Lange Mängelliste für den Roisdorfer Schulhof Spielgeräten droht der Abbau

BORNHEIM-ROISDORF · Der Förderverein der Roisdorfer Grundschule will Sponsoren suchen, um den Schulhof zu erhalten. Denn nach 15 Jahren sind Reckstange, Kletterwirbel und Co. marode oder reparaturbedürftig.

 Noch dürfen Vincent (vorne) und die anderen Roisdorfer Grundschüler auf dem Kletterwirbel turnen. Doch das Spielgerät ist in die Jahre gekommen. Der Schule fehlt aber das Geld, um es zu ersetzen.

Noch dürfen Vincent (vorne) und die anderen Roisdorfer Grundschüler auf dem Kletterwirbel turnen. Doch das Spielgerät ist in die Jahre gekommen. Der Schule fehlt aber das Geld, um es zu ersetzen.

Foto: Axel Vogel

Die Rutsche der Roisdorfer Sebastian-Grundschule ist bereits seit Monaten gesperrt. Flatterband verhindert, dass die Kinder auf den zugehörigen Hügel gelangen, da Gefahr besteht, dass das Erdreich absackt. Nun droht weiteren Spielgeräten das Aus, weil sie in die Jahre gekommen sind. Das Problem: Der Schule fehlt das Geld, um sie zu reparieren beziehungsweise zu ersetzen. Daher will der Förderverein jetzt Sponsoren suchen.

Die Mängelliste, die Hausmeister Günter Schaefer von der letzten Sicherheitsüberprüfung einer externen Firma aufzählt, ist lang. So seien an der Reckstange zwei Fundamente gebrochen und zwei Holzpfähle faul. Unter dem Klettergerüst müssten die Holzhackschnitzel für den Fallschutz aufgefüllt werden. Am Kletterwirbel sei der Holzpfahl in der Mitte zu ersetzen, und die Netze, an denen sich die Kinder beim Hochhangeln festhalten, seien abgenutzt – bald könnte der Draht herausgucken, befürchtet Schaefer.

Noch dürften die Geräte benutzt werden und würden auch in regelmäßigen Abständen auf ihre Sicherheit hin überprüft, beruhigt Schulleiterin Uta Scheuer. Doch sie sorgt sich, dass Schülern und Kindern, die den Schulhof am Nachmittag als öffentlichen Spielplatz nutzten, bald nur noch eine nahezu kahle Fläche bleiben könnte. Denn die Schule hat kein Geld, um die maroden Geräte zu ersetzen.

Eine Reparatur lohne sich zumindest beim Kletterwirbel nicht, meint Hausmeister Schaefer, da für einen Austausch des Holzmastes das ganze Fundament aufgebrochen werden müsste und das Netz ohnehin nicht mehr lange zu nutzen sei. Mittlerweile gebe es das Spielgerät auch mit einer Stange aus Metall statt aus Holz.

5500 Euro würde ein neuer Kletterwirbel kosten, hat sich Ina von Rumohr, Vorsitzende des Fördervereins, der Schule erkundigt. Sie schätzt, dass zusammen mit den weiteren Reparaturen sowie Anlieferung und Installation Kosten von circa 8000 Euro fällig werden könnten – zu viel für den Verein.

„Die Stadt versucht schon, alles möglich zu machen"

15 Jahre alt seien die Spielgeräte jetzt, erzählt Scheuer. 2001 hätten Eltern, Lehrer und der Förderverein beim Aufbau sechs Wochen lang in den Sommerferien kräftig selbst mit angepackt. „Ich habe hier auch mit dem Presslufthammer gestanden“, erinnert sie sich. „Früher war das nur eine Asphaltwüste mit Tischtennisplatten.“

Die Schulleiterin hat bereits das Gespräch mit der Stadt Bornheim gesucht, um eine Lösung zu finden. „Die Stadt versucht schon, alles möglich zu machen, aber wo keine Mittel sind, kann man auch nichts anschaffen“, sagt Scheuer. „Wir machen sozusagen die Pflicht und stellen den Schulhof zur Verfügung“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Henseler auf Nachfrage. Um „die Kür“, also Spielgeräte und Bemalung, kümmerten sich an den Schulen im Stadtgebiet in der Regel Fördervereine und Eltern mithilfe von Stiftungen und Sponsoren. Die Stadt unterstütze dabei insofern, als sie die Verkehrssicherungspflicht für die Geräte übernehme.

„Wir denken für Roisdorf aber auch darüber nach, was man noch machen kann, um zu unterstützen“, macht Henseler Hoffnung. An Grundschulen in anderen Ortsteilen habe die Stadt auch schon mit Mitteln ausgeholfen. Etwa ein Viertel könnte der Förderverein beisteuern, sagt Ina von Rumohr. Der Verein wolle nun Eltern ansprechen und Sponsoren suchen: „Uns schwebt ein Konzept vor, bei dem man Einzelteile des Klettergerüsts spenden kann, also zum Beispiel eine Strebe“, erklärt sie.

Schulleiterin Uta Scheuer hofft, dass genügend Geld zusammenkommt: „Wir sind ja auch Tut-mir-gut-Schule mit dem Schwerpunkt auf Bewegung, Entspannung und Stressregulation“, betont sie, „und die Kinder brauchen das, in der Pause rauszugehen, sich auszupowern und zu spielen.“

Kontakt zum Förderverein über die Internetseite der Schule: www.sebastian-grundschule.de

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