DerStadtbetrieb Bornheim bedauert den Störfall und entschuldigt sich bei allenBetroffenen. Laut Vorstand Ulrich Rehbann soll "baldein neues System installiert werden, das Störungsmeldungen unmittelbar auf dasHandy weiterleitet. Damit wir noch schneller reagieren können." Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler erklärte: "Wir werden den Vorfall genau untersuchen – was die Technik angeht,aber auch, wie sich die Informationskette noch verbessern lässt. Denn imIdealfall erfahren die Bürger von einer solchen Panne, bevor sie den Wasserhahnandrehen."

Durchden technischen Defekt einer Injektorenpumpe sei es im Wasserwerk Eichenkampam späten Donnerstagnachmittag zu einem Anstieg des pH-Werts auf 11,95 (anstatt8) gekommen, da eine Dosieranlage zu viel Natronlauge zumischte. Unmittelbar nach Auswertungder Störungsmeldung habe der Stadtbetrieb die Ursache ermittelt und dann dienotwendigen Reparaturen und Umschaltungen durchgeführt. Da sich zu diesemZeitpunkt bereits Wasser mit dem erhöhten pH-Wert im Netz befand, wurden in denbetroffenen Orten Uedorf, Hersel und Widdig zusätzlich Netzspülungenmit Frischwasser veranlasst.

Wie der Stadtbetrieb Bornheim weiter mitteilt, waren sechs Mitarbeiter des Stadtbetriebs dieganze Nacht im Einsatz. Um die Bevölkerung zu informieren, fuhr die FreiwilligeFeuerwehr Bornheim durch die betroffenen Orte und meldete über Lautsprecher zunächst die Verunreinigung und später die Wiederherstellungder Trinkwasserqualität.

DerStadtbetrieb Bornheim stehe in ständigem Kontakt mit dem GesundheitsamtRhein-Sieg. Auch am Wochenende sollen zur Kontrolle noch Messungen im Wasserwerk und in den betroffenen Orten Uedorf, Hersel und Widdigdurchgeführt werden.

Am Donnerstagabend hatten in Uedorf und Widdig mehrere Menschen nach dem Duschen über Juckreiz und Rötungen der Haut geklagt. Drei Menschen erlitten einen allergischen Schock. Die Feuerwehr hatte die Anwohner gebeten, auf die Benutzung von Wasser zum Kochen und Waschen zunächst zu verzichten.