Ausgefahrene Fahrbahnränder L182 wird zwischen Swisttal und Bornheim saniert

SWISTTAL/BORNHEIM · Eine scheinbar unendliche Geschichte komm doch zu einem Abschluss: Die L182 wird zwischen dem Heimerzheimer Dützhof und Brenig ab 2019 saniert. Erstmals wurde die Sanierung 2003 gefordert.

 Pfützen bilden sich in den abgefahrenen Fahrbahnrändern der L182 zwischen Heimerzheim und Brenig.

Pfützen bilden sich in den abgefahrenen Fahrbahnrändern der L182 zwischen Heimerzheim und Brenig.

Foto: Axel Vogel

Die L182 ist eine sehr stark frequentierte Landstraße. Sie trägt den Verkehr aus dem Raum Swisttal und Euskirchen in Richtung Bornheim, Wesseling, Bonn und zurück. Etwa 11.500 Fahrzeuge rollen laut einer Zählung aus dem Jahre 2015 täglich über den Abschnitt zwischen Heimerzheim und Brenig. Etwa 900 davon sind LKW, für die es ausgesprochen gefährlich ist, wenn sie auf die ausgefahrenen Fahrbahnränder geraten – besonders bei Nässe.

Es gibt zahlreiche Schlaglöcher und Reifenspuren im Matsch neben der Fahrbahn, die an einigen Stellen wie ein Flickenteppich aussieht. Deshalb hat die frühere Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager über viele Jahre hinweg einen Ausbau dieses Abschnitts gefordert, erstmals im Jahr 2003. Jetzt sieht es so aus, dass ihre Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt werden – fast ein Jahr nach ihrem Ausscheiden aus dem Landtag.

Die Pläne für den Ausbau liegen schon lange in den Schubladen der Euskirchener Niederlassung des Landesbetriebs Straßen NRW. Eine Umsetzung scheiterte bisher jedoch daran, dass der Kölner Regionalrat andere Prioritäten setzte. Am Mittwoch haben Gerhard Decker, Leiter der Niederlassung von Straßen NRW in Euskirchen, und Planungsleiter Bernd Egenter der Unterkommission Ville-Eifel der Verkehrskommission des Regionalrates ihre Prioritätenliste vorgestellt. Darin steht, dass der 3,2 Kilometer lange Abschnitt der L182 zwischen dem Dützhof und dem Breniger Schützenhaus ab 2019 saniert werden soll.

Vollsperrung während Sanierung notwendig

Die Gesamtkosten beziffert Egenter auf knapp drei Millionen Euro. Er rechnet mit einer Bauzeit von acht bis neun Monaten, die aber noch durch die Arbeit an sechs Tagen in der Woche und die Arbeit im Zweischichtbetrieb reduziert werden könnte. Der Unterbau soll komplett erneuert und mit Frostschutz versehen werden. Geplant ist eine Fahrbahnbreite von durchgängig 6,50 Meter. Jetzt sind es zum Teil nur 6,30 Meter. Hinzu kommen an jeder Seite ein Meter breite Rabatte und ein ein Meter breiter, mit Kies gefüllter Entwässerungsgraben.

Während der Bauzeit muss die Landstraße voll gesperrt werden. Die Umleitung soll von Heimerzheim aus über die L163 nach Metternich und weiter über die K33 durch Rösberg auf die L183 in Richtung Bornheim beziehungsweise Brühl oder Wesseling geführt werden. Darüber werden sich die Bürger von Rösberg nicht freuen. Denn sie litten bereits 2013 unter dem umgeleiteten Verkehr, als der erste Abschnitt der L182 vom Waldparkplatz bei Heimerzheim bis zum Dützhof wegen des Ausbaus gesperrt worden war.

Egenter kann noch keinen exakten Baubeginn nennen. Zunächst müsse die Finanzierung gesichert sein. Dies könne nach der Herbstsitzung der Verkehrskommission geschehen. Dann folge die Ausschreibung und dann die Auftragsvergabe für die Bauarbeiten.

Erleichterung bei Initiatorin von Boeselager

Ilka von Boeselager hatte sich auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Landtag weiter für die Sanierung eingesetzt und an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst geschrieben. Nun ist die CDU-Politikerin froh, dass das Projekt konkrete Formen annimmt: „Das hat unglaublich lange gedauert. Ich musste das zu Ende bringen. Die Planung war ja lange fertig, aber die rot-grüne Landesregierung hat das Geld eben für andere Maßnahmen eingesetzt. Jetzt ist der Weg frei.“

Ihr Nachfolger Oliver Krauß sagte: „Die zeitnahe Sanierungsperspektive ist ein überfälliges Signal für die gesamte Region. Angesichts der Gefahrenstellen und der großen Bedeutung der L182 mit den Anschlussstellen zur A61 war der dauernde Verzug nie zu rechtfertigen.“ Er habe Straßen NRW, Regionalrat und Ministerium dringend um ihr Votum für die L182 gebeten.

Infolge der jahrelangen Unterfinanzierung von Landesstraßenbau und -erhalt in NRW lasse sich der Sanierungsstau nicht über Nacht auflösen, trotz der Konzentration der NRW-Koalition auf die Modernisierung und den bedarfsgerechten Ausbau des Verkehrswegenetzes. Seit vergangenem Jahr wird landesweit aufgeholt, geplant, gebaut. Dass eine zeitnahe Sanierungsperspektive für die L182 jetzt durchsetzbar scheine, sei Ergebnis einer Energieleistung: nicht zuletzt von Ilka von Boeselager und der Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner.

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