Freiwilligen-Projekt Kräutergarten in Bornheim öffnet

Bornheim · Lavendel und Rosmarin statt Sträucher und Bodendecker: Das neu gestaltete Areal hinter der Pfarrkirche Sankt Servatius, der Frère-Roger-Platz, ist für jedermann zugänglich.

Der Frère-Roger-Platz hinter der Kirche Sankt Servatius in Bornheim war bislang wohl schon deshalb kein Ort der Begegnung, weil ihn kaum jemand kannte. Doch das soll sich nach dem Willen von Monika Lorenz, Pfarramtssekretärin im Seelsorgebereich Bornheim – An Rhein und Vorgebirge, und ihren zahlreichen ehrenamtlichen Mitstreitern bald ändern.

Mit viel Liebe, kreativen Ideen, Fachwissen und nicht zuletzt dem Einsatz von Schaufel, Spaten und Co. verwandelten sie das einst eher langweilige, von Sträuchern und Bodendeckern eingefasste Wiesengrundstück in einen wunderschönen Kräutergarten. Am Samstagabend wurde er im Anschluss an die Vorabendmesse von Pater Christian eingeweiht. Danach machten nicht nur die leckeren Kräuterdips Lust darauf, mehr über Heil- und Gewürzpflanzen zu erfahren. Auch die Herstellung von Kräutersalz und -tee kam bei den Besuchern gut an.

„Der Garten soll ein Ort sein, an dem man sich trifft und an dem Gemeinschaft wachsen kann“, fasste Monika Lorenz ihr Ansinnen zusammen. Darauf, aus dem Frère-Roger-Platz einen Kräutergarten zu machen, kam Arianita Mölder, die als Fachkraft für Engagementförderung von Lorenz' Begeisterung für Kräuter wusste. Gemeinsam trommelten die beiden rund 15 Helfer zusammen, die den Garten nicht nur anlegten, sondern sich auch weiterhin um dessen Pflege kümmern wollen. Lorenz: „Wir suchen aber weiter Menschen, die sich mit etwas Zeit und kreativen Ideen für diesen Ort engagieren möchten.“

Kräuterspaziergang an Mariä Himmelfahrt

Der Garten, der Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Thymian oder Baldrian nach ihrer Wirkung in Themengebiete wie „Kopf und Nerven“, „Verdauungssystem“ oder „Husten und Erkältung“ unterteilt, soll in erster Linie Interesse wecken und die Möglichkeit zum Austausch über Gesundheit, Bewahrung der Schöpfung, Kultur und Glauben schaffen. „Aber auch kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder ein Yoga-Kursus sind durchaus denkbar“, meint Lorenz.

Das Areal, auf dem es bereits jetzt einige Sitzgelegenheiten gibt, ist täglich von 9 bis 17 Uhr für jedermann geöffnet und wird nach und nach weiter ausgestaltet. So sollen im Herbst ein Hochbeet und ein Kompost entstehen und darüber hinaus Insektenhotels angebracht werden. Eine Broschüre mit Infos zu den angepflanzten Kräutern und einigen Rezepten ist ebenfalls in Arbeit. Geerntet und verarbeitet werden sollen die Kräuter übrigens in gemeinsamen Aktionen.

Am Donnerstag, 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, wird Naturpädagogin Elisabeth Reining einen Kräuterspaziergang anbieten. Unter ihrer Anleitung werden Kräuter gesammelt und zu einem Strauß gebunden. Dahinter steckt ein alter, volkstümlicher Brauch der katholischen Kirche, laut dem ein Strauß sieben verschiedene Kräuter enthalten muss, von denen sich die Menschen Hilfe aller Art erhoffen. Treffpunkt ist am Parkplatz „An der Viktoriawiese“. Bei starkem Regen oder Gewitter fällt die Wanderung aus.

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