Ortsjubiläum Erfolgreiche Bilanz bei 950-Jahr-Feier in Rösberg

BORNHEIM-RÖSBERG · Die Organisatoren der 950-Jahr-Feier von Rösberg ziehen eine erfolgreiche Bilanz. Und blicken in die Zukunft: Das Dorfhaus, das frühere Umkleidehaus der SSV-Fußballer am Wasserturm, wird noch in den Ferien eröffnet.

 An den früheren Weinbau am Rösberger Hang erinnerte diese Gruppe.

An den früheren Weinbau am Rösberger Hang erinnerte diese Gruppe.

Foto: Sebastian Laubert

Drei arbeitsreiche Jahre liegen hinter der Rösberger Dorfgemeinschaft. Die Vertreter der vier Ortsvereine, die dieses Gremium bilden, haben in dieser Zeit die Veranstaltungen zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes vor 950 Jahren vorbereitet. Aus zehn Männern und Frauen bestand das Festkomitee, wie Marita Lang und Willi Hermann erläutern. Obwohl das Jubiläumsjahr noch nicht vorbei ist, zogen sie eine erste Bilanz.

Absoluter Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten, darin sind sich Lang und Hermann einig, war der historische Festzug. Insgesamt zehn Gruppen zogen in historischen Kostümen durch den Ort, darunter die Treckerfreunde Walberberg, der Männergesangverein als Römer, eine Gruppe Weinbauern, die Feuerwehr in alten Uniformen, die Tischtennisspieler als Gaukler, die Leckeren Mäuschen vom Damenkomitee als Müllerinnen und der Seniorenclub um Kurt Odenthal und Margret Link auf dem Planwagen. Besonders hat es Lang und Hermann gefreut, dass die Grundschule mit 150 Kindern vertreten war: als Römer, Burgherren und -fräulein sowie Kräuterhexen. Bereits im Mai hatten sich die Grundschüler mit der Geschichte des Ortes beschäftigt und ein Rösberg-Würfelspiel entwickelt.

„Der Festzug und die Stimmung am Straßenrand, das war schon Wahnsinn“, ist Hermann auch Tage nach dem Ereignis immer noch begeistert. In der Tat: Die Anwohner des Zugwegs hatten ihre Häuser mit Fahnen geschmückt und saßen auf Bänken oder Stühlen am Straßenrand. „Wir danken allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben“, so Lang und Hermann. Dazu gehörten auch Bert Keller, der im Kirchturm beierte, und der Bornheimer Stadtarchivar Jens Löffler, der die Ausstellung zur Ortsgeschichte mit Texten von Willi Hermann gestaltet hatte.

Zehn Gruppen in historischen Kostümen

Schon vor dem Jubiläumswochenende mit Oldie-Fete und Tanzabend hatte das Festkomitee die Bürger auf die Feier eingestimmt. Im Februar stellte Hermann sein 308 Seiten starkes Buch über die Geschichte Rösbergs vor. Drei Jahre hatte er an dem Werk akribisch gearbeitet, das an alle Haushalte verteilt wurde. Es ist prall gefüllt mit historischen Fakten und alten Bildern aus dem Dorfleben. Insgesamt wurden 1500 Exemplare gedruckt.

Die erste Besiedlung in der Jungsteinzeit ist ebenso Thema wie die Römerzeit und das Mittelalter. Detailreich stellt Hermann Handel und Gewerbe, die Vereine, die Geschichte der Kirche und des Brauchtums sowie auch die Kriegsereignisse dar. Illustriert ist das Werk mit zahlreichen historischen Fotos aus dem Orts- und Vereinsleben.

Es enthält auch die Übersetzung der von Erzbischof Anno II. von Köln unterzeichneten Ersterwähnungsurkunde aus dem Jahre 1067. Rösberg hieß damals noch Ruethenesberch. Außerdem stellte das Festkomitee seine Arbeit im Radiostudio Merten vor, und Hermann bot zwei historische Ortsführungen an, die sehr gut angenommen wurden.

Ziel erreicht

„Wir haben unser Ziel erreicht und für die 1456 Bürger des Ortes ein schönes Fest veranstaltet“, bilanzieren Lang und Hermann. Dies sei umso schöner, weil dies 1967, als die 900-Jahr-Feier anstand, nicht gelungen sei. Damals gab es keine große Feier. Ihre Wertschätzung für den Ort machten auch der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen, Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler und die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert durch ihren Besuch des Festzugs deutlich. Bilder von den Jubiläumsfeierlichkeiten sollen im Herbst bei einem Vortrag gezeigt werden.

Nach dem Blick in die Vergangenheit schauen Lang und Hermann aber auch nach vorne. Das Dorfhaus (das frühere Umkleidehaus der SSV-Fußballer im Schatten des Wasserturms) wurde in Eigenleistung und mit eigenem Geld renoviert. Nach der Auflösung des Vereins wurde es nicht mehr benötigt.

Das „Haus am Turm“ soll noch in diesem Sommer eröffnet werden. Es ist nicht geeignet für rauschende Feste, die möglicherweise die Anwohner stören könnten, sondern eher für kleinere Zusammenkünfte. „Das können Nachbarschaftstreffen sein, Seniorennachmittage, Yoga-Training oder Krabbelgruppen“, erläutert Marita Lang. Sie und Hermann wünschen sich, dass zumindest ein Teil des Fußballplatzes zu einem kleinen Park samt Spielplatz umgestaltet wird.

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