"Offene Gartenpforte Rheinland" Merten und Hersel geben Einblicke in ihre Gärten

Bornheim · Bei der „Offenen Gartenpforte“ geben die Mertener Christa und Hans Dieter Pütz sowie Petra Friedel aus Hersel rund 100 Besuchern Einblicke.

 Wie im Süden: Christa und Hans Dieter Pütz haben ihre grüne Oase nach spanischem Vorbild gestaltet.

Wie im Süden: Christa und Hans Dieter Pütz haben ihre grüne Oase nach spanischem Vorbild gestaltet.

Foto: Stefan Hermes

Größer hätten die Gegensätze kaum sein können, als zwischen den beiden nur etwa acht Kilometer voneinander entfernt liegenden Gärten in Merten und in Hersel, die sich an der diesjährigen Aktion „Offene Gartenpforte Rheinland“ beteiligten. Zwei von 157 kleinen Paradiesen, die am Wochenende von durchschnittlich etwa 100 Interessierten besucht wurden. Wer dabei in die Mertener Brahmsstraße einbog, konnte aufgrund des angekündigten Versprechens, südliches Flair bei Christa und Hans Dieter Pütz anzutreffen, schon an der prächtigen Palme in der Hauseinfahrt erkennen, wo er hin musste.

„Ich habe noch zwei Jahre bis zur Rente, dann genieße ich hier mein Spanien vor der Haustür“, sagt Gartenfreund Pütz (61), der die Besucher im gelben Poloshirt mit der Aufschrift „Tropical Palmers BBQ Paradise – Trippelsdorf“ begrüßt und damit seine Hobbys verrät: Palmen und Barbecue. Und wer den golfrasengleichen grünen „Teppich“ betritt, der täglich vom Rasenroboter gemäht wird und die Beete mit exotischen, aber auch heimischen Pflanzen einrahmt, ist schon mittendrin in der 600 Quadratmeter großen Oase. Etwa zehn Jahre haben die Spanienliebhaber gebraucht, um die Flora ihres Urlaubslandes im Vorgebirge nachzuempfinden.

35 Hanfpalmen

Es sind nicht nur die 35 eingepflanzten oder in Kübeln stehenden Hanfpalmen, die den Garten so besonders machen, sondern das Miteinander von allem, was blüht und rankt und schön ist. „Der Garten hat kein System, hier ist nichts geplant. Ein Garten muss wachsen“, ist Pütz überzeugt.

Und so kommt es, dass Geranien und Begonien unter Palmen blühen, Gartenzwerge neben einer Terrakottaarmee aufgestellt sind und ein Buddha über die kleine Teichanlage wacht. Kaum ein Fleckchen Erde, dass nicht bepflanzt ist. Auch wenn das Ehepaar Pütz sich lässig im Umgang mit der Pflege gibt, scheint es einen grünen Daumen zu haben. Schließlich ernten die beiden jedes Jahr reichlich Apfelsinen und Limetten, Pampelmusen und Kumquats. Pfeffer, Paprika und Oliven wachsen ebenso neben Schnittlauch, Minze und Petersilie. „Man muss es nur lassen“, meint Pütz und führt sein automatisches Bewässerungssystem vor, das aus einer 12.000 Liter-Zisterne gespeist wird.

Im Schrebergarten von Petra Friedel aus Hersel bekommt der Satz von Hans Dieter Pütz, dass ein Garten wachsen muss, eine ganz andere Bedeutung. Friedel und ihr Mann haben Freude an der Wildheit der Natur und greifen nur da ein, wo es ihnen sinnvoll erscheint. Erst seit vier Jahren bewirtschaften sie den 770 Quadratmeter großen Nutzgarten, auf dem zuvor Schafe geweidet haben. Jetzt bevölkern neben sechs fröhlich schnatternden Laufenten einige Bienenvölker das Grundstück der Hobbyimker.

Ökologisch sinnvolles Gärtnern

Dass Petra Friedel vor allem auf ökologisch sinnvolles Gärtnern setzt, ist überall zu erkennen. Totholz bleibt auf dem Gelände als Brutstätte für Insekten genauso erhalten, wie der Boden mit dem eigenen Kompost angereichert wird. Mit Spannung wird jedes Jahr verfolgt, was nach dem herbstlichen Auffüllen des Hochbeets mit Kompost im Frühjahr alles zum Vorschein kommt.

In diesem Jahr scheint sich in erster Linie der Kürbis durchgesetzt zu haben. Was direkt daneben bereits über einen Meter hoch gewachsen ist, kann Friedel noch nicht bestimmen: „Da warte ich erst mal ab, was sich für Früchte bilden.“ Dafür hat die Bauzeichnerin einen exakten Grundriss ihres Gartens mit vier Beeten entworfen. Vom kleinen Gemüsefeld über ein Mischfeld mit Obstanpflanzungen, einem Stauden- und Blumenbeet bis hin zu einem Erdbeerfeld ist alles vorhanden, was einen klassischen Nutzgarten ausmacht.

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