Schwimmbad Kind in Bornheim mit Schusswaffe bedroht

Bornheim · Am Montagnachmittag haben bislang unbekannte Täter einen Neunjährigen im Bornheimer Schwimmbad mit einer Waffe bedroht. Zeitgleich belästigten die Täter seine Mutter und Schwester.

Eine Gruppe junger Männer soll im Bornheimer Schwimmbad einen neunjährigen Jungen mit einer Schusswaffe bedroht haben. Wie die Bonner Polizei am Freitag mitteilte, soll sich der Vorfall am vergangenen Montag zwischen 19 und 20.30 Uhr ereignet haben. Zunächst sollen die insgesamt sieben jungen Männer Badegäste im Freibadbereich angepöbelt haben und durch lautes Auftreten "unangenehm aufgefallen sein", so die Polizei weiter.

Anschließend hätten sie eine 46-jährige Frau und deren zwölfjährige Tochter im Umkleidebereich belästigt. Außerdem sollen sie den neunjährigen Sohn mit einer Schusswaffe bedroht haben. Der Sohn befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Herrenumkleide.

Ob es sich dabei um eine echte Waffe oder ein Imitat gehandelt habe, konnte Polizeisprecher Frank Piontek auf Nachfrage des General-Anzeigers nicht beantworten. Der Neunjährige habe das nicht erkennen können, so Piontek.

Vater wartete vor dem Bad

Vor dem Schwimmbad seien die sieben jungen Männer von dem zwischenzeitlich eingetroffenen Vater des Jungen zur Rede gestellt worden, teilte die Polizei weiter mit. Darauf hätten die Angesprochenen aber nicht reagiert. Kurze Zeit später hätten die Eltern dann Anzeige auf der Polizeiwache an der Bornheimer Königstraße erstattet. Da die Verdächtigen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr am Schwimmbad waren, konnte die Polizei bislang keinen Beteiligten identifizieren.

Im Zuge der Ermittlungen haben die Beamten bereits weitere Badegäste und Mitarbeiter des Schwimmbades befragt. Aufgrund der guten Täterbeschreibung ist sich Piontek sicher, dass die Verdächtigen gefunden werden. Denn drei von ihnen konnten beschrieben werden. Nach Angaben der Polizei folgendermaßen:

  • Vermutlicher Haupttäter: Anfang 20; 1,75 Meter groß; sportlich-schlank; kurzes schwarzes, leicht lockiges Haar; Dreitagebart; dunkler Teint; sprach Deutsch ohne Akzent; weißes ärmelloses Shirt; dunkle Shorts, blaues Käppi, goldene Uhr.
  • Erster Mittäter: Anfang 20; 1,70 bis 1,75 Meter groß; kräftigere Statur, dunkle kurze Haare; Dreitagebart; olivfarbenes T-Shirt mit Beschriftung; dunkle Shorts.
  • Zweiter Mittäter: 1,80 bis 1,85 Meter groß; kräftige bis dicke Statur; schwarze gelockte, etwas längere Haare; schwarzer Ziegenbart, weißes geknöpftes Hemd; dunkle Shorts; dunkle Schuhe.

Zur Herkunft der Verdächtigen äußerte sich Polizeisprecher Piontek nicht. Er verwies lediglich darauf, dass der mutmaßliche Haupttäter akzentfreies Deutsch gesprochen haben soll. Wie Christoph Lüttgen von der Pressestelle der Stadt Bornheim sagte, sei Bürgermeister Wolfgang Henseler erst am Freitagmittag von der Polizei über den Vorfall informiert worden. Deshalb habe er noch keinen Gesprächspartner vom Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) erreichen können. Der SBB ist Betreiber des Schwimmbads.

Keine Videoüberwachung

"Dienstagmorgen soll es ein Gespräch mit dem Vorstand über eventuelle Konsequenzen geben", so Lüttgen. Wie er weiter erläuterte, gibt es im Schwimmbad keine Videoüberwachung. Vor einigen Jahren habe es Attrappen gegeben. Nach Beschwerden von Besuchern seien diese aber entfernt worden. Schließlich sei ein Schwimmbad ein "sensibler Bereich".

Wer Hinweise zum Geschehen und/oder den Verdächtigen geben kann, wird gebeten, mit dem Kriminalkommissariat 37 Kontakt aufzunehmen. Kontakt: 0228/150 oder KK37.Bonn@polizei.nrw.de.

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