Schulausschuss Bornheim tagt Förderschulen sollen wieder eigenständig sein

Bornheim/Königswinter · Der Zusammenschluss der Verbundschule in Bornheim-Uedorf und der Drachenfelsschule in Königswinter-Niederdollendorf könnte bald passe sein. Aufgrund hoher Schülerzahlen planen Bornheim und Königswinter ein Ende der Kooperation.

 Die Verbundschule befindet sich an der der Heisterbacher Straße im Bornheimer Stadtteil Uedorf.

Die Verbundschule befindet sich an der der Heisterbacher Straße im Bornheimer Stadtteil Uedorf.

Foto: Matthias Kehrein

Vor rund fünf Jahren war es die Rettung für zwei Förderschulen in der Region. Im Trauzimmer des Bornheimer Rathauses hatten die Verwaltungsspitzen Bornheims und Königswinters Mitte November 2014 eine Vereinbarung zum Zusammenschluss der Verbundschule in Bornheim-Uedorf sowie der Drachenfelsschule in Königswinter-Niederdollendorf geschlossen. Anlass war, dass die beiden Schulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache und Lernen akut von der Schließung bedroht waren.

Nur durch den Zusammenschluss kamen beide Standorte auf eine gemeinsame Schülerzahl, die der damals geltenden Mindestgrößenverordnung der rot-grünen Landesregierung von 144 Schülerinnen und Schüler genügte.

Nun soll die Kooperation – konkret die öffentlich-rechtliche Vereinbarung – wieder beendet und beide Standorte für sich betrieben werden. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt findet sich auf der Agenda des Bornheimer Schulausschusses, der an diesem Dienstag (18 Uhr, Ratssaal) tagt. In den Sitzungsunterlagen heißt es dazu von der Stadtverwaltung: "Aufgrund der steigenden Schülerzahlen an beiden Standorten und durch Änderung der Mindestgrößenverordnung auf 112 Schülerinnen und Schülern ist es möglich, dass beide Standorte künftig wieder die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen und somit jeder Schulstandort selbstständig fortgeführt werden kann."

Nach Angaben der Stadt hat die Verbundschule aktuell 166 Schülerinnen und Schüler, der Teilstandort in Königswinter 123. Zum Zeitpunkt der Zusammenlegung gab es Bornheim noch 79 Schülerinnen und Schüler, in Königswinter 81. Andere Förderschulen in der Region mussten zwischenzeitlich aufgeben. Mit der geplanten Trennung der beiden Schulen zum Beginn des Schuljahres 2020/21 wird auch eine Veränderung an der Spitze einhergehen. So bestätigte Schulleiterin Franziska Föhmer im Gespräch mit dem General-Anzeiger, dass sie zum Ende des aktuellen Schuljahrs in Pension geht.

Föhmer hatte viele Jahre die Drachenfelsschule geleitet, bevor sie dann die Leitung der vereinigten Schule übernahm. Für sie bedeutet das ein regelmäßiges Pendeln zwischen den Schulstandorten. Bei der Stadt Bornheim ist man der Ansicht, dass bei Beibehaltung der einen Schule an zwei Standorten, es nicht einfach sein werde, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die Schulleitungsstelle zu finden.

Nach weiteren Angaben der Stadt Bornheim haben die Bezirksregierung Köln sowie der Rhein-Sieg-Kreis als zuständige Schulaufsichtsbehörden bei einem Gespräch keine Bedenken gegen die erneute Eigenständigkeit der beiden Schulen geäußert. Zudem findet sich in den Sitzungsunterlagen für den Schulausschuss eine Erklärung der Schulkonferenz, dass man die Auflösung der Vereinbarung zwischen Bornheim und Königswinter positiv aufnehme. Unterschrieben ist die Erklärung von Eltern-, Schüler- und Lehrervertretern.

Sofern der Bornheimer Schulausschuss an diesem Dienstag sein Okay für die Trennung der beiden Schulen gibt, muss der Stadtrat das am Donnerstag, 26. September (18 Uhr, Ratssaal) noch bestätigen. In Königswinter wird das Thema am Mittwoch, 18. September, im dortigen Schulausschuss und dann am Montag, 30. September, im Stadtrat behandelt.

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