Bildung Ein Neubau der Sekundarschule an der Linie 18 in Bornheim

Bornheim-MERTEN · CDU, FDP, UWG und Linke setzen sich im Fachausschuss der Stadt Bornheim mit einer neuen Variante zum Standort Merten durch.

Zwei grundsätzliche Varianten und mehrere Alternativüberlegungen zur Entwicklung des Schulstandortes Merten hatte Architekt Christian Stentzel in der Sitzung des Bornheimer Schulausschusses am Dienstag vorgestellt.

Durchsetzen konnte sich am Ende jedoch weder die Option, die Sekundarschule am jetzigen Standort zu erweitern und die Martinus-Schule zur Kita umzuwandeln sowie die Grundschule neu zu bauen, noch der Vorschlag, die Sekundarschule neu zu bauen und stattdessen Grundschule und Kita am jetzigen Standort zu belassen.

Auf den Weg gebracht wurde vielmehr eine neue Variante, die von CDU, FDP und UWG stammt und der sich die Linke in der Sitzung anschloss. Mehrheitlich votierten die Ausschussmitglieder dafür, die Heinrich-Böll-Sekundarschule im Baugebiet Merten 18 nahe der Stadtbahnlinie 18 vierzügig einschließlich einer Zweifach-Sporthalle neu zu bauen und die Grundschule am jetzigen Standort auf drei Züge zu erweitern. In die frei werdenden Räume am Schulstandort im Mertener Ortszentrum könnten nach Vorstellung der Antragsteller Teile der Verwaltung einziehen.

Auch eine Zweifach-Sporthalle soll realisiert werden

Alternativ wäre auch beispielsweise eine Vermietung an die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO) denkbar. Der geplante Kindergarten soll im Baugebiet Mertener Mühle (Me16) umgesetzt werden. Um Kosten von rund vier Millionen Euro zu sparen, sollen nach Möglichkeit sowohl der Bau als auch der Betrieb des Kindergartens an einen externen Träger vergeben werden.

Die Antragsteller versprechen sich von ihrem Vorschlag aber noch weitere Einsparungen. Der ursprüngliche Plan, die Kita auf dem Schulgrundstück neu zu bauen, hätte gemeinsam mit dem Neubau der Sekundarschule und der Erweiterung der Grundschule mit rund 39 Millionen Euro zu Buche geschlagen.

Sollten tatsächlich Teile der Verwaltung in die Schule ziehen, ließe sich laut CDU, FDP und UWG eine Rathauserweiterung in Roisdorf vermeiden – was immerhin weitere 12,5 Millionen Euro ausmachen würde. „Die Stadt müsste zudem für ihre Verwaltung keine Räume mehr mieten“, erklärte die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller. Für die Fläche zwischen Händelstraße, Lannerstraße und Bonn-Brühler Straße, wo die neue Sekundarschule entstehen soll, würde der Investor außerdem eine ausgebaute Händelstraße sowie einen Kreisverkehr am Ortseingang „spendieren“. „Davon träumt Merten seit Jahren“, meint Ortsvorsteher Hans Gerd Feldenkirchen.

Auch für die neue Sekundarschule schwebt den Antragstellern Großes vor: Sie soll baulich die modernste Schule der Stadt Bornheim werden und mit ihrer Ausstattung und einem attraktiven pädagogischen Konzept punkten.

Viel Zeit bleibt für die Umsetzung der Pläne nicht: Möglichst schnell muss der Schulstandort Merten an die zu erwartenden Schülerzahlen angepasst werden, die allein schon durch die beiden neuen Baugebiete Me16 und Me18 zu erwarten sind. Hier lag denn auch der größte Kritikpunkt der Grünen und der SPD.

Schule soll mit Ausstattung und pädagogischem Konzept punkten

Die Koalitionäre leugneten konsequent den zeitlichen Zusammenhang der beiden großen Baugebiete, sagte Markus Hochgartz (Grüne) und bezeichnete das geplante Vorgehen, das zu einer Überlastung der Infrastruktur führe, als ein „Scheitern auf Sicht“.

Zudem gingen die Pläne an den Wünschen der beiden Schulleiter vorbei: Der kommissarische Leiter der Heinrich-Böll-Sekundarschule, Christoph Kaletsch, hatte im Ausschuss zwar eindeutig Stellung für einen Neubau bezogen. Gleichzeitig hatte er betont, dass eine Erweiterung auf vier Züge unerlässlich sei und eine Umwandung in eine Gesamtschule „Sinn mache“, da dies der derzeitigen Entwicklung entspreche. Dies will die CDU vorerst nicht (siehe Kasten).

Der Leiter der Martinus-Grundschule, Stefan Vaudlet, hatte sich klar für eine Kita auf dem Schulgelände ausgesprochen und die positiven Aspekte einer engen Verzahnung der pädagogischen Arbeit und eines fließenden Übergangs von der Kita in die Grundschule betont. „Sehenden Auges werden Kitas und Grundschulen mit so vielen Kindern belastet“, monierte Ute Krüger (SPD) mit Blick auf die jungen Familien, die sich voraussichtlich in den beiden Wohngebieten niederlassen werden.

Bürgermeister Wolfgang Henseler warnte ebenfalls ausdrücklich davor, „zwei Baugebiete der Größenordnung von zweimal mehr als 200 Wohneinheiten“ parallel zu entwickeln.

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