Verkehr in Kardorf und Merten Eine Öffnung der Schulstraße ist denkbar

Bornheim-Kardorf · Die seit drei Jahren geltende Sperrung zwischen Kardorf und Merten könnte für die Kanalbauarbeiten aufgehoben werden. Laut Rhein-Sieg-Kreis soll es bald einen Ortstermin mit der Stadt Bornheim geben.

Seit drei Jahren ist das Teilstück der Schulstraße zwischen Kardorf und Merten gesperrt – und das ist vielen Bornheimern ein Dorn im Auge. Jetzt kommt Bewegung in die Sache: In Kürze soll es einen Ortstermin mit Vertretern der Stadt und des Rhein-Sieg-Kreises geben, um auszuloten, unter welchen Bedingungen der Abschnitt zwischen Schubertstraße (K 33) und Altenberger Gasse zumindest vorübergehend wieder freigegeben werden könnte. Nämlich dann, wenn ab dem Jahreswechsel die Kanalbauarbeiten an der Lindenstraße in Kardorf beginnen und die Schulstraße als Umleitung dienen könnte.

Im April 2014 hatte der Rhein-Sieg-Kreis auf Beschluss der Unfallkommission ein Durchfahrtsverbot auf dem Teilstück der Schulstraße erlassen. Denn die an einer Steigung gelegene Kreuzung von Schubertstraße (K 33), Schulstraße und Offenbachstraße hatte sich zu einer Unfallhäufungsstelle entwickelt. Zwischen 2009 und 2016 kam es dort nach Angaben der Stadt Bornheim zwölf Mal zu Kollisionen. Um die Situation zu entschärfen, baute der Kreis die Kreuzung im Frühjahr 2016 um: Eine Einengung auf der Seite zur Schulstraße hin wurde zurückgebaut und stattdessen eine Einengung auf der Seite zur Offenbachstraße hin geschaffen. Diese soll den Verkehr bergauf bremsen.

Eine Mittelinsel dient dazu, dass bergab rollende Fahrer ihr Tempo drosseln. Doch auch trotz des Umbaus blieb das Durchfahrtsverbot auf der Schulstraße bestehen, wogegen sich in Bornheim Widerstand regte. „Die Sperrung ist keine vorläufige Maßnahme gewesen, sondern eine dauerhafte Regelung, zusätzlich zu den Baumaßnahmen“, erklärt Kreissprecherin Katja Eschmann. Dieser Beschluss gelte grundsätzlich auch weiter – selbst wenn die Kreuzung inzwischen nicht mehr als Unfallhäufungsstelle einzustufen sei.

Im vergangenen Frühjahr wurde die Kreuzung umgebaut

„In naher Zukunft“, so Eschmann, solle es nun einen Ortstermin mit der Stadt Bornheim geben, bei dem sich Fachleute unter anderem die Beschilderung anschauen und mit Blick auf die anstehenden Kanalbaumaßnahmen klären wollten, ob die Straße als Umleitungsstrecke dienen könnte. „Das ginge aber nur mit zusätzlichen Maßnahmen, zum Beispiel einer Baustellenampel“, erklärt Eschmann.

Bürgermeister Wolfgang Henseler gibt sich derweil optimistisch, Lösungen zu finden, die nicht nur auf die Zeit der Baumaßnahmen zielen. Er habe vergangene Woche an einer Sitzung der Unfallkommission des Kreises teilgenommen, bei der über die K 33 und die Schulstraße „sehr intensiv“ diskutiert worden sei. Es sei ein „sehr konstruktives Gespräch gewesen“, betonte Henseler, „dieses Gefühl habe ich bei dem Thema in der Vergangenheit nicht immer gehabt“.

Seiner Ansicht nach geht es bei der Öffnung der Schulstraße um ein „mehrstufiges Verfahren“. Auf der einen Seite stehe die Dauer der etwa ein bis anderthalb Jahre dauernden Kanalarbeiten, die ab dem Jahreswechsel 2017/2018 in der Lindenstraße zwischen Pappel- (L 183) und Schulstraße beginnen sollen.

Die angedachte Lösung mit einer Baustellenampel solle beim Ortstermin auf ihre Machbarkeit bewertet werden. „Das ist gar nicht so einfach, weil es um mehrere Verkehrsbeziehungen geht“, erklärt Henseler. Die Kosten für die Ampel seien auch schon vom Abwasserwerk des Stadtbetriebs für die Kanalarbeiten eingeplant.

„Wir müssen beim Ortstermin aber auch schon überlegen für die Zeit von jetzt bis zum Jahreswechsel“, meint Henseler. So könne man etwa erwägen, die Ampellösung vorzuziehen. Immerhin liefen entlang der L 183 bereits Kanalarbeiten, die gewisse Einschnitte mit sich brächten, und an der Altenberger Gasse sei eine Reihe neuer Häuser entstanden, für die die Verbindung über die Schulstraße gut wäre.

Mit der Nutzung der Ampelanlage gewinne man zudem ein bis anderthalb Jahre Erfahrung. Schließlich gehe es auch um eine Lösung im Anschluss an die Kanalarbeiten. „Parallel haben wir ja auch die weitergehende Planung mit dem Baugebiet Mertener Mühle und dem Ausbau der Offenbachstraße“, gibt Henseler zu bedenken, „auch da sind wir mit dem Rhein-Sieg-Kreis im Gespräch.“ Es seien verschiedene Varianten denkbar, unter anderem ein Kreisverkehr.

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