Weiberfastnachtszüge in Bornheim Polizeieinsatz in Roisdorf und Alkoholkontrollen in Kardorf
BORNHEIM · Auch der Regen hinderte die Roisdorfer Jecken gestern nicht daran, beim Karnevalszug dabei zu sein. So waren die Straßen dicht gesäumt, als der närrische Lindwurm sich durch die zum Teil engen Straßen schlängelte.
32 Wagen und Fußgruppen mit insgesamt 420 Teilnehmern drehten ihre Musikanlagen auf, trommelten, was das Zeug hielt, und warfen kiloweise Süßigkeiten unter die kostümierten Narren am Wegesrand.
Vielfältig waren die Themen der Motivwagen. Unter dem Motto "Kunterbuntes Treiben mit der Gruppe Kunterbunt" präsentierte sich eine private Gruppe aus verschiedenen Bornheimer Ortsteilen, die sich aus den Kostümen der vergangenen 19 Jahre ein neues Outfit genäht hatten. Die Mitglieder des TC Roisdorf machten als Croupiers oder Kartenausgeber auf die Gefahren des Glücksspiels aufmerksam.
Die Mitglieder des Junggesellenvereins "Echte Fründe" waren durch ihren starken Bassverstärker schon von Weitem zu hören. Die jungen Kerle nahmen als Ghostbusters ihren Alkoholgenuss aufs Korn, denn "Süft d'r Geist üsch Bier, sind de letzte Rettung mir". Ein wenig barock wirkte die Verkleidung der "Roisdorfer Mädels", die "Met Casanova op jück" waren und sich entsprechend mit Umhang sowie Masken unkenntlich gemacht hatten.
Mit dabei waren wieder einmal die "Sulgemer Löchligugger" aus Süddeutschland, die mit deftigen Percussioneinlagen die Zuschauer begeisterten. Ganz auf das Wetter abgestimmt hatte der Kindergarten Regenbogen sein Motto "Mittendrin jön mir bei Rään un Sonnensching". Höhepunkt des Zuges war der Auftritt von Prinzessin Iris I. und ihrer Vorgängerin Melanie I.
Gewissermaßen am Rande des Zugs, gegen 15 Uhr, hatte es einen Polizeieinsatz an der Haltestelle Roisdorf gegeben. "15 Personen, darunter auch Nordafrikaner, hatten in der S-Bahn randaliert", sagte Polizeisprecher Frank Piontek. Da einige der Randalierer als Straftäter bekannt seien, habe es neun Platzverweise gegeben. "Das Verhalten ließ nicht unbedingt darauf schließen, dass die Personen darauf aus waren, Karneval zu feiern", so Piontek.
So war der Zug in Kardorf
Die Kardorfer Fenster und Häuser waren mit Luftballons geschmückt, als die Karnevalsjecken durch die Gassen zogen. Hier und dort war laute Musik zu hören und zahlreiche junge Leute feierten in Grüppchen zusammen. Sehr präsent war die Polizei, die schon am Ortseingang stichprobenartige Kontrollen bei jungen Leuten auf "harte alkoholische Getränke" durchführte.
Sechs Motivwagen, 32 Fußgruppen mit insgesamt rund 450 Teilnehmern warfen Süßigkeiten, manchmal Bananen oder auch Kohlgemüse in die Menge, die unermüdlich nach mehr Kamelle rief. Die Kindertagesstätte Sankt Joseph forderte für 2016 eine Erweiterung ihrer Räumlichkeiten: "Wir zwe ürbede och in dem Kinderjade und wade ob die Erweiterung", stand auf dem Schild von Leiterin Andrea Winkele und ihrer Kollegin.
Während der Nachwuchs mehr Platz forderte, nahmen die Junggesellen die Umleitung von Kardorf nach Hemmerich auf die Schippe. Für Spaß sorgte auch die Karnevalsgruppe "Mir wedde immer mehr". Vereine, Stammtische, Nachbarschaften und Organisationen hatten eine bunte Mischung auf die Beine gestellt und selbst der Regen konnte die jecke Stimmung nicht trüben.
