Kommentar So einfach ist es nicht

Das jetzige Bornheimer Wasser ist gut. Wer den vorliegenden Gutachten glaubt, hat keinen Grund, an dieser Annahme zu zweifeln. Und es besteht aktuell kein Anlass, an der Expertise der Ingenieure von H2U zu zweifeln.

Daher stellt sich schon die Frage, wieso vor allem CDU und ABB so auf die Änderung der Wasserversorgung in Bornheim pochten. Das Argument, zu wissen, was der Bürger will, ist bei Licht betrachtet schwach. Um ein repräsentatives Bild der Meinung der Menschen zu erhalten, müsste die Idee der Grünen einer Bürgerbefragung umgesetzt werden.

Sicher: Der Störfall, der sich im April 2013 ereignete, hat bei vielen Menschen nicht grundlos Ängste ausgelöst. Und diese müssen ernst genommen werden. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass der Störfall ein einmaliges Ereignis war. Er darf in der Diskussion um das Wasser nicht überstrapaziert werden.

Die gestrige Entscheidung hat viele Fragen aufgeworfen - etwa, wie sich das "neue" Wasser auf die Rohre auswirken wird. Ob sich das Korrosionsverhalten verbessert oder verschlechtert, bleibt abzuwarten. Ebenso ist die Zukunft des Wasserbeschaffungsverbands Wesseling-Hersel zu klären. Das alles wird Zeit und Geld kosten.

Überdies zeigte sich ein grundsätzliches Problem: Ein Ausschuss mit lediglich 13 Mitgliedern entscheidet über das zentrale Thema Wasserversorgung. Eine solche Entscheidung sollte besser im Rat getroffen werden.

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