Pendler in Bornheim Radweg sucht Sponsoren

Bornheim · Das gemeinsame Projekt von Bornheim, Alfter und Bonn scheitert beim Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“.

 Hier am Haltepunkt der Linie 18 in Bornheim-Ort soll der neue Radweg aus Bonn enden

Hier am Haltepunkt der Linie 18 in Bornheim-Ort soll der neue Radweg aus Bonn enden

Foto: Axel Vogel

Eine komfortable Verkehrsverbindung für den Alltag sollte die Radpendlerroute zwischen Bornheim, Alfter und Bonn auf einer 9,1 Kilometer langen Strecke entlang der Schienen der Bahnlinie 18 bieten. So hatten es die drei Kommunen geplant, als sie im April 2016 mit dem Projekt am Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ teilnahmen. Fristgerecht war die Projektskizze eingereicht worden. Beantragt und angestrebt wurde eine 90-prozentige Förderung. Doch aus den schönen Plänen wurde nichts: Im Juli kam die Absage, wie die Stadt jetzt dem Stadtentwicklungsausschuss mitteilte.

Die Stadt Bonn als Einreicher der gemeinsamen Projektskizze erhielt den Bescheid, dass der Projektvorschlag keine ausreichende Priorität erreicht habe und somit für eine Förderung nicht berücksichtigt werde.

Die Konkurrenz von 183 weiteren eingereichten Projekten war offenbar zu groß gewesen. Mit der Ablehnung der Förderung der Radpendlerroute wurde das Bestreben, zwischen den drei Kommunen einen zügigen, möglichst konflikt- und störungsfreien Radverkehr zu ermöglichen, erneut zurückgeworfen: Bereits das Projekt Radschnellweg Bornheim-Alfter-Bonn war beim Landeswettbewerb „Radschnellwege in NRW“ nicht zum Zuge gekommen.

„Es ist ärgerlich, dass es nicht geklappt hat“, befand Markus Hochgartz (Grüne), als der Bescheid im Ausschuss mitgeteilt wurde. Der Stadtverwaltung stellte er die Frage, ob es schon Ideen für andere Fördermöglichkeiten gebe. Denn in der Schublade verschwinden soll das Vorhaben nicht.

Alle drei Kommunen haben weiterhin Interesse daran, das Projekt umzusetzen, zu dem es politische Beschlüsse gibt. Laut Stadt soll weiter nach Fördermöglichkeiten gesucht werden, auch wenn diese wohl einen geringeren Umfang als die angestrebten 90 Prozent haben werden. Eine mögliche Alternative wäre beispielsweise eine Unterstützung im Rahmen der Förderrichtlinie Nahmobilität des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Gesamtinvestitionsvolumen von 4,2 Millionen Euro

Auch ein neuer Anlauf beim Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ im Frühjahr 2017 wäre möglich, bei dem eine erweiterte Projektskizze erneut eingereicht werden könnte, heißt es in der Mitteilung an den Ausschuss. Wie Andreas Erll, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, erklärte, wolle man auch bei der normalen Radverkehrsförderung einen Fuß in die Tür bekommen.

Bornheims Beigeordneter Manfred Schier brachte außerdem den Landeswettbewerb StadtUmland.NRW ins Spiel, bei dem sich die Region Bonn/Rhein-Sieg erfolgreich unter dem Projekttitel „BonnUmland – shareregion“ beworben hat. Hier sollen Zukunftskonzepte der interkommunalen Kooperation entwickelt werden. Im Fokus stehen dabei die Themenschwerpunkte Wohnen und Siedlungsentwicklung, Mobilität und Infrastruktur.

Der Ansatz, eine Förderung im Rahmen der Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums zu beantragen, wird dagegen nicht weiter verfolgt. Über diese Richtlinie gäbe es im Schwerpunkt „Nachhaltige Mobilität“ bis zu 350 000 Euro Förderung pro Vorhaben. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 4,2 Millionen Euro für die Radpendlerroute sei dies für die drei beteiligten Kommunen nicht finanzierbar. Auch bei der Bezirksregierung soll das Projekt vorgestellt werden, um möglicherweise Fördermittel zu erhalten.

Zudem soll die Zeit genutzt werden, um die Grundstücke zu kaufen, die für eine Umsetzung der Pläne gebraucht würden. Von den insgesamt 9,1 Kilometern Gesamtstrecke der Radpendlerroute würden rund zwei Kilometer in Bornheim liegen. Der Kostenanteil der Stadt läge bei rund 1,4 Millionen Euro.

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