Ferienaktion des Bornheimer Jugendamts in Merten Jede Menge Freiraum zum Werkeln
Bornheim-Merten · 25 Mädchen und Jungen legen beim „Abenteuer Bauspielplatz“ auf dem Gartengrundstück des SSV Merten Hand an.
. Der kleine Tisch wackelt ein bisschen. Aber das stört Annkatrin (11), Helena (8) und Lucia (6) überhaupt nicht. Dekoriert mit einer karierten Tischdecke findet das selbst gebaute Möbelstück Platz auf der „Terrasse“, die das Häuschen der drei Mädchen mit dem der Zwillinge Maria und Hannah (8) verbindet. Die fünf Schülerinnen haben während der Ferienwoche des Bornheimer Jugendamtes, die auf dem Gartengrundstück des SSV Merten in direkter Nachbarschaft zum Sportplatz am Rüttersweg stattfand, ganze Arbeit geleistet.
Unter dem Motto „Abenteuer Bauspielplatz“ konnten sie ihren Vorstellungen von der perfekten Hütte freien Lauf lassen, und nach Herzenslust bauen, gestalten – und wieder umgestalten.
„Außer den Sicherheitsregeln und dem verantwortungsvollen Umgang mit dem Material haben wir den Kindern keine Vorgaben gemacht, sodass sie viel Freiraum zum Werkeln und Träumen im eigenen Rhythmus hatten“, erklärte Katja Cîmpean vom Bornheimer Jugendamt.
Insgesamt griffen von Montag bis Freitag zehn Mädchen und 15 Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren zu Hammer, Nägeln und Sägen. „Die Anfragen haben die Zahl der Plätze weit übertroffen“, freute sich Cîmpean über das große Interesse an dem Projekt, das in diesem Sommer zum ersten Mal durchgeführt und von vier Helfern betreut wurde.
Besonderer Dank galt dem SSV Merten, der sich bereit erklärt hatte, sein 2600 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung zu stellen. Ratsmitglied Lutz Wehrend hatte den Kontakt zum Verein vermittelt. „Wir haben das Grundstück vor zwei Jahren gekauft und nutzen es beispielsweise für Saisonabschlussfeiern der Jugendmannschaften“, berichtete der Vereinsvorsitzende Theo Riegel.
Mehr Anfragen als Plätze
Für die Ferienaktion des Jugendamtes war das Areal wegen der Nähe zum Vereinsheim mit seinen Sanitäranlagen perfekt. „In Bornheim gibt es nicht viele Flächen, auf denen man eine solche Aktion durchführen kann“, so Cîmpean. Weniger angetan von der Hilfsbereitschaft des SSV Merten waren wohl einige Anwohner. Das Hämmern der Kinder hatte Beschwerden bei der Stadt und sogar eine Anzeige wegen „unerlaubter Bautätigkeit des SSV Merten“ zur Folge, die die Bauaufsicht auf den Plan rief.
„Unser Ziel ist es, das Grundstück im Flächennutzungsplan zu einer Fläche für den Gemeinbedarf umzuwidmen“, sagte Riegel. Nachdem am Freitagn alle Eltern die Bauwerke der Kinder bestaunen konnten, musste das neu entstandene kleine Dorf wieder abgebaut werden.
Die 43 Paletten, die die Firma Landgard in Roisdorf stiftete, sowie die von Bauhaus zur Verfügung gestellten Holzreste und das Parkett, das aus einer Betriebsauflösung stammte, werden entsorgt. Die übrigen Materialien wie Hämmer, Sägen, Nägel und Zangen wurden gekauft und sollen für zukünftige Projekte genutzt werden.
Die stellvertretende Bornheimer Bürgermeisterin Petra Heller zeigte sich begeistert von der Aktion. „Für Kinder ist es besonders schön, wenn sie ohne große Vorgaben ihre Kreativität entfalten können. Dazu haben sie im Alltag leider immer seltener Gelegenheit.“
