Roisdorfer Mineralquellen Schon den Römern schmeckte das Wasser

BORNHEIM-ROISDORF · "Von Mineralwässern und Hangschuttquellen": Das war das Thema einer Exkursion des Landschaftsschutzvereins Vorgebirge (LSV) und der Heimatfreunde Roisdorf in Kooperation mit den Roisdorfer Mineralquellen.

 Betriebsleiter Edzard Anders (links) erklärt das Recycling von Glasflaschen.

Betriebsleiter Edzard Anders (links) erklärt das Recycling von Glasflaschen.

Foto: Tränhardt

Sie gehört zur Reihe "Stadt Land Fluss - Tage der Rheinischen Landschaft" des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Das Interesse war enorm: Etwa 100 Besucher fanden sich am Freitagnachmittag am Treffpunkt ein.

Edzard Anders, der Betriebsleiter der Roisdorfer Mineralquellen, führte durch die Abfüll- und Lageranlagen des Unternehmens. "Das Wasser, das wir fördern, ist 10 000 Jahre alt und fließt aus der Eifel nach Köln", sagte Anders. Früher sei es von selbst an die Oberfläche getreten. Heute kommt es aus zehn Brunnen, von denen sich der tiefste 300 Meter unter der Oberfläche befindet.

Ernst Gierlich, Vorsitzender der Heimatfreunde Roisdorf, gab im Museum auf dem Betriebsgelände einen Überblick über die Geschichte Roisdorfs und seiner Quelle. "Münzfunde belegen, dass die Roisdorfer Mineralquellen bereits in der Römerzeit genutzt wurden", sagte er. Heute fördern die Roisdorfer Mineralquellen etwa 200.000 Liter am Tag.

Wegen des Wochenend-Termins standen die Maschinen still, dennoch gab Anders den Besuchern einen lebendigen Einblick in die Vorgänge in den großen Hallen. So erklärte er etwa die Flaschenreinigungs- und die Füllmaschine. 20 Personen arbeiten in dem Unternehmen. Der Vertrieb erfolgt regional begrenzt. "Wir verkaufen unser Mineralwasser nur rund um den Kirchturm", sagte Anders - und meinte damit den Kölner Dom. Nach der Führung durch den Betrieb und das Museum besichtigte die Gruppe das denkmalgeschützte Brunnenhäuschen der um 1870 als großbürgerlicher Sommersitz errichteten Villa Anna an der Südstraße.

Wie der LSV-Vorsitzende, Michael Pacyna, erläuterte, gibt es dort am Hang Tonschichten, auf denen sich Regenwasser sammelt, das dann als Quelle austritt. Aus diesen sogenannten Hangschuttquellen, so Pacyna weiter, wurde bis weit ins 20. Jahrhundert hinein der Vorgebirgshang mit Trinkwasser versorgt. Das Brunnenhäuschen an der Villa Anna hat einen Aussichtspavillon, der wegen des weiten Blicks über das Vorgebirge auch "Roisdorfer Belvedere" genannt wird. Der LSV und die Heimatfreunde Roisdorf bemühen sich zurzeit um eine Restaurierung des historischen Pavillons.

Mehr Informationen über die Geschichte des Roisdorfer Wassers sind auf der Internetseite der Heimatfreunde Roisdorf zu finden: www.heimatfreunde-roisdorf.de.

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