Ursache unklar Versunkenes Hausboot in Hersel noch nicht geborgen

Bornheim-Hersel · Das in Bornheim-Hersel am Dienstagmorgen gesunkene Hausboot ist auch am Mittwochabend noch nicht geborgen worden. Die Polizei sucht derzeit noch nach der Ursache der Havarie.

Ein Hausboot ist am Dienstagmorgen in den Fluten des Rheins versunken. Laut Helmut Ost, stellvertretender Feuerwehrleiter der Stadt Bornheim, wurde zunächst vermutet, dass sich eine Person auf dem Hausboot aufgehalten habe. Rettungsschwimmer und Taucher suchten das Wrack unter Wasser ab. An Bord befand sich allerdings niemand.

Der Vorfall ereignete sich am Anfang des Herseler Werths, Ecke Hafenstraße/Leinpfad. Um die Sicherheit der Rettungskräfte zu gewährleisten, wurde eine Elektroleitung stillgelegt. Die Feuerwehr wurde um 8 Uhr zu dem Einsatz gerufen. Mehr als 30 Einsatzkräfte waren vor Ort, darunter Rettungsschwimmer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Wasserwacht sowie Taucher der Berufsfeuerwehr Köln.

Der Grund für die Havarie des Hausboots am Dienstag am Herseler Werth ist nach wie vor unklar. Das sagte Ramon van der Maat, Sprecher der für alle schiffbaren Wasserstraßen in NRW zuständigen Polizei Duisburg, auf GA-Anfrage. „Wir wissen erst, warum das Boot sank, wenn es geborgen wurde. Und das kann länger dauern als Bergungen an Land, weil gute Planung und Equipment erforderlich sind“, so van der Maat. Gründe für den Vorfall könnten beispielsweise Altersschwäche des Hausbootes, aber auch Mutwilligkeit sein.

Hausboot sinkt in Hersel
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Eigentümerin für Bergung zuständig

Eigentümer ist nach Angaben von Ramon Van der Maat, Sprecher der Polizei Duisburg, eine Frau, die bereits verständigt wurde. „Am Dienstagmorgen war nicht klar, ob sich noch ein junger Mann auf dem Hausboot aufhielt. Es bestand die Befürchtung, dass er mit untergegangen sei. Zum Glück konnte er telefonisch erreicht werden“, sagte Van der Maat.

Für die Bergung ist nun die Eigentümerin zuständig, „in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Wasserschutzpolizei“, erklärte Susanne Winkler, Sprecherin der Stadt Bornheim auf Anfrage des General-Anzeigers, und ergänzte: „Das städtische Ordnungsamt war nur vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen, weil es ein Feuerwehreinsatz war.“ Obwohl es sich um ein Hausboot handelt, sei laut Wolfgang Henseler (SPD), Bürgermeister der Stadt Bornheim, an der Stelle, wo es vor Anker lang, nur „ein beschränkter Aufenthalt möglich“. „Ein ständiges Wohnen beziehungsweise Leben ist dort nicht gestattet“, betonte der Rathauschef.

Kai Trurnit von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) und Leiter des Außenbezirks Niederkassel wollte zu den Bergungskosten keine Angaben machen. Nur so viel: „Entweder kommt die Versicherung des Verursachers dafür auf oder der Havarist muss die Kosten für die Bergung selber tragen.“ Trurnit will zunächst mit der Eigentümerin über verschiedene Optionen der Bergung sprechen. Sollten sie nicht in der Lage sein, das gesunken Hausboot zu bergen, muss die WSV nach anderen Möglichkeiten suchen.

Stadt Bornheim: Wohnsituation der Hausbootbesitzer klären

„Von dem gesunkenen Boot geht aus strom- und schifffahrtspolizeilicher Sicht keine Gefahr aus, es treten keine sichtbaren Stoffe wie Öl und Sprit, sprich Treibstoffe, aus. Erste Sicherungsmaßnahmen gegen Vertreiben des Havaristen wurden seitens der Mitarbeiter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung ergriffen“, betonte Trurnit.

Wolfgang Paulus, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes der Stadt Bornheim, bestätigte, dass es einen „Hausboot-Boom“ gebe. Der Grund: in der Vergangenheit seien laut Paulus mehr Hausboote an das Herseler Ufer dazu gekommen. Einen genauen Überblick über die Anzahl der Boote hat die Stadtverwaltung nicht. Obwohl am Rheinufer nur ein beschränkter Aufenthalt auf den Booten erlaubt ist, halten sich offenbar nicht alle Besitzer daran. Nach Angaben von Paulus melden die Besitzer ihren Wohnsitz irgendwo an Land an und verbringen dennoch mehrere Tage auf dem Hausboot.

Bei der Stadt Bornheim gibt es Überlegungen, unter welchen Umständen die Hausbootbesitzer dort wohnen. Ein Bespiel: die Müllentsorgung. „Wir fragen uns, wie die Besitzer, die eigentlich gar nicht dort leben, ihren Müll entsorgen“, sagte Paulus. Die Hausbootbesitzer gaben bei der Verwaltung an, dass sie den Müll mit nach Hause nehmen. Allerdings stößt diese Aussage bei der Stadtverwaltung auf Skepsis, da ungewöhnlich viel Müll bei einem Fischerverein abgeladen sein soll. „Für uns war das Anlass, die Wohnsituation der Hausbootbesitzer zu klären.“

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