Aktion „Weihnachtswunschbaum“ Lego, warme Kleidung und eine Schwanzflosse

ALFTER · Alfterer und Bornheimer erfüllen 309 Weihnachtswünsche von Kindern aus finanziell benachteiligten Familien. Verteilt werden die Geschenke mit Unterstützung der Lebensmittelausgabe der Evangelischen und Katholischen Kirche.

 Auf dem Tisch im Rathaus-Foyer in Oedekoven stapeln sich die Päckchen, die Jennifer Köhnen (l.) und Daniela Hoever (r.) von der Gemeinde Alfter sowie Alfons Fischer-Reuter (Mitte) zeigen.

Auf dem Tisch im Rathaus-Foyer in Oedekoven stapeln sich die Päckchen, die Jennifer Köhnen (l.) und Daniela Hoever (r.) von der Gemeinde Alfter sowie Alfons Fischer-Reuter (Mitte) zeigen.

Foto: Axel Vogel

Weihnachtsstimmung pur verbreiten die beiden Tannen im Eingangsbereich des Bornheimer Rathauses. Darüber hinaus aber haben sie für 230 Kinder im Stadtgebiet noch eine zusätzliche, weniger offensichtliche Bedeutung. Die Mädchen und Jungen aus finanziell benachteiligten Familien, die von verschiedenen Schulen und Einrichtungen benannt wurden, konnten bei der neunten Auflage der Aktion „Weihnachtswunschbaum“ die Bäume im Foyer mit ihren Wunschzetteln schmücken, die dann von Paten „gepflückt“ und erfüllt werden.

„Das Interesse ist jedes Jahr sehr groß“, sagt Organisatorin Marion Franken vom Amt für Schulen, Soziales, Senioren und Integration. Es dauere keine zwei Wochen, bis alle Wünsche vermittelt seien. Pate werden kann jeder. Neben Privatpersonen aus Bornheim haben sich auch einige Vereine und die Schulklasse 6b des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums beteiligt.

„Die Preisspanne der Wünsche reicht bis zu 25 Euro. Nicht alle Geschenke kosten so viel, aber oft wird noch etwas Kleines dazugelegt, damit sich alle im Rahmen von 20 bis 25 Euro bewegen“, so Franken. „Die häufigsten Geschenke sind Spielzeug, Kuscheltiere und Bücher. Dieses Jahr waren aber auch warme Kleidung und Schuhe häufig vertreten.“

Das ausgefallenste Geschenk bildete eine Meerjungfrau-Schwanzflosse. Eine Art Schwimmhilfe, die sich ein Mädchen gewünscht hat. Franken: „Da musste ich auch erst nachforschen, wo man so etwas bekommt.“ Das Sozialamt verteilt mit Unterstützung der Lebensmittelausgabe der Evangelischen und Katholischen Kirche, der Lebeka, die Geschenke an die Familien, damit sie ihre Empfänger pünktlich zu Heiligabend erreichen. „Heute kann man für 20 bis 25 Euro viele schöne Dinge bekommen. Weihnachten soll wirklich, gerade was die Kinder und ihre Geschenke betrifft, ein Anlass zur Freude sein“, unterstrich Bürgermeister Wolfgang Henseler.

Auch Alfter beteiligt sich

Auch die Gemeinde Alfter beteiligt sich an der bundesweit stattfindenden „Weihnachtswunschbaum“-Aktion – und dies seit vier Jahren. Das Prinzip ist dasselbe wie in Bornheim. Wer will, nimmt sich, sobald dieser geschmückt ist, einen der Wunschzettel von dem im Rathausfoyer aufgestellten Weihnachtsbaum. Die Zettel – mit Wünschen im Wert von 20 bis 25 Euro versehen – sind inzwischen längst abgenommen. Stattdessen stapeln sich vor dem Baum die Geschenke auf und unter einem Tisch.

„Dieses Jahr hatten wir 79 Wunschzettel. Es sind weniger als letztes Jahr, weil viele Familien umgezogen sind oder die staatliche Unterstützung nicht mehr benötigen“, sagt Daniela Hoever, Mitarbeiterin des Sozialamts.

Es dauert in der Regel nicht lange, bis alle Wünsche vermittelt sind. „Besonders viele Kinder haben sich etwas zum Anziehen gewünscht, zum Beispiel eine warme Winterjacke. Lego, Duplo und Puppen sind auch sehr gefragt.“ Den Anstoß für das Projekt gab die Stadt Bornheim.

„Die Lebeka war in Bornheim schon immer an der Aktion beteiligt, und hier sind wir es natürlich auch. So kam dann eine Absprache zustande“, berichtet Alfons Fischer-Reuter, der ehrenamtliche Koordinator der Lebensmittelausgabe der Evangelischen und Katholischen Kirchen (Lebeka). „Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen von den Beteiligten. Viele Kinder begleiten ihre Eltern, wenn sie kommen, um die Geschenke abzuholen. Diese strahlenden Kinder zu sehen, ist natürlich schön“, findet Daniela Hoever.

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