Landtagswahl im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis Oliver Krauß sichert der CDU das Mandat

Rhein-Sieg-Kreis · Mit deutlichem Vorsprung hat Oliver Krauß (CDU) den linksrheinischen Landtagswahlkreis gewonnen. Der Rechtsanwalt aus Alfter setzte sich gegen Folke große Deters (SPD) durch.

Letztlich war der Sieg zu keiner Zeit gefährdet. Mit deutlichem Vorsprung hat Oliver Krauß (CDU) den linksrheinischen Landtagswahlkreis gewonnen. Der Alfterer holte 44,8 Prozent, SPD-Konkurrent Folke große Deters aus Rheinbach kam auf 26,3 Prozent der Stimmen. Während Krauß erstmalig angetreten war, war es für große Deters bereits die dritte Landtagswahl. 2010 und 2012 war er jeweils der langjährigen CDU-Abgeordneten Ilka von Boeselager unterlegen, die dieses Mal nicht mehr angetreten war.

Es sei „kein Selbstläufer für die CDU“ gewesen, den Wahlkreis zu gewinnen, sagte Krauß am Sonntagabend dem General-Anzeiger im Kreishaus in Siegburg. „Ich bin überzeugt, dass auch die gute Arbeit, die ich seit vielen Jahren im Kreistag leiste, dafür ausschlaggebend war“, so Krauß weiter. Im Düsseldorfer Landtag wolle er sich weiterhin seinen bisherigen politischen Hauptaufgaben widmen. Das sei in erster Linie die Verkehrsinfrastruktur, sagte er. „Wir stehen in der Region im Stau.“

Ein weiteres Thema sei die Innere Sicherheit, führte der CDU-Politiker weiter aus: „Wir brauchen mehr Polizeipräsenz im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.“ Auch als Landtagsabgeordneter wolle er seine Arbeit als Kreistagsmitglied fortsetzen, betonte Krauß. „Ich bin im Jahr 2014 für sechs Jahre von meinen Wählerinnen und Wählern in Alfter gewählt worden und ich stehe zu meinem Wort: Bis 2020 bin ich dort gewählt worden und es wird auch dabei bleiben.“ Im Anschluss brach Krauß zur Siegerparty nach Alfter auf.

Noch bevor das Ergebnis endgültig feststand, hatte große Deters Oliver Krauß bereits gratuliert und ihm eine „glückliche Hand“ für seine Arbeit in Düsseldorf gewünscht. Krauß bedankte sich wiederum für den aus seiner Sicht fairen Wahlkampf.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte große Deters dem General-Anzeiger. Bei der Landtagswahl 2012 hatte er noch deutlich weniger Abstand auf von Boeselager. Sein schlechtes Abschneiden habe „schon einen klaren Bezug zum Landestrend“, meinte große Deters. „Ich war rund um die Uhr im Wahlkreis unterwegs und habe doch nur eine Minderheit erreicht“, fügte er hinzu.

Er sei weiterhin der Überzeugung, dass es für die Menschen im Land besser wäre, wenn Rot-Grün weiter die Landesregierung gebildet hätte. Die Rhein-Sieg-SPD werde das Wahlergebnis in den nächsten Tagen analysieren – „ohne Schuldzuweisung“, wie große Deters betonte. Seine kommunalpolitische Arbeit im Rheinbacher Stadtrat sowie im Kreistag wolle er fortsetzen, führte er weiter aus: „Ich habe noch viele Ideen.“

In bester Stimmung fuhr Jörn Freynick vom Siegburger Kreishaus in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Neben CDU-Mann Krauß zählt der FDP-Politiker aus Bornheim zu den großen Gewinnern im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Mit 11,1 Prozent der Erststimmen kam Freynick zwar nur auf Platz drei. Allerdings reichte Platz 21 auf der Landesliste der Liberalen für den Einzug in den Landtag. „Ich bin sehr glücklich“, sagte Freynick dem General-Anzeiger. Seit 2003 sei er in Bornheim kommunalpolitisch aktiv, und bei vielen Themen, die die Stadt beträfe, sei das Land zuständig. Neben dem wichtigsten Thema Bildung wolle er sich drei Bereichen widmen, so Freynick: der Finanzierung und Zuständigkeiten der Kommunen, der Verkehrsproblematik in der Region und der Inneren Sicherheit.

Das Land brauche mehr Polizei und die Polizei brauche wiederum die richtigen Aufgaben, so Freynick. „Einen Blitzermarathon wird es mit der FDP in der Regierungsverantwortung nicht geben.“ Auch Freynick will seine politischen Mandate in Bornheim weiter ausüben. Er sei „mit Leib und Seele“ Kommunalpolitiker und stellvertretender Bürgermeister. „Ich will mich weiterhin für die Stadt einsetzen.“

Zu den Verlierern im Wahlkreis gehören Wilhelm Windhuis (Grüne) und Jürgen Weiler (Piraten). War Windhuis 2012 noch auf 9,7 Prozent der Stimmen gekommen, reichte es diesmal nur für 6,1 Prozent. Damit rangiert er noch hinter Matthias Käding (AfD), der auf 6,3 Prozent der Stimmen kam. Pirat Weiler erhielt knapp unter ein Prozent der Stimmen. 2012 hatte sein Sohn Marcel Weiler für die Piraten noch 7,3 Prozent erhalten. Für die Linke kam Michael Lehmann auf 3,2 Prozent und verbesserte das Erststimmenergebnis der Partei im Vergleich zu 2012 (1,7 Prozent) deutlich.

Die Wahlbeteiligung im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis lag bei rund 71 Prozent (2012 waren es 64 Prozent). Die Zweitstimmen verteilen sich ähnlich auf die Parteien wie die Erststimmen auf die Kandidaten.

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