Bornheimer Schwimmbad Freibad öffnet später und mit eingeschränktem Betrieb

BORNHEIM · Aufgrund eines hohen Krankenstands beim Personal soll der Freibadbereich des Bornheimer Schwimmbads später öffnen als eigentlich geplant. Zudem sind weitere Einschränkungen vorgesehen.

Das Bornheimer Freibad soll in diesem Sommer kürzer öffnen. Statt Mitte Mai startet die Saison nach den Plänen des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) am 1. Juni eingeschränkt: Dann öffnet der Freibadbereich des Hallenfreizeitbads regulär an den Wochenenden. Montags bis freitags ist der Freibadbesuch je nach Witterung möglich: Auf der Internetseite oder bei Facebook erfahren Besucher, ob geöffnet ist oder nicht.

Das Bewegungsbecken im Außenbereich soll jedoch ab 14. Mai betriebsbereit sein: Hier können Schwimmer schon draußen ihre Bahnen ziehen, die Liegewiesen stehen, da dies laut Stadtbetrieb mehr Aufsicht erfordert, aber nicht zur Verfügung. Durchgängig und unabhängig vom Wetter läuft die Freibadsaison von 1. Juli bis 17. September.

Personalengpässe führen zu Einschränkungen

Grund für die Einschränkungen sind Personalengpässe. Von „hohen krankheitsbedingten Ausfallzeiten“, zu denen ab Mai noch eine sechsmonatige Abwesenheit des Badleiters hinzukommt, ist in der Sitzungsvorlage für den Verwaltungsrat des Stadtbetriebs die Rede. Der tagt an diesem Mittwoch (18 Uhr, Rathaus) und kann die erforderliche Zustimmung zu den Plänen erteilen.

Laut Stadtbetriebsvorstand Ulrich Rehbann entsprechen die vorgesehenen Einschränkungen dem Nutzerverhalten. Das Freibad biete bisher „außergewöhnlich lange Öffnungszeiten“. Die personellen Engpässe im Bad würden bislang durch den Einsatz von geringfügig Beschäftigten – meist Studenten – mit der Befähigung zum Rettungsschwimmer ausgeglichen. Das werde dann künftig hoffentlich in geringerem Umfang erforderlich werden, so Rehbann. „Es werden keine Stellen abgebaut.“

Auch das Angebot des Familiennachmittags soll beschnitten werden: Statt die gesamte Schwimmhalle samstags mit Poolnudeln und Co. zum Spielbereich für Kinder und Erwachsene zu machen, soll bis zu den Sommerferien nur noch das Springerbecken dafür genutzt werden. Das Variobecken steht damit samstags wieder uneingeschränkt für alle Besucher zur Verfügung. Die Auswertung von Besucherzahlen habe gezeigt, dass zwar eine Nachfrage bestehe, aber nicht in dem Umfang, dass dafür die gesamte Schwimmhalle für Sportschwimmer gesperrt werden sollte, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Regelung zu Schließung bei schlechtem Wetter

Zudem trägt sich die lange Saunanacht „Sauna-XXL“ laut Stadtbetrieb wirtschaftlich nicht mehr. Statt einmal im Monat von Oktober bis April soll es lediglich drei Termine in der Wintersaison geben. „Der Personalaufwand lässt sich nicht mehr rechtfertigen“, sagt Rehbann, der dazu auch auf die Untersuchung einer Unternehmensberatung verweist. Diese hatte der SBB vor dem Hintergrund „regelmäßiger Personalengpässe“ und der „Absicht, die Personalkosten nicht mehr weiter ansteigen zu lassen“ beauftragt.

Laut der Altenburg Unternehmensberatung liegt das Bornheimer Hallenfreizeitbad mit den Öffnungszeiten der Sauna im Vergleich mit anderen Bädern „am oberen Rand des Benchmarks“ und bei der Öffnung des Freibads sogar darüber. Den „langen Zeitraum“ von Mitte Mai bis Mitte September öffneten immer weniger Freibäder, „erst recht, wenn ohnehin ein Ganzjahresaußenangebot existiert“. Eine Regelung für die Schließung bei schlechtem Wetter sei daher „absolut sinnvoll“.

Mit rund 175 000 Badbesuchern im Jahr weise das Bornheimer Bad einen guten Wert auf, dies sei allerdings auch auf einen vergleichsweise sehr hohen Anteil an Schulnutzung zurückzuführen. Die Saunafrequentierung mit 20 000 Besuchern im Jahr sei dagegen eher mäßig.

Mitarbeitersituation nicht nur durch Kranke verursacht

Angesichts des „außergewöhnlich hohen Krankenstands“ überrascht es laut den Unternehmensberatern nicht, dass es immer wieder zu Engpässen kommt. Die Situation sei nicht nur in einigen „Dauerkranken“ begründet: „Geschäftsleitung und Betriebsleitung sehen hier auch ein Identifikationsproblem bei einigen Mitarbeitern“, heißt es in der Untersuchung.

Um Personalaufwand zu reduzieren, sei neben der Verkürzung der Freibadsaison eine Einschränkung des Frühschwimmens zumindest auf drei Tage sinnvoll – das tägliche Angebot sei „großzügig“ und erfordere zusätzlichen personellen Aufwand, so die Unternehmensberater. Eine Abschaffung sei bei Stammgästen aber erfahrungsgemäß „äußerst schwierig durchzusetzen“. Ob das Bornheimer Frühschwimmen künftig an weniger Tagen möglich ist, will der Stadtbetrieb laut Rehbann aber bis Sommer noch prüfen.

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