Kurt Roessler Hemmericher legt Buch über das Vorgebirge vor

BORNHEIM-HEMMERICH · Der Hemmericher Kurt Roessler, emeritierter Professor und Mitglied im internationalen Autorenverband P.E.N.-Club, legt einen Literaturband zum Vorgebirge vor.

 Neues Werk: „Unser Vorgebirge“ ist Band 14 der „Rhein! Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang“ überschrieben, den Kurt Roessler aus Hemmerich herausgegeben hat.

Neues Werk: „Unser Vorgebirge“ ist Band 14 der „Rhein! Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang“ überschrieben, den Kurt Roessler aus Hemmerich herausgegeben hat.

Foto: Stefan Hermes

Wer sich bisher in der Verteidigung der Qualitäten des Vorgebirges auf weiter Flur eher einsam sah, findet nun in einem Buch des Hemmericher Astrochemikers, Autors, Verlegers und Weinbauern Kurt Roessler (77) einen liebevollen Unterstützer.

Wurde das Vorgebirge 2005 als „Durchfahrtsland“ eines Dokumentarfilms von Regisseurin Alexandra Sell beschrieben, heißt es ganz aktuell in der im Vorgebirge gedrehten WDR-Miniserie „Der letzte Cowboy“ (der General-Anzeiger berichtete): „Das ganze Vorgebirge ist ja ein einziger Therapiefall.“ Der Blick aus Köln oder Bonn auf die Landschaft des Vorgebirges beschränkt sich meist auf Spargel, Kohl und Kottenforst.

Gedichte, Erzählungen und Essays

Seit 1985 beschäftigt sich Roessler, inzwischen emeritierter Professor, der sich sein Berufsleben lang mit kosmischer Chemie auseinandersetzte, mit der „lyrischen Landschaft zwischen Köln und Bonn“. Sein neuestes, 152 Seiten umfassendes Werk, das als Band 14 der „Rhein! Zeitschrift für Worte, Bilder, Klang“ erschien, überschreibt der Herausgeber mit „Unser Vorgebirge“.

Nach etwa 30 Jahren traut sich Kurt Roessler wieder, das Pronomen „unser“ im Titel zu verwenden, was ihm bei einer seiner ersten Ausstellungen, die er gemeinsam mit Bildern von Nina G. Pretzell im Bornheimer Rathaus ausrichtete und ebenfalls „Unser Vorgebirge“ nannte, durch den Kardorfer Wirt Peter Sistig in Abrede gestellt wurde. Roessler zitiert im Vorwort den Wirt, mit dem er inzwischen befreundet ist, mit den Worten „Sedd ühr dann janz verdötscht, do und ding Pretzells. Wie künnt ühr ösch erdreiste vun ‚Unserem Vorgebirge‘ ze quassele! Sedd ühr dann hä jebore?“. Erst 26 Jahre später wurde er 2011 mit seinem Buch „Bornheimer Beiersprüche“ als Einheimischer akzeptiert.

Roessler, der vor zwei Jahren in den internationalen Autorenverband P.E.N.-Club aufgenommen wurde, dem auch Heinrich Böll und Arthur Miller angehörten, ist ein außerordentlich kräftiger Verfechter seine Wahlheimat. „Unser Vorgebirge“ ist eine zwischen Buchdeckeln gefasste lyrische Erkundung der Landschaft zwischen Köln und Bonn.

„Das Heft vereint Gedichte, Erzählungen, Essays, Bilder und Skulpturen von der römischen Zeit bis heute. Zu der landschaftlichen Schönheit kommt die künstlerische und literarische Besonderheit“, heißt es im Klappentext des Buches, das eine der viel zu seltenen Liebeserklärungen an das Vorgebirge ist, das laut Roessler „eine immer notwendigere Funktion übernimmt, typisch Rheinisches und Innenliegendes zu bewahren“, was nicht zuletzt an einer „Verrohung und Überfremdung der Stadt Köln (…), der sich ständig verändernden, weltoffenen und liberalen Spaßstadt“, liege.

„Unser Vorgebirge: Lyrische Landschaft zwischen Köln und Bonn: Rhein!“, Nr. 14, Taschenbuch, 152 Seiten, ISBN 978-3935369374, zwölf Euro.

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