Tourismus in der Region Rheinische Apfelroute in Bornheim eröffnet

BORNHEIM/MECKENHEIM · Die 124 Kilometer lange Rheinische Apfelroute wurde am Wochenende offiziell eröffnet. Eigens aus Düsseldorf angereist war Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.

Jetzt ist es offiziell: Nach vielen Ankündigungen, Planung und Umsetzung ist am Samstag im Rahmen eines offiziellen feierlichen Aktes die 124 Kilometer lange Rheinische Apfelroute eingeweiht worden. Heinz Bursch, Geschäftsführer des gleichnamigen Biohofes, hatte sein Areal für die Eröffnung zur Verfügung gestellt. Nach dem Durchschneiden des Bandes und der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Vereins Rhein-Voreifel Touristik, Rolf Schumacher, setzte sich die regionale und überregionale Politprominenz aufs Fahrrad und demonstrierte ihre Kondition auf den Wegen rund um den Biohof.

Eigens aus Düsseldorf angereist war Andreas Pinkwart, Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Er verwies auf die Bedeutung der Region als eines der größten Obstanbaugebiete im Herzen Europas. Rolf Schumacher, der auch als Alfterer Bürgermeister anwesend war, zeigte sich begeistert: „Ich bin leidenschaftlicher Radfahrer und bin schon Teilstrecken der neuen Apfelroute gefahren. Dieses Projekt kombiniert die Themen Freizeit, Tourismus und die Selbstvermarktung der regionalen Landwirte perfekt miteinander.“ Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler lobte die vielen Helfer, die die Realisierung möglich gemacht haben. „Wir wollen viele Menschen erreichen, die die Apfelroute nutzen. Ich wünsche mir, dass wir dadurch auch die Vermarktung der Region noch weiter nach vorne bringen.“

Apfelroute: Es gibt viel zu entdecken

Um das drittgrößte Obst- und Gemüseanbaugebiet Deutschlands nicht nur auf dem Fahrrad zu erleben, gibt es auf der Strecke zahlreiche Stationen in Form von Hofläden, Hofcafés, Restaurants und Beherbergungsbetrieben zu entdecken.

Dazu gehört auch die Brennerei Brauweiler in Meckenheim-Altendorf. Sie ist laut Geschäftsführerin Irmgard Brauweiler die südlichste Brennerei in NRW. Sie äußerte sich ebenfalls optimistisch: „Die Menschen hier wollen regionale Köstlichkeiten probieren, kennenlernen und genießen.“

Thomas Baumann, Projektleiter des Rhein-Voreifel-Touristik e.V., ergänzte: „Im Rahmen der Efre-Förderung (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) wollen wir kleinere Unternehmen nach vorne bringen. Ziel der Rheinischen Apfelroute ist es, die Gäste in die Hofläden der Region zu führen.“ Für die Gäste hatte Baumann noch eine gute Nachricht nach Bornheim-Waldorf mitgebracht: Der Logo-Streit mit dem US-amerikanisches Technologieunternehmen Apple ist nach anwaltlicher Rücksprache mittlerweile wohl beigelegt.

Die Vorsitzende des ADFC Bonn/Rhein-Sieg, Annette Quaedvlieg, ist optimistisch, dass die neue Radroute gut angenommen wird: „Mir persönlich gefällt besonders gut, dass ein großer Teil der Strecke über asphaltierte Wege geht. Sie ist somit für Familien und Best Ager hervorragend geeignet.“

Apfelroute: So lief die Eröffnung in Meckenheim

Bei reichlich Sonnenschein eröffneten Bürgermeister Bert Spilles und der Chef der Rhein-Voreifel-Touristik, Rolf Schumacher, die Apfelroute. Mit 124 Kilometern Radstrecke plus Erlebnisschleifen in der Länge von 15 bis 40 Kilometern je Kommune im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis finden Radler hier ein Eldorado. Die ersten Strecken probierten Radler auf einer Sternfahrt aus, die in den Nachbarkommunen in Richtung Kirchplatz Meckenheim startete. Quer durch das größte zusammenhängende Obst- und Gemüseanbaugebiet NRWs führen die Strecken zu Sehenswürdigkeiten der Kommunen. Schumacher nannte Beispiele: Wo in Meckenheim der Obstanbau und die heimischen Äpfel die Nase vorn haben, biete Bornheim den Spargel und Wachtberg eine beeindruckende Landschaft.

Zu Beginn des Tages hatte Pfarrer Reinhold Malcherek eine Heilige Messe in der Kirche Sankt Johannes der Täufer zelebriert. Anschließend segnete er vor der Kirche die Fahrräder der ersten Besucher. Besondere Aufmerksamkeit zog eines der Hochräder von Gerd Jajschick aus Bad Honnef auf sich. In knapp eineinhalb Metern Höhe durften die neunjährigen Zwillinge Jana und Anna mit Jajschicks Hilfe eine Runde auf dem Plateau über dem Kirchplatz drehen. Jajschick wollte die geführte ADFC-Tour mit dem besonderen Gefährt radeln.

Nach der Segnung informierten sich die Radler bei musikalischer Untermalung durch die Stadtsoldaten an den Ständen auf dem Kirchplatz und genossen erste kulinarische Highlights des Tages. Anlässlich der Eröffnung informierte die Rhein-Voreifel-Touristik über die Routen und ihre Höhepunkte. Die rollende Waldschule zeigte anhand von Exponaten die heimische Tierwelt und ihre schützenswerten Lebensräume. Bei der Ortsgruppe des ADFC erfuhren Neugierige alles über das Radeln und die Möglichkeiten im fahrradfreundlichen Meckenheim.

Um 12.30 Uhr machten sich die Radler auf den Weg zu einer der drei geführten Touren. Familien mit kleineren Kindern folgten der zehn Kilometer langen Strecke. Wen es weiter hinauszog, der trat in Richtung Eiserner Mann/Römerkanal oder auf der Apfel-Rosen-Tour etwa 25 Kilometer lang in die Pedale. Auf dem Kirchplatz sorgte Papa Tom’s Jazz Band derweil für Musikgenuss.

Inge und Karl Ernst Rupperath aus Meckenheim sind bereits seit Jahren viel mit ihren Fahrrädern unterwegs. „Wir haben ältere Fahrräder, die benutzen wir zum Einkaufen oder für andere kurze Strecken“, sagte Inge Rupperath. Für längere Ausflüge hatten sich die beiden vor einiger Zeit E-Bikes angeschafft. Mit diesen hatten sie bereits die erste Rundfahrt des Tages absolviert.

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