Probleme vor der Haustür Kardorfer klagen über Raser

Bornheim-Kardorf · Die Verkehrssituation und der Zustand der Straßen im Ort waren Themen bei einer Einwohnerversammlung, zu der die CDU eingeladen hatte. Das Besondere: Die Bürger konnten alles ansprechen, was ihnen auf den Nägeln brennt.

 Zur Dauereinrichtung könnte die Ampelanlage an der Kreuzung Schulstraße/Schubertstraße/Offenbachstraße werden.

Zur Dauereinrichtung könnte die Ampelanlage an der Kreuzung Schulstraße/Schubertstraße/Offenbachstraße werden.

Foto: Axel Vogel

Diese Einwohnerversammlung war eine Premiere: Im Pfarrsaal der katholischen Gemeinde Sankt Joseph in Kardorf ging es nicht um ein bestimmtes Thema, sie stand unter dem Motto „... und das wollte ich immer schon mal loswerden“. 40 Interessierte kamen zu der Veranstaltung der CDU, um Anregungen, Kritik und Vorschläge für das dörfliche Zusammenleben vorzubringen.

Auf dem Podium saßen Ortsvorsteher Herbert Gatz, Ratsmitglied Hans-Günther Engels, die Stadtverbandsvorsitzende Gabriele Kretschmer und Vizebürgermeisterin Petra Heller. „Wir wollen die Probleme der Kardorfer aufnehmen, um sie in den jeweiligen Gremien zur Sprache zu bringen“, erklärte Gatz eingangs.

Als ein Schwerpunkt kristallisierten sich der Straßenverkehr und der Zustand der Straßen heraus. Ein Problem aus Sicht vieler Kardorfer sind die Raser, die offenbar die Tempo-30-Zone im gesamten Ort ignorieren. „Autos und Busse fahren sogar über den Bürgersteig. Ich habe Angst, dass sie mir gegen den Kopf fahren“, beschwerte sich eine Anwohnerin aus der Travenstraße.

Autofahrer ignorieren die Tempo-30-Zone

Das gilt auch für die Altenberger Gasse, aus der gleich zwölf Anlieger gekommen waren. Dort werde „Tempo 30 regelrecht verdoppelt“, und auch die Lärmbelästigung sei gestiegen, kritisierten sie. Grund für die Zunahme des Verkehrs sei die Sperrung der Lindenstraße wegen Kanalbauarbeiten, so Gatz, – eine Maßnahme, die voraussichtlich noch bis Anfang 2019 andauern werde.

Als Folge der Straßensperrung kam auch die Parksituation zur Sprache. So soll in der Uhlstraße und Travenstraße alternierendes Parken Raser bremsen und gleichzeitig Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr bieten.

Einig waren sich die Bürger – und damit bestärkten sie noch einmal eine alte Forderung (der GA berichtete) –, dass die Schulstraße für den Verkehr wieder freigegeben wird. Als Folge einer Unfallhäufung wurde im vergangenen Jahr an der Kreuzung Schulstraße/Schubertstraße/ Offenbachstraße eine Ampel zur Verkehrsregelung installiert.

„Man könnte dort eine Ampel auf Dauer und später einen Kreisverkehr einrichten“, meinte der Ortsvorsteher. Als „Lachnummer“ bezeichnete ein Kardorfer die Straßenreparaturarbeiten des Stadtbetriebes. „Die Einstellung der Mitarbeiter lässt zu wünschen übrig“, kritisierte er. Auch bemängelte er die Pflegemaßnahmen auf dem Friedhof. Heller berichtete, im städtischen Haushalt sei Geld für zwei weitere Mitarbeiter in der Friedhofspflege vorgesehen.

Kritisch ging Gatz auf den Vorschlag eines Anwohners ein, die Kosten für die Erschließung von Straßen auf alle Einwohner umzulegen. „Das ist eine Frage, die nur politisch entschieden werden kann. Laut dem Kommunalabgabengesetz des Landes NRW haben die Anlieger die Kosten zu übernehmen“, sagte der Ortsvorsteher.

Auf einhellige Zustimmung stieß der Vorschlag, einen dörflichen Garagenflohmarkt durchzuführen. Über Träger und Organisatoren soll in der nächsten Sitzung des Ortsausschusses diskutiert werden. Fest steht auch schon, dass der Austausch mit den Kardorfern künftig jährlich stattfinden soll. „Das Interesse ist doch da“, zog Gatz ein Fazit der Einwohnerversammlung.

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