Theaterferienwoche Kinder führen Robin Hood in Hersel auf

Bornheim-Hersel · Kinder und Jugendliche bringen „Robin Hood“ in Hersel auf die Bühne. Das Drehbuch stammt aus der Feder des 20-jährigen Philipp Hemme.

 Robin Hood schenkt dem Hasen Skippy seinen Bogen.

Robin Hood schenkt dem Hasen Skippy seinen Bogen.

Foto: Sonja Weber

Große Bäume, kleine Bäume, mittlere Bäume – um den Wald von Nottingham nach Hersel zu holen, hatten die Teilnehmer der Theaterferienwoche der evangelischen Kirchengemeinde Hersel keine Mühen gescheut. Das Ergebnis der Arbeit mit Farben, Pinsel und Papier konnte sich am Freitagnachmittag sehen lassen: Als Robin Hood und seine Gefährten bei der „Welturaufführung“ vor großem Publikum auf die Bühne stürmten, hatte sich die Kirche an der Mertensgasse tatsächlich in den Sherwood Forest verwandelt.

Mit Bravour meisterten die jungen Schauspieler ihre Rollen bei der „Vorpremiere“ zunächst vor den Augen dreier Kindergärten. Am Nachmittag konnten dann Eltern, Geschwister und Großeltern den Mut der kleinen Akteure bewundern, die mit selbst gebauten Requisiten, wie Kutsche, Pfeil und Bogen sowie jeder Menge Charme die Geschichte um den legendären Robin Hood, seine Maid Marian und den gefürchteten Prinz John zum Happy End führten.

Fünf Tage hatten 26 Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren gemeinsam mit 18 jugendlichen Betreuern unter der Leitung von Gemeindepädagogin Michaela Bauch geprobt, gebastelt und gewerkelt. Das Drehbuch stammte aus der Feder des 20-jährigen Philipp Hemme, der seit Jahren als Betreuer bei der Ferienwoche mithilft und vor zwei Jahren bereits die Vorlage zum Theaterstück „Pipi Langstrumpf“ lieferte. „Ich habe selbst fünf Jahre lang Theater gespielt und wollte ausprobieren, wie es ist, eine Geschichte fürs Theater umzuschreiben“, erklärte der Auszubildende zum Gestaltungstechnischen Assistenten.

Orientiert hat sich Philipp Hemme an der Disney-Version der Robin-Hood-Sage, in der alle Charaktere als Tiere dargestellt sind. Das Skript war bereits vor der Ferienwoche geschrieben, doch als die Rollen verteilt waren, musste noch einmal ordentlich nachgearbeitet werden: „Wir wollen, dass alle Kinder zufrieden mit ihrer Rolle sind“, erklärte Hemme. „Das eine Kind wollte eine große Rolle, aber wenig Text. Ein anderes wünschte sich mehr Text, und das nächste wollte lieber ein Hase als ein Fuchs sein“, berichtete Hemme, der beim Umschreiben von der 14-jährigen Chiara Römer unterstützt wurde.

Doch nicht nur die Proben nahmen einen großen Teil der Ferienwoche ein. Auch Bühnenbilder, Kostüme, Masken und Requisiten mussten ausgedacht und hergestellt werden. Dabei übernahmen die jugendlichen Helfer Aufgaben, die sie eigenverantwortlich mit den Kindern gestalteten. „Es ist toll, was daraus entsteht, wenn man mit unterschiedlichen Altersgruppen zusammenarbeitet“, sagte Gemeindepädagogin Michaela Bauch. „Die Theaterwoche war nicht nur ein Kinder- sondern auch ein Jugendprojekt“, ergänzte sie.

Besonders freute sich die Organisatorin, dass neben vielen Jugendlichen aus den Konfirmationsgruppen auch jene ihre Mithilfe anboten, die nicht evangelisch sind und als Kinder selbst an den Ferienangeboten der Gemeinde teilgenommen hatten.

Die freiwilligen Spenden der Theaterbesucher gingen in diesem Jahr passenderweise an die Organisation „Robin Good“, die in Not geratene Familien unterstützt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Eine Chance wert
Kommentar zum E-Bike-Projekt im Rhein-Sieg-Kreis Eine Chance wert