Kinderbetreuung in Bornheim SPD fordert eigene Kita für Rösberg

BORNHEIM · Die Stadt Bornheim verweist hingegen auf einen dringlicheren Bedarf in den Rheinorten und Merten. Bürgermeister Wolfgang Henseler will die Anfrage aber prüfen lassen.

Die Bornheimer SPD regt die Gründung einer Kindertagesstätte in Rösberg an. Wie die Fraktion auf ihrer Internetseite mitteilt, hat sie bei der Stadtverwaltung angefragt, ob das Gelände des ehemaligen Sportplatzes als Standort geeignet wäre.

„Rösberg ist einer der wenigen Stadtteile in Bornheim, der über keine Kindertageseinrichtung verfügt“, so die SPD. „Junge Familien müssen sich zurzeit damit abfinden, ihre Kinder in Kindertageseinrichtungen in weiter entfernten Ortschaften anzumelden.“

Bei den Eltern in Rösberg rege sich nun der „immer größer werdende Wunsch“ nach einer ortsnahen Versorgung, meint die Fraktion. Auch anstehende Neubauprojekte wiesen auf einen steigenden Bedarf hin.

„Die Errichtung einer Kindertagesstätte in Rösberg würde eine Versorgungslücke im Ort schließen“, meint Ortsvorsteher Peter Tourné (SPD). „In Verbindung mit der bereits vorhandenen Kindertagespflegestelle würde ein Beitrag zu einer quantitativen und qualitativen Versorgung geleistet. Die Einrichtungen in anderen Stadtteilen würden entlastet.“ Er sehe auch die Möglichkeit, gegebenenfalls nicht genutzte Flüchtlingsbleiben als Kita zu nutzen: Leer stehende Container könnten in einer Übergangszeit in Rösberg Verwendung finden, schlägt Tourné vor.

Bei der Stadt Bornheim gibt man sich noch zurückhaltend bis skeptisch zu den Vorschlägen. Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD) sei der Ansicht, dass die Anfrage detaillierter geprüft werden müsse, heißt es aus der Pressestelle. „Die Bedarfsplanung der Stadt Bornheim sieht vor, dass zunächst einmal der zusätzliche Bedarf an Kita-Plätzen in den Rheinorten gedeckt werden soll“, erläutert Pressesprecher Christoph Lüttgen. Danach gebe es Bedarfe in Bornheim und Merten, die nach den derzeitigen Überlegungen mithilfe der anstehenden Neubauprojekte wie der Mertener Mühle berücksichtigt werden sollten. Sprich, hier könnten in einem Zuge mit neuen Wohnhäusern auch neue Kitas entstehen.

Versorgungslücken schließen

In den Sozialraum Merten würden dabei auch Rösberg und Hemmerich mit einbezogen, erklärt Lüttgen. „Bürgermeister Wolfgang Henseler geht bisher aber davon aus, dass der Schwerpunkt des Bedarfes in Merten zu decken ist. Vor diesem Hintergrund ist aus seiner Sicht ein Standort am Ortsrand von Rösberg nicht unbedingt ideal.“

Unabhängig davon solle die Anregung der SPD-Fraktion in die laufenden Prüfungen zur Nachnutzung des Rösberger Sportplatzes einbezogen werden, teilt Lüttgen mit. Bekanntlich hatte der SSV Rösberg vor knapp einem Jahr seine Auflösung beschlossen und die Nutzungsverträge für das Sportgelände und das Vereinsheim am Fürchespfad gekündigt.

Während das Vereinsheim den Rösberger Vereinen für ein Jahr probeweise als Dorfgemeinschaftshaus dienen soll, gab es für den Sportplatz Überlegungen, ihn als Festgelände, als öffentliche Parkfläche für Veranstaltungen, als Freizeitfläche etwa für Boule und Modellsport oder für neue Sportanlagen zu nutzen.

Wann ein Ergebnis der Prüfungen vorliege, kann die Verwaltung laut Lüttgen derzeit noch nicht sagen. „Bei den Überlegungen muss aber auch bedacht werden, dass die Fläche nur eingeschränkt genutzt werden kann und nicht im Eigentum der Stadt ist“, so der Sprecher. Denn das Sportplatzgelände gehört der Weiler'schen Stiftung und sämtliche Pläne müssen mit der Stiftungsverwaltung abgestimmt werden. Zudem verläuft unter dem Platz eine Pipeline.

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