieberten mit. „Ruhig bleiben“ und: „Ich hol mir jetzt 'nen Zaubertrank“ war aus einer Ecke zu hören. Um 20.30 Uhr war es soweit: Mathias Hahnel aus Kaiserslautern gewann gegen Fabio De Nicolo aus dem schleswig-holsteinischen Grönwohld mit 2:1. Tosender Applaus begleitete die Jubelschreie des neuen Westdeutschen Meisters. Durchatmen. Nach über vier Stunden konzentriertem Spiel wich die Last der überschwänglichen Freude.

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