Zugausfälle zwischen Brühl und Bonn Ersatzverkehr zwischen Bonn und Brühl

Region · Auch am vierten Tag der Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln herrschen teils chaotische Zustände. Erste Reaktionen der Bahn entlasten Reisende kaum.

Mit Schienenersatzverkehr wollen die Verantwortlichen versuchen das Chaos aufgrund der Bauarbeiten auf der Strecke zwischen Bonn, Bornheim und Brühl einzudämmen. Dabei gelten die aktuellen Fahrplanänderungen, die Züge der Mittelrheinbahn (MRB), des National Express und der Deutschen Bahn betreffen. Die Bahn informiert außerdem auf ihrem Twitter-Kanal über Ausweichmöglichkeiten auf den Fernverkehr. Es gilt allerdings zu beachten, dass diese Ausnahmen individuell angekündigt werden.

Wie National Express, der Betreiber der RB 48, am Dienstag mitteilte, werde man nach Absprache mit dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland Busse einsetzen, die ohne Stopp in Roisdorf und Sechtem zwischen Bonn und Brühl pendeln. In den Bussen könnten Fahrräder nur eingeschränkt mitgenommen werden, sie seien aber rollstuhlgeeignet, teilte National Express weiter mit.

Die Busse verkehren montags bis freitags zwischen circa 6 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen circa 15 Uhr und 19 Uhr. Der Fahrplan ist im Internet auf https://nationalexpress.de/baumassnahmen abrufbar. Die Ersatzhaltestellen seien ausgewiesen, so National Express.

Reisende an den Bornheimer Bahnhöfen können lediglich darauf hoffen, dass die Züge durch den Einsatz der Busse ein wenig leerer sind. Wie berichtet, arbeitet die Deutsche Bahn seit Montag an der Oberleitung zwischen Sechtem und Brühl. Dadurch soll bis 22. Mai, ein Großteil der Nahverkehrszüge ausfallen, nur eine Verbindung der MRB 26 fährt pro Stunde zwischen Bonn und Brühl – das aber mit Doppelstockwagen, die sonst beim RE 5 zum Einsatz kommen. Am kommenden Wochenende sollen überhaupt keine Züge, sondern nur Ersatzbusse fahren.

Keine generelle Freigabe des Fernverkehrs

Bereits am ersten Tag der Bauarbeiten hatten auf dem Bonner Hauptbahnhof vor allem im Berufsverkehr chaotische Zustände geherrscht. An den Haltestellen in Roisdorf und Sechtem waren die Züge so überfüllt, dass Passagiere kaum noch zusteigen konnten. Auch am Dienstag berichteten Reisende von Chaos: „Als der überfüllte Doppeldecker es endlich bis Brühl geschafft hatte, fuhr die leere RB 48 gen Köln, ohne dass man den Zug hätte wechseln können“, berichtete eine Sechtemer Pendlerin dem General-Anzeiger.

Wie Dirk Pohlmann von der Pressestelle der Deutschen Bahn sagte, prüfe man, ob weitere Entlastungen möglich seien. Eine von SPD und Grünen geforderte generelle Freigabe der Fernzüge für Nahverkehrsnutzer zwischen Bonn und Brühl ist aktuell nicht in Sicht. „Das ist ein anderes Bahnprodukt“, so Pohlmann. Ob ein Fernzug freigegeben werde, werde im Einzelfall kurzfristig entschieden. Das hängt laut Pohlmann auch damit zusammen, wie voll die Fernzüge sind.

„Sechtem und Roisdorf werden wieder einmal abgehängt“, teilte CDU-Verkehrsexperte Oliver Krauß aus Alfter mit. Auch sei nicht hinnehmbar, dass die Deutsche Bahn „zum wiederholten Mal“ erst sehr spät über eine Baumaßnahme informiert habe. So habe keine Zeit bestanden, nach Alternativen zu schauen.

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