Ärger um entfernte Bäume und Sträucher Rodungen im Landschaftsschutzgebiet

BORNHEIM-ROISDORF · Diverse Tage waren die Bagger zugange, doch das Ausmaß der Arbeiten auf einer privaten Fläche unterhalb des ehemaligen Ausflugslokals Heimatblick in Roisdorf war dem Rhein-Sieg-Kreis offenbar nicht bekannt.

Aufsehen erregen derzeit umfängliche Rodungs- und Erdarbeiten im Roisdorfer Landschaftsschutzgebiet. An einem Hang am Blutpfad, unterhalb des früheren Ausflugslokals Heimatblick, sind für mehrere Tage Bagger am Werk gewesen. Ortsvorsteherin Gabriele Kretschmer hat sich nach Hinweisen von Bürgern an den Rhein-Sieg-Kreis gewandt, um zu erfahren, was dort im Gange ist, und die Aktiven Bürger Bornheim (ABB) haben eine Anfrage an die Stadt gestellt.

Aus Sicht der ABB handelt es sich um einen „erheblichen Eingriff in Form einer Landschaftsneugestaltung“ mit Terrassenbildung. Ob die Umweltbehörde dafür eine Genehmigung erteilt hat, möchte die Wählervereinigung unter anderem von der Stadt erfahren. Auch Ortsvorsteherin Kretschmer hält die Arbeiten für „fragwürdig“, es gehe um ein „Riesen-Areal“. Ihrem Eindruck nach habe es „lange gedauert, bis das Thema bei den Behörden angekommen ist“.

Wie Bürgermeister Wolfgang Henseler auf GA-Nachfrage mitteilt, seien die Erdarbeiten dem Umweltamt erstmals am 19. April gemeldet worden. Dies habe man umgehend der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis weitergegeben.

Am 24. April habe das Umweltamt einen Hinweis auf weitere Arbeiten erhalten und erneut den Kreis sowie das städtische Bauamt informiert. „ Bei beiden Behörden seien die Arbeiten „nicht beantragt und nicht genehmigt worden“, so Henseler. „Da unsere Mitarbeiter nicht überall sein können, sind wir natürlich dankbar für solche Hinweise.“

Die Eigentümerin des privaten Geländes habe vor Beginn der Arbeiten schon beim Kreis nachgefragt und eine Erlaubnis eingeholt, sagt derweil die Pressesprecherin des Kreises, Anja Roth. Allerdings scheint das Ausmaß der Arbeiten nicht bekannt gewesen zu sein: „Die umfangreichen Rodungen waren so zunächst nicht geplant“, sagt Roth. Ursprünglich habe die Eigentümerin auf der Fläche Obstbäume setzen wollen.

Entfernt worden seien ebenfalls Obstbäume, diese dürften aber auch ersetzt werden. Nun solle es noch diese Woche einen Ortstermin geben, um das weitere Vorgehen unter Beachtung des Landschaftsschutzes abzusprechen, kündigt Roth an. Mit dem nahe gelegenen Heimatblick habe das Ganze aber nichts zu tun, so die Sprecherin.

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