Neuer Standort Die Feuerwehr soll ans Bornheimer Hellenkreuz

Bornheim · Während die Standortanalyse für ein neues Gerätehaus in Bornheim vorliegt, ist die Grundstücksfrage bislang noch ungeklärt. Am Donnerstag wird das Thema im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert.

Am Hellenkreuz soll ein neues Feuerwehrgerätehaus entstehen. So sieht es jedenfalls eine Beschlussvorlage der Stadtverwaltung vor, die am Donnerstag Thema im Bornheimer Haupt- und Finanzausschuss ist. Abschließend wird sich der Stadtrat am Donnerstag, 13. Juli, dann mit der Standortfrage beschäftigen. Grundlage dafür ist eine vorliegende Standortanalyse, die die Stadt beim Bonner Unternehmen „Forplan – Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz“ in Auftrag gegeben hatte. Der Stadtrat hatte Anfang September 2016 die Analyse einstimmig beschlossen.

In ihrer Untersuchung haben die Experten drei mögliche Standorte für ein neues Bornheimer Feuerwehrgerätehaus unter die Lupe genommen: im Bereich des kleinen Gewerbegebietes am Hellenkreuz, an der Ecke Apostelpfad/Reuterweg sowie am Uedorfer Weg in der Nähe des Bornheimer Friedhofes.

Dabei haben die Fachleute dem Gutachten zufolge die Standorte unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert: die Abdeckung der bebauten Flächen, die Erreichbarkeit durch die Feuerwehrleute innerhalb von vier Minuten, die Erreichbarkeit der Einsatzorte aus den Jahren 2015 und 2016 sowie die Erreichbarkeit sogenannter Risikoobjekte. Ebenso einbezogen wurde die Frage, ob der neue Standort nur für die Löschgruppe Bornheim sein soll oder gemeinsam für die Löschgruppen aus Bornheim, Brenig und Dersdorf.

Die Experten kommen zu dem Urteil, dass die derzeitige Struktur mit den drei Gerätehäusern in Bornheim, Brenig und Dersdorf die beste sei, der Standort am Hellenkreuz aber „nur minimale Verschlechterungen in den Erreichbarkeitskategorien“ mit sich brächte. Auch sei aufgrund „der ermittelten Personalverfügbarkeit“ ein gemeinsamer Standort für alle drei Feuerwehren am Hellenkreuz „empfehlenswert“, heißt es in dem Bericht weiter.

Mangel an Stell- und Rangierflächen

Hintergrund ist, dass das Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Bornheim an der Königstraße umgebaut und erweitert werden müsste. Bereits im Jahr 2015 hatte ein Gutachter errechnet, dass die Arbeiten am bestehenden Gerätehaus in Bornheim-Ort rund vier Millionen Euro kosten würden, ein Neubau wiederum rund 5,5 Millionen Euro.

Wie Bürgermeister Wolfgang Henseler jetzt auf GA-Anfrage erläuterte, gehe es nicht nur darum, dass das Gerätehaus nicht mehr zeitgemäß ausgestattet sei. Es fehlten auch Stell- und Rangierflächen für die Fahrzeuge. Dazu komme die Zusammenarbeit der Löschgruppen aus Bornheim, Brenig und Dersdorf an dem geplanten neuen Standort.

Laut Henseler hat das weniger mit der Mitgliederzahl der drei Löschgruppen zu tun als mit der Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Kräfte tagsüber, also während der Arbeitszeit. Das sei zunehmend schwerer, so Henseler, und auch die Stadt tue hierfür einiges. So seien städtische Hausmeister Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

In einer Stellungnahme hatte die Leitung der Bornheimer Feuerwehr bereits Anfang Januar 2016 ihre grundsätzliche Zustimmung zu den Plänen signalisiert (der GA berichtete). Trotz der möglichen Zusammenlegung an einem neuen Standort will die Stadt die Gerätehäuser in Brenig (Schornsberg 2) und Dersdorf (Dürerstraße 48) erhalten.

Stadt will keinen überhöhten Preis zahlen

Laut Henseler gehören diese der Stadt, die Löschgruppen hätten aber viel Geld in die Häuser investiert, vor allem die Dersdorfer. Wehrleute und Häuser hätten, so Henseler, auch eine soziale Bedeutung für die jeweiligen Stadtteile: „Die Feuerwehr hat eine Bedeutung für den Ort und ist ein fester Faktor im Dorfleben.“

Sollten sich Hauptausschuss und Stadtrat der Beschlussvorlage anschließen, würde die Stadt mit der Planung des neuen Gerätehauses am Hellenkreuz beginnen. Dafür braucht sie indes noch das entsprechende Grundstück. „Es laufen bereits Gespräche“, sagte Henseler. Zugleich betonte er, dass die Stadt keinen überhöhten Preis zahlen werde: „Sonst suchen wir einen anderen Standort.“

Zugleich befindet sich die Stadt auch in Gesprächen mit dem Rhein-Sieg-Kreis. Schließlich steht die Überlegung im Raum, auch die Rettungswache des Kreises an den Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses zu verlegen, um so Synergien zu schaffen. Aktuell befindet sich die Rettungswache hinter dem Bornheimer Rathaus. Allerdings werden aus Platzgründen auch Container vor dem Rathaus genutzt. Kreissprecherin Rita Lorenz bestätigte auf GA-Anfrage, dass der Kreis bei den Planungen in enger Abstimmung mit der Stadt stehe.

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