„Tour der Begegnung“ in Bornheim Inklusion im Laufschritt

Bornheim · 200 Förder- und Europaschüler absolvieren im Bornheimer Stadion die „Tour der Begegnung“. Bis Ende des Monats werden 4500 Kinder und Jugendliche aus 30 LVR-Förderschulen und 20 allgemeinen Schulen im Rheinland einen Schultag miteinander verbringen.

Sportliches Miteinander: Die Teilnehmer der Tour werben für das Thema „Inklusion“. FOTO: SONJA WEBER

Sportliches Miteinander: Die Teilnehmer der Tour werben für das Thema „Inklusion“. FOTO: SONJA WEBER

Foto: Sonja Weber

„Auf die Plätze, fertig, los!“ hieß es am Dienstagmorgen für 200 Mädchen und Jungen der Förderschule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Bornheim und der benachbarten Europaschule. Quasi im Laufschritt kamen sich Schüler mit und ohne Behinderung bei der vom LVR organisierten „Tour der Begegnung“ näher. Entweder bei einigen Stadionrunden, auf einer zweieinhalb bis fünf Kilometer langen Joggingstrecke oder beim Fußballspielen. „Ich hätte nochmal fünf Kilometer laufen können“, erklärte der 15-jährige Xaver, der sich freute, sogar Neunt- und Zehnklässler überholt zu haben.

Auch der 13-jährige Europaschüler Christian, der ebenfalls die fünf Kilometer Distanz durchgezogen hatte, war sehr zufrieden mit seiner Leistung. Noch mehr zählte jedoch das Miteinander: Viele Teilnehmer nutzten die Joggingrunde für einen kleinen Plausch, feuerten sich gegenseitig an oder machten Späßchen mit Maskottchen „Mitmän“. Seit elf Jahren treffen sich Kinder von Förder- und Regelschulen bei der „Tour der Begegnung“, die unter dem Motto „Inklusion läuft“ steht.

Noch bis Ende Mai werden 4500 Kinder und Jugendliche aus 30 LVR-Förderschulen und 20 allgemeinen Schulen im Rheinland einen Schultag im Zeichen des sportlichen Miteinanders gemeinsam verbringen. „Sport bietet viele kommunikative Anlässe“, ist Barbara Weidenhöfer, kommissarische Leiterin der LVR-Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache in Bornheim, überzeugt. Daher war sie besonders stolz darauf, die Europaschule als Kooperationspartner für die inklusive Veranstaltungsreihe gewonnen zu haben.

„Es ist wichtig, ein Zeichen nach außen zu setzen"

„Wir haben uns sehr über die Einladung gefreut“, sagte Sportlehrer Niels Heimann, der nicht nur mit 80 Schülern angetreten war, sondern auch noch Helfer aus dem Pädagogikkursus mitgebracht hatte. „Bisher gab es bei den Schülern wenig Berührungspunkte. Eine solche Veranstaltung ist immer eine gute Gelegenheit, sich näher kennenzulernen.“

Nach einer letzten gemeinsamen Stadionrunde, die von dem plüschigen Inklusionsbotschafter des LVR, dem „Mitmän“, begleitet wurde, lobte Weidenhöfer alle Teilnehmer für ihren Einsatz. Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bornheim, Petra Heller, der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, sowie Frank vom Scheidt, LVR-Dezernent für Umwelt, Energie und Gebäudeservice, stellten sich den Fragen der Kinder und Jugendlichen zu ihren Aufgaben und zum Thema Inklusion. „Das ist eine tolle Aktion des LVR. Hier wird Inklusion aktiv gelebt“, zeigte sich Landrat und Sportsmann Sebastian Schuster begeistert.

Als Dank für die Ausrichtung des Festes und als Anerkennung für das Engagement aller Beteiligten überreichte LVR-Dezernent Frank vom Scheidt einen „Goldenen Mitmän“ an die kommissarische Schulleiterin, die die Auszeichnung stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler entgegennahm. Lobende Worte fand auch Bornheims Vizebürgermeisterin Petra Heller: „Es ist wichtig, nicht nur über Inklusion zu reden, sondern sie zu leben und durch Veranstaltungen wie diese auch ein Zeichen nach außen zu setzten.“

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