1,3 Millionen Euro zwölf Einzelwohnungen Die Stiftung Lebenshilfe Bonn baut barrierefreies Appartementhaus

Bornheim-Hersel · Insgesamt zwölf Einzelappartements für rund 1,3 Millionen Euro will die Stiftung Lebenshilfe Bonn errichten. Die Bauarbeiten für den neuen barrierefreien Wohnraum haben bereits vor einigen Tagen begonnen.

Erster Spatenstich: Die Stiftung Lebenshilfe realisiert in Hersel ein barrierefreies Wohnprojekt.

Erster Spatenstich: Die Stiftung Lebenshilfe realisiert in Hersel ein barrierefreies Wohnprojekt.

Foto: Axel Vogel

Die Stiftung der Lebenshilfe Bonn wird ihr Angebot an barrierefreiem Wohnraum in Bornheim erweitern. Für rund 1,3 Millionen Euro errichtet sie auf dem Gelände des Marga-Loenertz-Hauses an der Herseler Rheinstraße ein neues Appartementhaus mit zwölf Einzelappartements. Seit dem Baubeginn vor einigen Tagen haben die Bagger auf dem 2350 Quadratmeter großen Areal bereits viel Erde bewegt. Am Freitag kamen Vertreter der Lebenshilfe mit dem Bornheimer Bürgermeister Wolfgang Henseler zur Grundsteinlegung zusammen.

„In Hersel gibt es eine lange Tradition des Zusammenlebens von behinderten und nicht behinderten Menschen“, freute sich Henseler über das Engagement der Lebenshilfe, die in Hersel bereits das Luise-Mittermeier-Haus an der Gartenstraße, das Marga-Loenertz-Haus an der Rheinstraße sowie die Bonner Werkstätten mit 380 Mitarbeitern betreibt. Zusätzlich hat die Lebenshilfe die Trägerschaft für eine zweigruppige inklusive Kindertagesstätte übernommen, die im Sommer an der Allerstraße eröffnen soll. „Das ist für einen kleinen Ort wie Hersel schon ziemlich viel, und es zeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Bewohnern, der Stadt und der Lebenshilfe funktioniert“, ergänzte der Vorsitzende der Stiftung, Michael Baldus.

Wohnstätte für Menschen mit hohem Hilfebedarf

Das neue Appartementhaus entsteht auf dem Grundstück der Herseler Bürgerin Marga Loenertz, die der Bonner Lebenshilfe das Gelände samt dem darauf stehenden Elternhaus vermacht hat. Im Haus leben derzeit fünf Bewohner einer ambulanten Wohngemeinschaft. 2007 wurde auf dem Areal bereits eine Wohnstätte für Menschen mit hohem Hilfebedarf errichtet.

Für das nun entstehende Gebäude sind zwölf Einzelappartements mit einer Größe von jeweils etwa 45 Quadratmetern geplant. Jedes verfügt über eine Terrasse oder einen Balkon und ist mit Kochnische und Bad ausgestattet. Insgesamt wird das Haus über 550 Quadratmeter Nutzfläche verfügen. Ein Blockheizkraftwerk wird sowohl das ehemalige Elternhaus der Stifterin als auch den Neubau mit Energie versorgen und so mit modernster Technologie auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, erklärte der Bonner Architekt Peter Sondermanns. Alt- und Neubau sollen durch einen Glasbau miteinander verbunden werden.

Weiterer Spatenstich geplant

„Mit dem Neubau wird in Hersel ein zukunftsfähiges Wohnangebot für Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen, das die Möglichkeit bietet, sehr flexibel auf die Bedürfnisse der Mieter reagieren zu können“, erklärte Lebenshilfe-Pressesprecherin Susanne Land. So wäre beispielsweise auch ein Gemeinschaftswohnprojekt mit Studenten denkbar. „In der Region bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist schwierig. Wenn er zusätzlich barrierefrei und für Menschen mit Unterstützungsbedarf geeignet sein soll, wird es noch komplizierter“, unterstrich Stiftungssprecher Hans-Günter Remig die Dringlichkeit des Projekts.

Wie der Geschäftsführer der Bonner Lebenshilfe, Andreas Kimpel, ankündigte, wird es auf der Bornheimer Freibadwiese bald einen weiteren Spatenstich geben. Dort will die Lebenshilfe 20 Appartements und drei größere Wohnungen errichten, außerdem sollen auf dem Gelände ein Seniorenheim der Bonifatiuswerke sowie 24 Appartements für betreutes Wohnen entstehen.

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