Stadt führt Verkehrsmessungen durch Kritik am Straßenbau in Bornheim

Bornheim · Die Pläne zum Apostelpfad werden von vielen Bügern kritisch gesehen. Die eingereichte Petition wird von der Stadt ernstgenommen. Es sollen Verkehrsmessungen durchgeführt werden.

 Teile des Apostelpfades sind für die Zeit der Arbeiten komplett für den Verkehr gesperrt. FOTO: VOGEL

Teile des Apostelpfades sind für die Zeit der Arbeiten komplett für den Verkehr gesperrt. FOTO: VOGEL

Foto: Axel Vogel

Eine neue Fahrbahndecke und Gehwege auf beiden Seiten: Seit Oktober wird der Apostelpfad in Bornheim ausgebaut. Künftig soll er den Verkehr aus dem Bornheimer Ortszentrum abfangen und die Königstraße entlasten. Anwohner sehen die Pläne jedoch kritisch und befürchten, dass sich die bisherige Wohnstraße zu einer „Rennstrecke“ entwickeln könnte. „Es ist eine Einladung, die Umgehungsstraße zu meiden“, sagt Gottfried Düx, Sprecher der Anliegergemeinschaft Apostelpfad. Mit einer Petition hatten sich Düx und vier weitere Anlieger bereits im März vergangenen Jahres an den Petitionsausschuss des Landes NRW gewandt, um die Ausbaupläne der Stadt prüfen zu lassen. Fast ein Jahr später hat das Gremium nun das Ergebnis mitgeteilt.

Aus Sicht des Petitionsausschusses habe die Stadt bei den Ausbauplänen keine Fehler gemacht. Der Stadt obliege ein gewisser Freiraum, um über das Ausmaß der Erweiterung zu entscheiden. „Die Entscheidung zum Ausbau der Straße als Hauptverkehrsstraße liegt in diesem Gestaltungsspielraum“, heißt in der Stellungnahme des Petitionsausschusses, die dem GA vorliegt.

„Auf der anderen Seite kann der Petitionsausschuss die intensiv vorgetragenen Befürchtungen der Anwohner, die bisher als Wohnstraße konzipierte Straße könne in Folge des Umbaus zu einer 'Ersatzumgehungsstraße' oder 'Rennstrecke' werden, durchaus nachvollziehen“, heißt es in dem Schreiben weiter. Im Dezember hatten sich auf Einladung des Petitionsausschusses Vertreter der Stadt Bornheim, der Bezirksregierung und des Rhein-Sieg-Kreis sowie Anwohner zu einer Ortsbegehung getroffen. Die Anlieger sehen die Gefahr einer Durchgangsstraße vor allem für Kindergarten- und Schulkinder.

„Wir wollen im Apostelpfad keinen Durchgangsverkehr und auch nicht, dass dort gerast wird“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Henseler. Um zu verhindern, dass die Straße zu einer Strecke für Raser werde, habe die Stadt auf Anregung der Anwohner bereits die Zahl der Fußgängerüberwege erhöht und bei dem Ortstermin verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen. „Wir werden die Situation auch nach dem Ausbau beobachten“, so Henseler. Nach der Fertigstellung der Straße sollen mittels eines Radarmessgeräts Anzahl und Geschwindigkeiten der Fahrzeuge ermittelt werden. Zudem will die Stadt mit den Herstellern von Navigationsgeräten in Kontakt treten, damit der Apostelpfad den Nutzern nicht als Routenoption vorgeschlagen wird. Auch Schulbusse sollen bewusst nicht über den Apostelpfad gelenkt werden.

Auch wenn sich die Ausbaupläne nicht haben abwenden lassen, sieht die Initiative ihre Bemühungen durch die Stellungnahme des Petitionsausschusses gestärkt. „Wir sehen unsere Initiative nicht zu Ende, sondern wollen da dran bleiben“, so Düx. Es gehe darum, ein Mitspracherecht bei dem Umbau des Einmündungsbereichs vom Apostelpfad in die Königstraße zu erreichen.

Zudem schlägt die Anliegergemeinschaft vor, auf den Einsatz von offenporigen Asphalt, der den Lärm reduzieren soll, zu verzichten. Aus Sicht der Petenten sei dies bei weniger Durchgangsverkehr nicht mehr notwendig, durch normalen Asphalt könnten außerdem Kosten gespart werden.

Der Ausbau des Apostelpfads erfolgt in vier Bauabschnitten und kostet insgesamt 4,6 Millionen Euro. Dabei werden die Fahrbahn erneuert sowie auf beiden Seiden Gehwege geschaffen. Zudem entstehen Parkplätze für Autos und Schutzflächen für Fahrradfahrer. Fertig gestellt werden soll der Apostelpfad voraussichtlich 2021.

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