Nahverkehr in Roisdorf Politik kämpft für aktuelle Halte-Anzahl der RB48

Bornheim-Roisdorf · Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler und der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß aus Alfter kritisieren Pläne des Betreibers National Express.

 Ein Zug der Linie RB 48 fährt in Roisdorf ein.

Ein Zug der Linie RB 48 fährt in Roisdorf ein.

Foto: Christoph Meurer

Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (SPD) und der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß (CDU) erteilen der geplanten Reduzierung von Halten der RB 48 in Roisdorf eine klare Absage. Das erklären die beiden in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Wie berichtet, war am Mittwoch bekannt geworden, dass RB 48-Betreiber National Express überlegt, einzelne Zugverbindungen zwischen Bonn und Köln zu beschleunigen. Nach erfolgten Berechnungen des für den Schienenpersonennahverkehr zuständigen Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) wäre das aber nur durch den Wegfall von Halten an den Stationen in Roisdorf und Hürth-Kalscheuren möglich.

Konkret betroffen wären laut NVR ab 2020 morgens drei Fahrten pro Richtung sowie nachmittags fünf pro Richtung. Dabei handelt es sich um zusätzliche Züge in den Hauptverkehrszeiten, die von Wuppertal nicht mehr bis Bonn-Mehlem, sondern nur bis Bonn-Hauptbahnhof fahren. Da hierbei aktuell planmäßige Überholungen durch schnellere Züge vorgesehen sind, brauchen sie länger für die Strecke. Um das auszugleichen, müssten besagte Stopps wegfallen.

Änderungen würden ab 2020 greifen

Laut Krauß und Henseler stößt die Überlegung im Rhein-Sieg-Kreis auf eine breite Ablehnung. Er habe sich mit Henseler abgestimmt und den Sachverhalt in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses des Kreises vorgetragen, so Krauß. Die Sprecher der anderen im Kreistag vertretenen Fraktionen hätten sich ebenfalls gegen einen Haltausfall in Roisdorf ausgesprochen.

„Die Strecke zwischen Köln und Bonn ist die nachfragestärkste Regionalbahnverbindung im gesamten Bereich des Verkehrsverbundes“, sagt Krauß, der auch verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion ist. „Wir müssen daher die Interessen der gesamten Region berücksichtigen und für alle Stationen ein nachfragegerechtes Angebot schaffen.“ Laut Henseler und Krauß hat man sich jahrelang dafür eingesetzt, dass an den Stationen in Bornheim zumindest in der Hauptverkehrszeit ein dritter Regionalzug hält, um der immer weiter steigenden Nachfrage nachzukommen.

Da die Strecke aber völlig überlastet sei, habe für Roisdorf und Sechtem ein dritter Nahverkehrszug in der Stunde nur mit den planmäßigen Überholungen eingerichtet werden können. Henseler: „Trotz der längeren Fahrzeit ist dies eine absolut notwendige Angebotserweiterung gewesen. Denn eine langsamere Verbindung ist besser als überhaupt keine Verbindung.“

Henseler: Bahnhof ist Bestandteil der Stadtentwicklung

Für Bahnkunden aus Bornheim dauert nach Angaben der beiden Politiker die Fahrt mit dem zusätzlichen Zug wegen der planmäßigen Überholungen nur nach Köln länger. In Fahrtrichtung Bonn seien alle Regionalbahnen von Sechtem und Roisdorf schon heute gleich schnell. Zugleich weist Henseler auf die Planungen zur Umgestaltung des Bahnhofs sowie avisierte Wohn- und Gewerbegebiete hin. „Wir haben den Bahnhof Roisdorf bei der Stadtentwicklung immer im Blick.“

Krauß, der den Gremien des NVR als Vertreter des Rhein-Sieg-Kreises angehört, sagt zu, die ablehnende Haltung des Kreises entsprechend zu vertreten. Sowohl er als auch Henseler gehen fest davon aus, dass der NVR diesem Votum folgen wird. In der Sache entscheiden muss die NVR-Verbandsversammlung, die am Freitag, 29. März, in Köln tagt.

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