Königstraße in Bornheim Nach Ratsentscheidung: CDU will Thema nicht weiter verfolgen

BORNHEIM · Die CDU-Fraktion im Bornheimer Rat will das Thema Königstraße zu den Akten legen. Das sagte Hans Dieter Wirtz, Vorsitzender der Bornheimer CDU und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, am Freitag auf Anfrage: "Unsere Fraktionslinie ist, dass wir es jetzt dabei belassen."

Wie berichtet, hatte der Rat am Donnerstag mit 24 zu 23 Stimmen entschieden, der Beanstandung des Beschlusses zum Stopp der Einbahnstraßen-Arbeiten auf der "Kö" durch Bürgermeister Wolfgang Henseler zu folgen. Damit ist der Beschluss zum Baustopp aus der Juli-Sitzung des Rats, der auf einen Antrag von CDU, FDP und ABB zurückging, aufgehoben.

Zuvor hatten CDU, FDP und ABB am Donnerstag allerdings noch ein Gutachten ins Spiel gebracht, das deutlich geringere Kosten für eine Zweibahnlösung ausweist als ein Gutachten, das im Auftrag der Stadt erstellt wurde. "Wir haben das Gutachten erst Ende vergangener Woche bekommen", sagte Wirtz.

Nun solle noch eine rechtliche Bewertung dazu erarbeitet beziehungsweise aktualisiert werden. Laut Wirtz ist ihr Experte der Ansicht, dass der bestehende Vertrag hin zu einer Zweibahnlösung geändert werden könnte. Henseler hatte in der Ratssitzung betont, dass dies nicht möglich sei. Vielmehr sei in diesem Fall eine Kündigung sowie eine neue Ausschreibung erforderlich.

Auch hätte sich Wirtz gewünscht, dass nach dem Beschluss im Juli nochmals miteinander gesprochen worden wäre, um nach möglichen Kompromissen zu suchen. "Es muss nicht alles in Sitzungssälen entschieden werden." Zugleich gab sich Wirtz aber auch selbstkritisch. Die CDU hätte die Möglichkeit einer Zweibahnlösung auf der Königstraße früher und vehementer verfolgen sollen, sagte er. Allerdings würde eine echte Zentralität in Bornheim nie erreicht.

"Bornheim bleibt eine Flächenstadt", sagte Wirtz, und weiter: "Ein richtiges Zentrum ist mit einer Einbahnstraße nicht zu erreichen." Ob die FDP nochmals in Sachen Königstraße aktiv werde, sei noch "ganz offen", sagte Jörn Freynick, Vorsitzender des FDP-Stadtverbands. "Wir haben am Montag eine Fraktionssitzung und werden beraten, ob wir noch etwas unternehmen oder es auf sich beruhen lassen." Gleiches gilt für die ABB.

Auf ihrer Internetseite schreibt die Wählervereinigung, dass die Fraktion nun beraten werde, "ob es noch eine realistische Möglichkeit gibt, diesen Einbahnstraßenunfug zu verhindern."

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